Papa und die parallelen Buben: Kindergeburtstag
WIEN. Mein Gegenüber kneift die Augen zusammen und schaut ernst: „Ich sag dir, das wird kein Kindergeburtstag!“ Na, da bin ich aber froh! Um ganz ehrlich zu sein: Ein Kindergeburtstag pro Jahr reicht mir. Vollauf. So eine Party mit den parallelen Buben ist echt kein Zuckerschlecken. Das heißt: eigentlich schon, weil es immerhin drei Torten gibt. Oma hat eine Marzipan-Schokoladen-Torte und eine Schlagobers-Himbeer-Torte gebacken, „für die Großen“ hat sie eine Maroni-Biskuitroulade gebracht. Dazu fließen Kakao und Himbeersaft in Strömen.
Mit Süßigkeiten sorge ich auch für die wenigen halbwegs organisierten Momente: Beim Topfklopfen muss der Nachwuchs mit verbundenen Augen den Kochtopf treffen, es gilt, die Süßigkeit darunter zu finden. Alle anderen Kinder helfen mit, indem sie hysterisch „Heiß, heiß, heiß!“ oder „Kalt, kalt, kalt!“ brüllen, bis alle meine Nachbarn glauben, die Heizung wäre kaputt. Trotzdem ist das noch die friedlichste Phase dieses hurrikanartigen Mulatschags.
Bis 17 Uhr gehen allein drei Holzschwerter zu Bruch, die Watte aus den Steckenpferdköpfen ist in der ganzen Wohnung verteilt und meine Couch beweist mit zwei gebrochenen Rostlatten, dass sie keine Hüpfburg ist.
Zwei wichtige Tipps an dieser Stelle. Erstens: kein Konfetti. Außer Sie wollen noch Papierfuzerl aus den Sesselleisten kletzeln, wenn die Kinder bereits maturiert haben. Und: genug Alkohol für die Eltern. Schließlich ist das Leben kein Ponyhof.
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