Stadtwanderweg 13
Mit Greenpeace in der Lobau "ins Unglück" wandern
Um auf Missstände rund um die Lobau aufmerksam zu machen, hat die Umweltorganisation Greenpeace den "Stadtwanderweg 13 – Weg ins Unglück" ins Leben gerufen. Am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober, gibt es die Möglichkeit gemeinsam mit Greenpeace durch den Wiener Nationalpark zu wandern.
WIEN/DONAUSTADT. Die Lobau ist ein beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet der Wiener und Wienerinnen. Um über die Geschichte der Lobau und deren Signifikanz zu informieren hat Greenpeace den "Stadtwanderweg 13 – Weg ins Unglück" entwickelt.
Auf fünf Stationen wird über die Missstände rund um die Lobau informiert, besonders der Bau des Lobau Tunnels ist für den Nationalpark problematisch: "Es ist unverständlich, wie am Bau der Lobau-Autobahn mit dem Lobautunnel festgehalten werden kann. Das Projekt bringt nachweislich keine verbesserte Verkehrssituation für Anrainer, heizt die Klimakrise weiter an und stellt zusätzlich eine große Bedrohung für den Nationalpark dar“, erklärt Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace in Zentral- und Osteuropa bei der Eröffnung des Wanderwegs.
Naturjuwel Lobau
Die Lobau ein bedeutendes Naturschutzgebiet und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Bereits der österreichische Adel verbrachte seine Freizeit hier und nutze die Gründe als Jagdgebiet, ab 1905 wurde die Lobau Teil des "Wiener Wald- und Wiesengürtel" – durch diese WIdmung konnte später auch verhindert werden, dass hier ein Industriegebiet errichtet wurde, so Gertrud Haidvogl, Umwelthistorikerin an der Universität für Bodenkultur.
Als Vorbild dienten die Wiener Stadtwanderwege, von denen es zwölf Stück gibt. Der "Stadtwanderweg 13" startet und endet bei der Bushaltestelle "92B Lobgrundstraße" und ist somit öffentlich gut erreichbar. Wer möchte, kann auch mit dem Auto anreisen, Parkmöglichkeiten sind vorhanden.
Die fünf Stationen des Wanderwegs
Die erste Station der gemütlichen Wanderung führt zu einem Luftschutzbunker. Hier erfährt man über die Geschichte des Nationalparks, die nicht immer rosig war: "Während des Zweiten Weltkriegs dachte niemand daran, hier die Umwelt zu schützen – eher das Gegenteil war der Fall. Außerdem musste lange Zeit Eintritt für den Nationalpark gezahlt werden, viele können sich das gar nicht mehr vorstellen", informiert Haidvogl.
Weiter geht's zu Station 2, der Panozzalacke. Der idyllische Landschaftspunkt ist das Herzstück der Lobau und lädt zu einer gemütlichen Pause ein. Anschließend geht es Richtung Station 3, dem Ölhafen Lobau, wo die größte gesicherte Öl-Altlast Österreichs zu finden ist. Hier warnt Jasmin Duregger, Lobau-Campaignerin über die Gefahren, die Bauarbeiten im Bereich des alten Hafens mit sich bringen würden: "Das ist fahrlässig und riskiert das erneuerte Eindringen von Öl in den Nationalpark."
Wanderlustige können dann weiter in Richtung von Station 4 spazieren, dem Donau-Oder-Kanal. Hier erhalten Interessierte Informationen über die Grundwasserreserven der Au. Die fünfte und letzte Station behandelt den polarisierenden Lobau Tunnel, dessen Errichtung, laut Greenpeace den Todesstoß für die Lobau bedeuten würd, denn der Tunnel würde die Grundwasserströme direkt beeinflussen.
Gemeinsames Wandern
Interessierte haben am Nationalfeiertag (26. Oktober) die Gelegenheit mit dem Team von Greenpeace durch die Lobau zu wandern und sich über den Nationalpark und den Lobau Tunnel zu informieren. Start ist um 13.00 Uhr bei der Lobgrundstraße (Linie 92B - der Bus fährt bei U-Bahnstation Donaustadtbrücke) – das ist auch der Endpunkt des Rundgangs.
All jene, die am Nationalfeiertag keine Wanderlust verspüren, können sich auf Facebook und der Greenpeace-Homepage über den Wanderweg informieren und die Wanderkarte herunterladen, damit der Wanderweg jederzeit bestritten werden kann. Die informativen Beschilderungen gibt es allerdings nur am Nationalfeiertag.
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