Terroranschlag in Wien
Kollektive Erinnerung mit "#schleichdiduoaschloch"

- Vor drei Jahren tötete ein Attentäter im Wiener Ausgehviertel "Bermudadreieck" vier Menschen.
- Foto: Maximilian Spitzauer
- hochgeladen von MeinBezirk Wien
Die Wiener Innenstadt wurde im November 2020 Ziel eines terroristischen Anschlags. Der Vorfall war in den Medien heftig diskutiert. Zwei Wissenschaftler erklären nun, wie dadurch eine gemeinsame Erinnerung entstanden ist.
WIEN. Vor drei Jahren prägte ein Terroranschlag die Wienerinnen und Wiener. Am 2. November 2020 wurden in der Wiener Innenstadt vier Menschen getötet und 23 schwer verletzt. In kurzer Zeit meldeten sich zahlreiche Menschen in den Sozialen Medien zu Wort. Der Hashtag "#schleichdiduoaschloch" war dabei besonders präsent.
Die Forscherinnen und Forscher Martin Tschiggerl und Marcella Tambuscio, beide von der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), untersuchten, wie sich das Medienecho auf die Erinnerungen der Menschen in Österreich und auch weltweit auswirkt.
Gemeinschaftliches Denken
Tschiggerl und Tabuscio analysierten Beiträge, die in den Tagen und Wochen nach dem Anschlag auf der Plattform X (ehem. Twitter) veröffentlicht wurden. Die Ergebnisse haben sie jetzt in dem Fachjournal "Social Media + Society" veröffentlicht.

- Zwei Forscher untersuchten das Medienecho nach dem Terroranschlag.
- Foto: Oliver Plischek
- hochgeladen von Oliver Plischek
Nach dem Anschlag sollen Social Media-Nutzerinnen und -Nutzer vermehrt positive Inhalte verbreitet haben. So habe man gemeinsam den Opfern gedacht. Feindliche Narrative sollen nur vereinzelt vorgekommen sein.
In den Posts verwendete man zahlreiche Hashtags wie "#viennaattack", "#prayforvienna" oder "#0211w". Am meisten Aufmerksamkeit hat laut der Analyse der Hashtag "#schleichdiduoaschloch" erzeugt.
Hashtag wurde zu Meme
Der Hashtag "#schleichdiduoaschloch" soll am längsten gehalten und es dabei auch über die Twitter-Grenzen hinaus geschafft haben. Die Forscher schreiben von einem "Meme-artigen Charakter", den der Satz angenommen haben soll. Auf Bannern, Graffitis, oder auch T-Shirts war er nämlich in der gesamten Stadt zu sehen.
Der Ausdruck im Dialekt soll typisch wienerisch sein und "die fast stoische Mürrischkeit seiner Bewohner" repräsentieren, schreiben die Forscher. Für Menschen, die sich durch den Anschlag betroffen fühlten, soll das vereinigende Narrativ als Zeichen gedient haben. Die gesamte Analyse kann man hier nachlesen.
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