77 Jahre Hiroshima
Kundgebung vor der Oper für globale atomare Abrüstung
Zum 77. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima planen verschiedene Friedensgruppen eine Kundgebung mit anschließendem Laternenmarsch vor der Wiener Staatsoper.
WIEN. Als am 6. August 1945 um genau 18:16:02 Uhr Ortszeit die Menschen in der japanischen Stadt Hiroshima in den Himmel blickten, wurden sie von einem grellen Blitz geblendet. Nur Sekunden darauf folgte der plötzliche Tod. Eine Atombombe war auf die Bewohnerinnen und Bewohner niedergegangen.
Heuer jährt sich der Atombombenabwurfs auf Hiroshima zum 77. Mal. Auch in Wien gedenkt man der menschengemachten Tragödie. Mehrere Friedensgruppen haben für den Jahrestag eine Gedenkversammlung vor der Staatsoper geplant.
Die Hiroshima-Gruppe Wien, Wiener Friedensbewegung, Pax Christi Wien zusammen mit OMEGA/IPPNW und Internationalen Versöhnungsbund veranstalten am 6. August ein Gedenken für die Opfer militärischer und ziviler Atomanwendung und setzen sich dabei für eine weltweit atomare Abrüstung ein.
Friedenslieder, Laternenmarsch und mehr
Traditionell findet die Friedens-Kundgebung am Stephansplatz statt. Aufgrund einer anderen angemeldeten Kundgebung in der Innenstadt, weicht die diesjährige Hiroshimaaktion ausnahmsweise vor der Wiener Staatsoper aus. Treffpunkt ist um 18 Uhr. Auf dem Programm steht unter anderem ein Auftritt des Liedermachers Reinhart Sellner, der Friedenslieder vortragen wird.
Dazu kommen Vertreterinnen und Vertreter der Friedensgruppen zu Wort und reden über das aktuelle Thema der atomaren Bedrohung. Außerdem werden über 150 Grußadressen für eine Welt ohne Atomwaffen, ohne Krieg und ohne Atomkraftwerke veröffentlicht. Abschließend gibt es um 20.30 Uhr einen Laternenmarsch von der Oper zum Teich vor dem Karlsplatz.
Atombombenabwürfe: Bis heute umstritten
Der Atombombenabwurf auf Hiroshima am 6. August 1945 war das erste Mal in der Menschheitsgeschichte, bei der eine Nation (USA) eine Atombombe gegen eine andere Nation (Kaiserreich Japan) einsetzte. Dieser und der darauffolgende Atombombenabwurf auf die Stadt Nagasaki zählen bis heute zu den umstrittensten Ereignissen des Zweiten Weltkriegs.
Die Bombe mit dem Namen "Little Boy", die knapp 600 Meter über Hiroshima detonierte, tötete sofort 70.000 bis 80.000 Menschen. Berechnet man die an Spätfolgen Verstorbenen bis 1946 dazu, sind es nach unterschiedlichen Schätzungen zufolge 90.000 bis 166.000 Menschen. Das vollkommen zerstörte Hiroshima steht heute als Symbol menschlicher Zerstörungskraft und was Atombomben anrichten können.
Mit dem Abwurf wollten die USA den Pazifikkrieg (der letzte verbliebene Kriegsschauplatz des Zweiten Weltkriegs) beenden und das Kaiserreich Japan in die Knie zwingen – war aber auch als Machtdemonstration gegenüber der Sowjetunion gedacht. Nach dem Abwurf einer zweiten Atombombe auf die Hafenstadt Nagasaki (60.000-80.000 Tote) am 9. August gab Japan schließlich am 15. August 1945 die bedingungslose Kapitulation bekannt. Mit der Unterzeichnung der Kapitulation am 2. September endete auch der Zweite Weltkrieg.
Zur Sache
18:00 Uhr Treffpunkt bei der Oper, Kundgebung
20:30 Uhr Laternenarsch vom Stephansplatz zum Teich vor der Karlskirche
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