Die Machtspiele des Manfred Juraczka: Rücktritt teuer erkauft
Verärgerung bei ÖVP-Parteikollegen: Der Job von Manfred Juraczka als Klubobmann sei nur ein Versorgungsposten.
WIEN. Die ÖVP musste sich den Rücktritt von Manfred Juraczka nach dem Wiener Wahl-Debakel teuer erkaufen, heißt es aus ÖVP-Kreisen. Denn: Juraczka hat seinen Posten nur aufgegeben, nachdem ihm vorher der Job als Klubobmann zugesichert worden war.
Die ÖVP dürfte auf den Deal eingegangen sein, um eine rasche Erneuerung der Partei zu ermöglichen. Immerhin stand schon wenige Stunden später Gernot Blümel als neuer Parteichef parat. Er soll die Partei grundlegend umbauen.
Der rasche Wechsel Blümels dürfte aber auch noch einen andern Grund haben. ÖVP-Chef Mitterlehner wollte ihn nicht länger als Generalsekretär haben. Er präsentierte bereits am Donnerstag Peter McDonald, bislang Chef der SVA, als neuen Generalsekretär der Bundespartei.
"Nur Versorgungsposten"
Warum Juraczka Klubobmann werden wollte? Wahrscheinlich nicht, um politisch zu gestalten. Juraczka, früher bei Alcatel beschäftigt, dürfte schlicht und ergreifend kein Jobangebot aus der Privatwirtschaft in Aussicht haben. Wie in der ÖVP kritisiert wird, dürfte der Job als Klubobmann für ihn "nur ein Versorgungsposten" sein. Denn, so heißt es weiter, er wolle die nächsten Monate als Klubobmann dafür nutzen einen anderen Job zu suchen. Sobald die Suche erfolgreich ist, soll das Amt für ihn Geschichte sein.
Am Wahlabend konnte die ÖVP unter Manfred Juraczka nur 9,2 Prozent der Wählerstimmen für sich gewinnen - das bisher schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte.
Hintergrund: ÖVP-Wien: Juraczka soll Klubobmann werden
Kommentar: Gernot Blümel ist eine gefährliche Wahl für die ÖVP
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.