Wien
Mahnwache für palästinensische und israelische zivile Opfer

Am 5. November fand am Platz der Menschenrechte die zweite Mahnwache, für israelische und palästinensische Zivilisten statt. Rund 500 bis 700 Personen waren vor Ort.  | Foto: Ronja Reidinger
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  • Am 5. November fand am Platz der Menschenrechte die zweite Mahnwache, für israelische und palästinensische Zivilisten statt. Rund 500 bis 700 Personen waren vor Ort.
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Am 5. November fand die zweite Mahnwache für die palästinensischen und israelischen zivilen Opfer statt. Am Veranstaltungsort, dem Platz der Menschenrechte, gab es Redebeiträge und Musik, umringt von einem Lichtermeer an Kerzen. MeinBezirk.at war vor Ort. 

WIEN. Es ist 18.30 Uhr Sonntagabend, der Platz der Menschenrechte füllt sich langsam. Während anfänglich bereits 200 Personen den israelischen und den palästinensischen zivilen Opfern gedenken, steigt die Anzahl der Personen an seinem Höhepunkt auf bis zu 500 bis 700 Menschen. Die Mahnwache wird eröffnet mit einem Musikbeitrag von Sakina Teyna und Özlem Bulut. Dem folgt eine Danksagung: "Danke, dass sie da sind. Danke, dass sie ihre Stimme für Frieden erheben".

Gegen 18.30 startete die Mahnwache. Rund 500 bis 700 Personen waren vor Ort.  | Foto: Ronja Reidinger
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Organisiert wurde die Gedenkveranstaltung von der jüdisch-arabischen Initiative "Standing Together Vienna", deren Ziel es ist, ein Zeichen zu setzen, "für Frieden, Gerechtigkeit und Sicherheit im Nahen Osten". 

"Waffenstillstand" und "Freilassung aller Geiseln"

Dabei pflegt die Organisation auch klare Forderungen in Bezug auf den Nahen Osten, wie Isabel Frey, Sprecherin der Wiener Initiative "Standing Together Vienna", gegenüber MeinBezirk.at erwähnt: "Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand und eine sofortige Freilassung aller Geiseln". Eine weitere Forderung ist das Zurückkehren an "den Verhandlungstisch", so wie ein "Ende der Belagerung des Gazastreifens".

"Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand und eine sofortige Freilassung aller Geiseln", so Isabel Frey. | Foto: Ronja Reidinger
  • "Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand und eine sofortige Freilassung aller Geiseln", so Isabel Frey.
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Auch an Österreich werden konkrete Forderungen gestellt: So soll sich die österreichische Bundesregierung für einen sofortigen Waffenstillstand aussprechen und "keine einseitigen Solidaritätsbekundungen" machen. Frey meint damit die Israel-Fahne, die vor dem Bundeskanzleramt weht und laut ihr palästinensischen Menschen signalisiere, sie und ihre Familien seien der Bundesregierung "egal". Isabel Frey ist selber Jüdin und betont, dass es ihr "natürlich sehr wichtig" ist, dass die Bundesregierung sich solidarisch mit jüdischen Menschen stellt. "Aber das ist letztendlich etwas, dass auch dem Zusammenleben hier nicht hilft", sagt sie. 

"Standing Together" sind die Organisatoren der Mahnwache. | Foto: Ronja Reidinger
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Für diese Forderungen verfasste "Standing Together" auch eine Petition.

"Empathie für das palästinensische Volk"

Zurück zur Mahnwache. Schon im Vorhinein rief die Organisation dazu auf, keine Fahnen oder politischen Symbole mitzunehmen. Stattdessen wurde der Platz der Menschenrechte mit Kerzenschein beleuchtet. Mehrere Redebeiträge füllten die Stille. So wandte sich die Nationalratsabgeordnete Muna Duzdar (SPÖ) vor Ort an die Regierung: "Wir als neutrales Land stimmen gegen die Waffenruhe, kann man sich das vorstellen?" Dem folgte ein Musikbeitrag von Isabel Frey, die unter anderem auch für "revolutionäre jiddische Musik" bekannt ist. 

Anschließend gab es eine Rede von der österreichisch-palästinensischen Autorin Nadine Sayegh: "Was Palästinenser wollen ist ein ruhiges Leben in einem Land, Seite an Seite mit den Israelis". Und weiter: "Wir stehen am Abgrund, 1.400 Israelis sind auf abscheuliche Weise umgebracht worden. 9.000 Palästinenser sind tot, 4.000 davon sind Kinder". Zum Abschluss ba Nadine Sayegh um "Empathie für das palästinensische Volk" und für das Unterschreiben der zuvor erwähnten Petition. "Im Namen ihrer Menschlichkeit, bitte unterstützen sie uns", so Sayegh.

Rede von Walter Baier

Gegen Ende hin hielt auch Walter Baier - der Vorsitzender der Europäischen Linken - eine Rede. Er hielt fest: "Um Abscheu gegenüber der Ermordung von 1.400 Israelis durch die Hamas zu empfinden", bedarf es "keiner Referenz auf die Shoa". Er selbst komme aus einer Familie, die "Opfer des Holocaust" wurde. Um zu begreifen, dass 9 Millionen jüdische Personen ein Recht auf ein sicheres Leben in ihrem eigenen Staat Israel haben, brauche er aber nicht diese Erfahrung. Aber gerade deswegen beschäme es ihn auch, "das Unrecht und das Leid", dass der Staat Israel den Palästinensern antue. 

"Um Abscheu gegenüber der Ermordung von 1.400 Israelis durch die Hamas zu empfinden", bedarf er "keiner Referenz auf die Shoa", so Walter Baier, Vorsitzender der europäischen Linken.  | Foto: Ronja Reidinger
  • "Um Abscheu gegenüber der Ermordung von 1.400 Israelis durch die Hamas zu empfinden", bedarf er "keiner Referenz auf die Shoa", so Walter Baier, Vorsitzender der europäischen Linken.
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"Es beschämt mich, dass dieses Unrecht angeblich im Namen meiner in Auschwitz ermordeten Großmutter und meines in Dachau gequälten Vater verübt wird", so Baier. Für ihn ist es eine "ungeheuerliche Lüge", dass sich Herbert Kickl (FPÖ), Karl Nehammer und Wolfang Sobotka (beide ÖVP) als die "größten Aufklärer wider den Antisemitismus gerieren". Und weiter: "Die Shoa ist ein Verbrechen, das weiße Europäer an großteils weißen Europäerinnen und Europäern verübt haben", so der Vorsitzende der Europäischen Linken. "Nichts kann diese Schande auslöschen, und schon gar nicht der Versuch, sie an Dritte, die Palästinenserinnen und Palästinensern und die Musliminnen und Muslime auszulagern", so Baier. 

Nach seinem Redebeitrag beendete Marwan Abado mit einem Musikbeitrag die Mahnwache. 

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