Blackout
Was große Stromausfälle für das Wasser in Wien bedeuten können

Die meisten Wienerinnen und Wiener bekommen ihr Wasser aus den Alpen. Doch Personen, die in höheren Lagen leben, müssen mit elektrischen Pumpen versorgt werden. | Foto: Manki Kim/Unsplash
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  • Die meisten Wienerinnen und Wiener bekommen ihr Wasser aus den Alpen. Doch Personen, die in höheren Lagen leben, müssen mit elektrischen Pumpen versorgt werden.
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Etwa 80.000 der Wienerinnen und Wiener sind bei flächendeckenden Stromausfällen bei der Wasserversorgung auf elektrische Pumpen angewiesen. Ein Experte erklärt, was bei einem Blackout passieren kann.

WIEN. Schon länger beschäftigt sich ein Krisenmanagement der Stadt Wien mit den möglichen Auswirkungen und Einschränkungen für die Bevölkerung bei einem Blackout. Laut Expertinnen und Experten sei in den nächsten Jahren ein flächendeckender Stromausfall in Österreich oder in weiten Teilen Europas immer wahrscheinlicher. Das könnte in Wien Probleme bei der Wasserversorgung bringen.

Hier zu sehen die Quellfassung der Kläfferquelle in den steirischen Wildalpen. Aus etwa 70 Quellen werden die Hochquellenleitungen für Wien gespeist. 
 | Foto: Wiener Wasser / Daniel Novotny
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Die meisten Wienerinnen und Wiener bekommen ihr Wasser aus den Alpen. Doch Personen, die in höheren Lagen leben, müssen mit elektrischen Pumpen versorgt werden. Auch Hochhäuser sind von Strom abhängig. Dazu kommen auch Grundwasserwerke und die Steuerung der Anlagen, die auf Elektrizität angewiesen sind.

80.000 Personen auf Pumpen angewiesen

Betriebsleiter von Wiener Wasser (MA 31), Paul Hellmeier, sagte zur "Wiener Zeitung", dass derzeit rund vier Prozent der Wiener Bevölkerung nicht durch Nutzung der Schwerkraft über die beiden Leitungen aus dem Schneeberg- und dem Hochschwab-Gebiet versorgt werden können. Mit Pumpen müssen etwa 80.000 Personen am Wilheminenberg, Buchberg, Wolfersberg, Schafberg und Kahlenberg mit Wasser versorgt werden. Abhilfe schaffen große Zusatzspeicher, wie etwa am Kahlenberg, am Cobenzl und am Schafberg, der aktuell vergrößert wird.

Diese müssen jedoch auch mit strombetriebenen Pumpen versorgt werden, was im Zuge eines Netzausfalles für Probleme sorgen kann. "Die Behälter haben eine Pufferwirkung und sind auf 24 Stunden Umsatzzeit dimensioniert", erklärt Hellmeier und fügt hinzu, dass das dort gelagerte Wasser ausreicht, damit höhere gelegene Wohngebiete einen ganzen Tag Wasser für Körperpflege, Toilette oder den persönlichen Genuss haben können. Falls es zu einem längeren Stromausfall kommt, habe die Stadt Wien einen Maßnahmenplan und 24 Stunden Zeit, um die Pumpen mit Notstromaggregaten zu versorgen.

Problem für Hochhäuser

Doch nicht nur am Rande des Wienerwaldes könnte ein Blackout Komplikationen mit dem Trinkwasser-Nachschub bringen. "Die gravitative Versorgung ist auf eine Höhe von vier bis fünf Stockwerke ausgelegt. Höher kann Wiener Wasser nicht versorgen", sagt Hellmeier. Das heißt, dass der Druck im Leitungssystem für alles, was darüber liegt, nicht ausreichend ist. Hier müssen ebenfalls elektrische Pumpen helfen.

Paul Hellmeier (r.), Betriebsvorstand von Wiener Wasser, mit Bürgermeister Ludwig und Klimastadtrat Czernohorsky (beide SPÖ) bei einem Termin im März 2022. | Foto: C.Jobst/PID
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Wie sieht das in der Praxis aus? Mit elektrischer Hilfe erfolgt die Wasserversorgung etwa im 50-stöckigen Millennium Tower am Handelskei, im 220 Meter hohen DC Tower auf der Donauplatte oder auch im Wohnpark Alterlaa. Wiener Wasser liefern das Wasser in den Keller und die Übergabestelle ist der Wasserzähler. Dann liegt es an den Eigentümern oder der Hausverwaltung, wie die weitere Verteilung des Wassers erfolgt. 

Wiener Wasser produziert Strom

Die Abteilung MA 31 produziert auch selbst Strom mit 16 Kraftwerken, die mittels Trinkwasser betrieben werden. "Wir produzieren deutlich mehr Strom, als wir brauchen. Der Überschuss wird in die Versorgungsnetze eingespeist", erklärt der MA 31-Chef. Wiener Wasser produziere demnach mehr Elektrizität, als etwa Wiener Neustadt verbrauche.

Der Wasserbehälter Schafberg wird derzeit vergrößert. | Foto: Wiener Wasser/Novotny
  • Der Wasserbehälter Schafberg wird derzeit vergrößert.
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Die Wasserspeicher der Stadt Wien – 29 an der Zahl – haben ein Volumen von 1,6 Millionen Kubikmetern oder 1,6 Milliarden Litern Wasser. Das entspricht laut dem Zeitungsbericht einem Viertel des Tagesverbrauchs von 390 Millionen Litern Trinkwasser.

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Die meisten Wienerinnen und Wiener bekommen ihr Wasser aus den Alpen. Doch Personen, die in höheren Lagen leben, müssen mit elektrischen Pumpen versorgt werden. | Foto: Manki Kim/Unsplash
Der Wasserbehälter Schafberg wird derzeit vergrößert. | Foto: Wiener Wasser/Novotny
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Paul Hellmeier (r.), Betriebsvorstand von Wiener Wasser, mit Bürgermeister Ludwig und Klimastadtrat Czernohorsky (beide SPÖ) bei einem Termin im März 2022. | Foto: C.Jobst/PID

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