Neues Buch draußen
Rätsel hinter den Wänden der Wiener Zinshäuser

Bernhard Riha im Hof eines ganz besonderen "Zinshauses", dem Palais Erdöny-Fürstenberg in der Himmelpfortgasse 13. | Foto: Claudia Reisinger
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Unterhaltsam, spannend, oft unglaublich: Ein Autoren-Trio porträtiert im Buch "Wenn Wände reden könnten" Wiener Zinshäuser.
 
WIEN. "Wenn Wände reden könnten, hätten sie viel zu erzählen", lacht Bernhard Riha, der sich gemeinsam mit seinem Bruder Clemens Riha und Buchautorin Silke Farmer-Wichmann auf die Suche nach den spannenden Geschichten hinter den Hausmauern gemacht hat. Jetzt  präsentierte das Trio das Resultat ihrer einjährigen Spurensuche und umfassender historischer Recherche in Buchform. Der Titel: „Wenn Wände reden könnten“.

Als Immobilienentwickler mit großer Leidenschaft für Jugendstil- und Denkmalgeschützte Häuser sind die Riha-Brüder zwar Profis der Materie, wurden von der Vielfalt an unterhaltsamen, oft unglaublichen Geschichten hinter den Fassaden der über 50 liebevoll im Buch portraitierten Wiener Zinshäuser überrascht. Ein ganzes Jahr lang besuchten sie zu dritt über 190 Zinshauseigentümer persönlich, um von ihnen genau dieses Insider-Wissen zu erfahren.

Clemens Riha mit Silke Farmer-Wichmann, ORF-Moderatorin Silvia Schneider und Bernhard Riha (v.li.n.re.) bei der Buchpräsentation in der Albertina.
 | Foto: Claudia Reisinger
  • Clemens Riha mit Silke Farmer-Wichmann, ORF-Moderatorin Silvia Schneider und Bernhard Riha (v.li.n.re.) bei der Buchpräsentation in der Albertina.
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"Teilweise mussten wir sogar dreimal eine Liegenschaft besichtigen, um vom Keller bis zum Dach alles zu erkunden. Viele unserer Interviewpartner wurden im Laufe unserer Besuche richtig gesprächig und ließen uns sogar in ihre Privaträumlichkeiten blicken. Und zwar quer durch Wien, vom ersten bis zum 23. Bezirk“, erinnert sich Riha. "Wir hatten am Schluss soviel Material gesammelt, dass uns die Auswahl richtig schwerfiel. Schließlich war im Buch nur für 54 Häuser Platz, um sie ausführlich und mit vielen schönen Fotos unseren Lesern vorzustellen“, so Riha.

Im Buch selbst kommt eine bunte Vielfalt an Häusern zu Wort: Kleine Zins-Villen, eine ehemalige Fabrik, ein k&k Verzehrungssteuer-Linienamt (eine Zollstation am Stadtrand von Neuwaldegg, die von den Bauern, die von Auswärts kamen, eine Konsumsteuer kassierte), Künstler-, Familien-, Gründerzeit- und Biedermeierhäuser, Jugendstiljuwele, hochherrschaftliche Palais bis hin zu den Häusern der Harmoniegasse am Alsergrund, vom damals erst 23jährigen Otto Wagner durchgehend gestaltet, also eine echte Rarität. Nicht zu vergessen das frühere Harmonietheater, ebenfalls ein Otto Wagner-Bau, das nach seiner Schließung 1928 auch für Wohnungen adaptiert wurde.

Wenn kaiserliche Hoheiten zur Miete wohnen

„Ja, das Zinshaus ist ein städtisches und vor allem ein typisches Wienerisches Ereignis. In keiner anderen Stadt hat das sich Einmieten, egal ob als Privater oder als Gewerbetreibender, so große Tradition wie hier“, erklärt Bernhard Riha, und zwar nicht nur was leistbaren Wohnraum für die Arbeiterschaft betrifft, der sich übrigens erst nach dem ersten Weltkrieg auch in den urbanen Vororten ausbreitete.

Bernhard Riha im Treppenhaus des Palais Erdöny-Fürstenberg in der Himmelpfortgasse 13. | Foto: Claudia Reisinger
  • Bernhard Riha im Treppenhaus des Palais Erdöny-Fürstenberg in der Himmelpfortgasse 13.
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Vielfach überraschend auch, wo man überall zur Miete wohnen kann und vor allem wer wo Mieterin oder Mieter war oder ist. Neben zahllosen Künstlerinnen und Künstlern wie Beethoven oder Gustav Mahler hat beispielsweise auch das Kaiserhaus zur Miete gewohnt. „Im Palais Erdöny-Fürstenberg in der Himmelpfortgasse 13 wohnte Francesca Habsburg-Lothringen mehr als ein Jahrzehnt. Nach ihrer Scheidung von Kaiserenkel Karl Habsburg-Lothringen 2003 zog sie mit ihren drei Kindern hierher,“ erzählt Riha.

Das Palais befindet sich seit 1987 im Besitz der Familie Bauer, heute wohnt hier zwar niemand mehr, es sind aber die unterschiedlichsten Gewerbetreibenden, vom Friseur bis zu Privatbanken eingemietet. „Und, das haben wir auch unserem Buch zu verdanken: Im Herbst übersiedeln wir mit unserer eigenen Firma hierher. Das hat sich spontan in einem Gespräch mit dem Hauseigentümer bei unserer Buchpräsentation in der Albertina ergeben“, freut sich Riha über den Umzug in dieses geschichtsträchtige Gebäude, über das man noch viele andere spannende Geschichten im Buch erfährt.

Zum Buch:

  • Wenn Wände reden könnten
  • Silke Farmer-Wichmann, Clemens Riha, Bernhard Riha
  • 279 Seiten, Verlag Kremayr & Scheriau 2022
  • 29,90 Euro, ISBN: 978-3-218-01334-5

Das Buch:
279 Seiten, Format 23,0 x 26,0 
Kremayr & Scheriau 2022 
29,90 € inkl. MwSt.
ISBN: 978-3-218-01334-5
  • Das Buch:
    279 Seiten, Format 23,0 x 26,0
    Kremayr & Scheriau 2022
    29,90 € inkl. MwSt.
    ISBN: 978-3-218-01334-5
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