Pfarre in Döbling
Wiener Oberministrant bei Amoklauf in Prag getötet
Eine Pfarre in Döbling trauert um ihren Oberministranten. Der tschechische Dolmetsch-Student der Wiener Pfarre ist unter den Opfern des Prager Amoklaufs.
WIEN/DÖBLING. Ein Amoklauf erschütterte kurz vor Weihnachten Prag. Ein 24-Jähriger erschoss an der KarlsUniversität 14 Menschen, 25 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Wie erst jetzt bekannt wurde, befand sich unter den Opfern auch ein in Wien lebender Tscheche. Der 34-Jährige war Oberministrant in der Pfarre Unterheiligenstadt in Döbling, wie die Kathpress berichtet.
Studienbedingt verbrachte er die letzten Wochen in seiner Heimatstadt Prag, um dort sein Tschechisch-Deutsch-Dolmetsch-Studium zu finalisieren. An jenem verhängnisvollen Tag hielt er sich an der Universität auf.
"Große Bestürzung"
Er habe ein Zimmer im Pfarrhaus bewohnt "und war einer der Aktivposten der Döblinger Pfarrgemeinde", zitiert die Kathpress die Pfarre, die den Verlust am Sonntag bekannt gab. So habe es keinen Festgottesdienst gegeben, bei dem der 34-Jährige nicht das Weihrauchfass schwang oder mit dem Kreuz voranging.
Darüber hinaus galt der Oberministrant als "hilfsbereiter Anpacker, der bei Pfarrfesten gerne mit tschechischem Bier oder selbstgemachtem Punsch für fröhliche Stimmung sorgte", hieß es weiter. Die Mitglieder der Pfarre Unterheiligenstadt zeigten sich erschüttert, der Tod des Oberministranten habe eine "Schockwelle und große Bestürzung" ausgelöst.
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