Höchste Antibiotika-Dosis in Europa
Werte für Donau sind erschreckend
Eine Studie sieht für die einst so schöne blaue Donau schwarz. In Österreichs größtem Strom wurden bei Wien extrem hohe Werte an Medikamenten-Rückständen entdeckt. Die Dosis überschreitet die Menge, die noch als gesundheitsvertäglich gilt um bis zum Vierfachen.
WIEN. Flüsse in China, Indien und Pakistan gehören zu den schmutzigsten der Welt. Das kommt nicht überraschend. Aber dass sich jetzt auch Österreich dazu zählt wird doch viele überraschen. Für eine Studie, die jetzt in Helsinki vorgestellt wurde, wurden 711 Wasserproben aus 72 Ländern auf Antibiotika-Rückstände untersucht.
In der Donau bei Wien wurden dabei Arzneimittel entdeckt, wie sie etwa zur Behandlung von Lungenentzündungen oder Grippe eingesetzt werden. Die Stoffe gelangen über Ausscheidungen ins Wasser.
"Haus"gemachtes Problem
Antibiotika retten Leben. Das ist unbestritten. Seit ihrer Entwicklung in den 1920er-Jahren konnten dadurch Krankheiten wie Lungenentzündung, Tuberkulose oder Hirnhautentzündung wirkungsvoll behandelt werden. Allerdings wurden und werden Antibiotika mittlerweile nahezu inflationär verschrieben. Unnötiger Antibiotikaeinsatz und falsche Anwendung gelten als wichtigste Gründe für die Entstehung von Resistenzen. Neue Forschungsergebnisse deuten auch darauf hin, dass die zunehmende Umweltbelastung durch Antibiotika den Menschen gegen das Heilmittel resistent machen.
Es ist nur ein geringer Trost, dass die Verschmutzung der Donau im internationalen Vergleich noch nahezu als "gering" zu sehen ist. In Bangladesch werden die Grenzwerte um das 300fache überschritten.
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