Spitalskonzept: Haut- und Augenzentrum nur noch in der Rudolfsstiftung
Gesundheitsstadträtin Wehsely präsentiert Spitalskonzept bis 2030. Augen- und Hautabteilungen werden zu Zentren in der Rudolfstiftung gebündelt. Patienten sind verunsichert, Krankenanstaltenverbund beruhigt.
WIEN. Wo die Wiener in Zukunft bei einem Unfall hinfahren können: Laut neuem Spitalskonzept soll Wien in drei Regionen geteilt werden. Das Krankenhaus Hietzing und das Wilhelminenspital sind für den Westen zuständig. Das (noch im Bau befindliche) Krankenhaus Nord und das Donauspital für den Nordosten und das Kaiser-Franz-Josef-Spital und die Krankenanstalt Rudolfstiftung für den Süden.
Das gilt aber nur für Standarderkrankungen: Die zentrale Notaufnahme und die Grundversorgung wie Innere Medizin, Allgemeinchirurgie, Gynäkologie bleiben an allen Standorten erhalten. Anders sieht es bei spezifischeren Problemen wie Haut- oder Augenerkrankungen aus. Hier setzen der Krankenanstaltenverbund KAV und Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SP) auf Zentrenbildung.
Verunsicherung bei Patienten
Das Dermatologiezentrum und das Augenzentrum kommen beispielsweise in die Rudolfstiftung. Nur noch dort erfolgen stationäre Behandlung für Augenkrankheiten und schwierige Eingriffe. Diese Entscheidung, die bereits durchgesickert war, hat vor allem bei den Patienten und Ärtzen des Donauspital im Vorfeld für Aufregung gesorgt (Berichte hier und hier).
Der Direktor des KAV, Udo Janßen, versucht nun zu beruhigen: "Wenn ein Patient aus der Donaustadt ein akutes Problem mit dem Auge hat, wird ihn in der Notaufnahme des Donauspitals nach wie vor ein Augenfacharzt behandeln." Der Unterschied sei, dass alle Augenfachärzte von der Rudolfstiftung entsandt würden. Sollte die Erkrankung einen komplizierten Eingriff erfordern, würde der Patient in die Rudolfstiftung überstellt. Geplante Eingriffe mit stationärem Aufenthalt würden ebenfalls dort durchgeführt.
Die Rudolfstiftung soll, um das Augen- und Hautzentrum beherbergen zu könnnen, ab 2018 ausgebaut werden, ab 2021 soll es in Betrieb gehen.
Opposition übt Kritik
Erste ablehnende Stimmen aus den Reihen der Opposition gibt es bereits zu dem neuen Konzept: VP-Gemeinderätin Ingrid Korosec begrüßt zwar die Bündelung der Spitalsressourcen, kritisiert aber die Kommunikation mit den Mitarbeitern des KAV und den Bezirken. "Wiens Stadtregierung hat auf alle Fälle mit größter Sorgfaltspflicht an die Umsetzung dieses Vorhaben heranzugehen", sagt sie. Der FP-Stadtrat David Lasar spricht gar von einem gesundheitspolitischen Amoklauf auf dem Rücken der Patienten.
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