Bevölkerungsentwicklung
Wien wächst, aber langsamer als gedacht
Der Leiter der Statistikabteilung der Stadt Wien Klemens Himpele über Zahlen, Daten und Fakten.
WIEN. Klemens Himpele ist der Herr über den Zahlen. Als Leiter der Abteilung Wirtschaft, Arbeit und Statistik (MA 23) weiß er wie stark Wiens Bevölkerung gewachsen ist, welche Bezirke besonders zugelegt haben und auch wie viele Kinder, Gurken oder Hunde es in unserer Stadt gibt.
Wird in Wien alles statistisch erfasst?
KLEMENS HIMPELE: So gut wie. Wir haben gute Daten über die Bevölkerung, die Landwirtschaft, die Wirtschaftsstruktur, Bäume, Hunde und dergleichen. Aber die wichtigsten Daten, sind die über die Bevölkerung.
Wie stark ist Wien 2018 gewachsen?
Nach den vorläufigen Daten lediglich um 11.000 Einwohner. Wir hatten 2018 knapp 20.000 Geburten und 16.000 Sterbefälle. Außerdem sind insgesamt 75.000 Menschen zugewandert, während 68.000 Wien verlassen haben. Das ist der niedrigste Zuwachs seit dem Jahr 2009. Damit setzt sich ein Trend fort, der 2016 begonnen hat. Nämlich, dass sich das Wachstum deutlich eingrenzt.
Welcher Bezirk ist am meisten gewachsen?
Liesing mit 2,4 Prozent. Gefolgt von der Donaustadt und Floridsdorf
Gibt es Bezirke, die geschrumpft sind?
Rudolfsheim-Fünfhaus. Das klingt ungewöhnlich, ist es aber nicht. Da dieser Bezirk die vergangenen Jahre extrem gewachsen ist. Im langfristigen Trend ist nur die Innere Stadt der Bezirk, der tatsächlich Schrumpfungstendenzen aufweist.
Aus welchen Land kommen die meisten Neu-Wiener?
Da gibt es auch eine Veränderung. Die ersten drei Plätze sind Serbien, Rumänien und Deutschland. Das ist sozusagen wieder klassisch – Osteuropa und Deutschland. Wobei man sagen muss, das von diesen Ländern Deutschland den stärksten Anstieg hatte, mit einem Plus von fast 13 Prozent im letzten Jahr. Serbien hatte 2018 ein leichtes Minus, liegt aber trotzdem auf Platz eins mit 1.740 zusätzlichen Bewohnern mit Geburtsland Serbien. Die Länder, die in den vergangenen Jahren stark dominiert haben, Syrien und Afghanistan, sind sehr stark zurückgegangen. Bei Syrien haben wir ein Minus von 80 Prozent, bei Afghanistan ein minus 65 Prozent. Diese Länder belegen 2018 die Plätze fünf und sechs.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.