Covid-19-Tests in Wien

Viele Apotheken sind am Limit

Seit fünf Tagen gibt es das kostenlose Angebot der Corona-Tests in Apotheken. Über 600 Apotheken bieten österreichweit diesen Service an, in Wien sind es mittlerweile 165 Standorte.

WIEN. Die kostenlosen Corona-Tests in ausgewählten Apotheken wurden ins Leben gerufen, um für einen leichteren Zugang und mehr Testkapazitäten zu sorgen. Apotheken und ihre Mitarbeiter selbst kämpfen aber mit den logistischen Herausforderungen und auch dem emotionalen Frust der Testwilligen.

Ein Blick nach Simmering: Vier Apotheken bieten im 11. Bezirk kostenlose Covid-19-Tests an und zwar die Ludwigs-Apotheke, Geiselberg-Apotheke, die Apotheke zur heiligen Elisabeth im Huma Eleven und die Regenbogen Apotheke Am Leberberg. "Wir wurden völlig überrumpelt und haben etwa zwei Stunden vor allen anderen erfahren, dass es dieses Angebot bei uns geben soll", erzählt Gerlinde Kaiser, von der Ludwigs-Apotheke in der Simmeringer Hauptstraße 128. In Windeseile wurden dort am Montag Ressourcen geschaffen, um die kostenlosen Tests anbieten zu können.

Begrenzte Kapazitäten

Die Nachfrage war von Beginn an enorm hoch und ist es immer noch. Bis Ende Februar ist die Ludwigs-Apotheke ausgebucht. Aktuell arbeitet man daran weitere Kapazitäten zu schaffen. Ähnlich ist die Lage in der Apotheke zur heiligen Elisabeth im Huma Eleven. Auch hier ist man mit Terminen so gut wie ausgebucht, an weiteren Kapazitäten wird ebenfalls gearbeitet, heißt es auf Nachfrage. In anderen Wiener Bezirken schaut es ähnlich aus: In der Apotheke "Zur heiligen Brigitta" am Wallensteinplatz 2 im 20. Bezirk gibt es den nächsten freien Termin erst in zwei Wochen. 

Ausschließlich Pharmazeuten, bzw. geschultes Personal, dürfen den Corona-Test in den Apotheken vornehmen. In der Ludwigs-Apotheke übernimmt das Inhaber Dominik Kaiser höchstpersönlich. Pro Tag teste er hier um die 60 Menschen. Er sei froh, dass die Apotheke von Beginn an gut mit Schutzausrüstung ausgestattet war.

Die Terminvergabe für einen Antigen-Schnelltest bei einer Apotheke erfolgt in den meisten Fällen telefonisch, einige haben aber mittlerweile ein Online-Anmeldesystem aufgebaut. "Kurz nachdem wir von den Plänen der Regierung erfahren haben, haben wir eine zusätzliche Anmeldemöglichkeit auf unserer Website eingerichtet, denn die Telefone liefen von der ersten Stunde an heiß. Wir hatten keine Möglichkeit mehr selbst wichtige Telefonate, etwa mit Ärzten, zu führen", berichtet Kaiser. 

Apotheker bitten um Verständnis

Als wäre die Lage nicht schon herausfordernd genug, müssen sich die Apotheker zudem oft Vorwürfe von den Anrufern anhören, wieso sie keinen Testtermin mehr bekommen. "Wir verstehen unsere Kunden, aber viele laden ihren emotionalen Frust bei uns ab und wir müssen uns zum Teil unschöne Dinge anhören", klagt Gerlinde Kaiser. Sie möchte an mehr Verständnis appellieren und an die Zeit zurück erinnern, in der systemrelevanten Berufsgruppen viel Zuspruch erhielten.

Seit negative Corona-Tests für körpernahe Dienstleiter nötig sind, verzeichnen Teststraßen, Apotheken und die Checkboxen hohe Anmeldezahlen. Die Stadt Wien arbeitet laufend an neuen Testmöglichkeiten: So etwa die neuen Teststraße bei der Therme Oberlaa, Kurbadstraße 14, die ab 13. Februar im Betrieb ist und beim Ferry-Dusika-Stadion. Hier sind Tests bereit möglich.

Eine aktualisierte Liste, der öffentlichen Apotheken, die einen Gratis-Covid-19-Antigen-Test anbieten, finden Sie hier.  Eine Voranmeldung ist notwendig. Beim Termin ist eine E-Card mitzunehmen. Das Angebot an Teststraßen und Checkboxen in den einzelnen Bezirken findet man auf der Webseite der Stadt Wien.