Von der Boku gestohlen: Maibaum fährt Straßenbahn
Ungewöhnlicher Fahrgast auf der Linie 41. Forstwirtschaftstudenten haben den Maibaum der Boku gestohlen. Maibaumstehlen hat insbesondere am Land große Tradition.
WIEN. Ein Maibaum in der Straßenbahn, kein alltäglicher Anblick in Wien. Nutzer der Straßenbahnlinie 41 konnten nun trotzdem einen Waggon mit diesem speziellen Fahrgast teilen. Der zehn Meter hohe Maibaum stammt von der Universität für Bodenkultur (Boku). Das bestätigt auch Michaela Klement von der Boku Wien auf bz-Anfrage.
Um den Maibaum selbst müsse man sich aber keine Sorgen machen, schließlich waren fachkundige Studenten am Werk, denn Forstwirtschaftsstudenten haben den Maibaum umgeschnitten.
Traditioneller Brauch
Für alle Stadtkinder: Am Land hat der Brauch des Maibaum-Stehlens Tradition. Die Regeln sind einfach. In den ersten zwei bis drei Tagen im Mai darf man den Maibaum stehlen. Er darf umgeschnitten werden, aber keinesfalls kaputt gemacht werden. Anschließend geben sich die Entführer zu erkennen. Der Maibaum kann dann mit Geld oder Alkohol ausgelöst werden.
Im Boku-Fall wird allerdings weder Geld noch Alkohol fließen. Die Studenten haben den Maibaum zu ihrem Lieblingslokal, dem Holunderstrauch im ersten Bezirk, gebracht und dem Besitzer geschenkt. In der Boku selber sorgt der Vorfall übrigens für Heiterkeit. "Es finden alle wahnsinnig witzig, auch im Rektorat."
Gerhard Müller, Chef vom Holunderstrauch, ist begeistert. "Es ist eine große Ehre. In einer Stadt bekommen sonst nur honorige Persönlichkeiten einen Maibaum." Für das Restaurant selber ist der Maibaum zu groß, Interessierte können ihn aber davor in der Schreyvogelgasse bewundern.
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