Immer mehr Fälle
Ärztekammer Wien schlägt wegen Keuchhusten Alarm

- Es wird davor gewarnt, dass eine Zunahme der hochansteckenden Infektionskrankheit in der Bevölkerung eine erhebliche Belastung für das Gesundheitssystem darstellen könnte.
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Aufgrund des Anstieges der Keuchhustenfälle in der Bundeshauptstadt drängt die Ärztekammer Wien auf politische Maßnahmen. Es wird davor gewarnt, dass eine Zunahme der hochansteckenden Infektionskrankheit in der Bevölkerung eine erhebliche Belastung für das Gesundheitssystem darstellen könnte.
WIEN. Seit Jahresbeginn wurden in Wien laut dem Epidemiologische Meldesystem (EMS) 985 bestätigte Keuchhustenfälle gemeldet (Stand: 13. August). Die Wiener Ärztekammer (ÄKW) zeigt sich deswegen alarmiert. Die Zahl der Fälle sei damit über 14-mal so hoch wie die gesamte Fallzahl des Vorjahres.
Auch österreichweit zeige sich ein ähnlicher Trend. Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen und Wiener Ärztekammer, macht die großen Impflücken für diesen besorgniserregenden Trend verantwortlich und fordert schnelles Handeln. "Die großen Impflücken sind für den erschreckenden Anstieg an Keuchhustenfällen in Wien und ganz Österreich verantwortlich und müssen rasch geschlossen werden", so Steinhart.
Für Säuglinge gefährlich
Keuchhusten sei eine ernst zu nehmende Erkrankung, die für Säuglinge lebensbedrohlich sein kann. Er fordere daher erneut, dass die notwendige Auffrischung der Vierfach-Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung und Keuchhusten kostenlos angeboten wird.

- Neben einer kostenlosen Auffrischungsimpfung fordert man auch eine zeitnahe und kostenlose Diagnostik, um frühzeitig die geeignete Therapie einleiten zu können. (Symbolbild)
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"Keuchhusten sorgt für enormes Leid, und ist für unsere Kleinsten extrem gefährlich. Die Erkrankung bringt krampfartige Hustenanfälle mit sich, die bis zum Erbrechen führen können und wird deshalb im Volksmund auch 100-Tage-Husten genannt. Die aktuelle Situation ist besorgniserregend und auch in der täglichen Arbeit spürbar", zeigt sich auch Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte in der ÄKW, besorgt.
Mehr Fälle verzeichnet
Laut ihr hätte sie in ihrer Ordination in Floridsdorf seit Jahresbeginn sieben bestätigte Fälle von Keuchhusten verzeichnet, während sie in den 14 Jahren zuvor keinen einzigen Fall registrierte. Kamaleyan-Schmied fordert deswegen neben der kostenlosen Auffrischungsimpfung auch eine zeitnahe und kostenlose Diagnostik, um frühzeitig die geeignete Therapie einleiten zu können.
Mit Blick auf den bevorstehenden Herbst warnt Steinhart vor einer Belastung des Gesundheitssystems durch die steigenden Keuchhustenfälle neben anderen Atemwegserkrankungen wie Corona, Influenza und RSV (Respiratorisches-Synzytial-Virus): "Das ist ein lauter Weckruf von uns Ärztinnen und Ärzten an die Politik."
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