Verdacht der Wiederbetätigung
Ermittlungen gegen FPÖ-Politiker Guggenbichler
Gegen den Organisator des Wiener Akademikerballs Udo Guggenbichler (FPÖ) wird wegen des Verdachts der Wiederbetätigung ermittelt. Auch eine Hausdurchsuchung bei dessen Burschenschaft Albia soll es gegeben haben.
WIEN. Gegen den Wiener Landtagsabgeordneten Udo Guggenbichler (FPÖ) wird derzeit nach dem Verbotsgesetz ermittelt. Eine Bekannte von ihm soll Anzeige erstattet haben. Bekräftigt werden die Aussagen zusätzlich von der ehemaligen Abgeordneten Martha Bißmann, die Guggenbichler ebenfalls schwer belastet, wie der "Standard" am Mittwoch berichtete.
Der FPÖ-Politiker und Organisator des Akademikerballs bestreitet die Vorwürfe. Die Frau, die ihn belastet, soll auf seine Einladung hin mehrmals mit ihm in den Räumlichkeiten der schlagenden Verbindung Albia gewesen sein. Gegenüber der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienste (DSN) sagte sie aus, dass es auf der Bude der Burschenschaft mehrere Nazi-Gegenstände geben würde. Darunter etwa ein Liederbuch mit Hakenkreuz am Einband.
Infolgedessen kam es zu einer Hausdurchsuchung in den Räumlichkeiten, ein Verfahren wegen des Verdachts der Wiederbetätigung wurde gegen Guggenbichler sowie weitere unbekannte Personen eingeleitet.
Liederbücher, Hakenkreuze, Fotos
Ex-Abgeordnete Bißmann schilderte ebenfalls, sich mit Guggenbichler in den Räumen der Burschenschaft getroffen zu haben. Ihr soll der FPÖ-Politiker von den NS-Liederbüchern und anderen Gegenständen zumindest erzählt haben, die sich in den Räumen der Burschenschaft Albia befinden sollen, deren Besitz nach dem Verbotsgesetz jedoch nicht erlaubt sind.
Bißmann gab ebenfalls an, Fotos von Nazis in Uniform und mit NS-Symbolen gesehen zu haben. Außerdem soll Guggenbichler beiden Frauen gegenüber gesagt haben, am Dachboden lebe ein ehemaliger SS-Funktionär, ein "alter Nazi".
Auf Anfrage des "Standard" erklärte der Anwalt des Landtagsabgeordneten und Akademikerball-Chefs, die Vorwürfe würden sich "als haltlos herausstellen". Die Anschuldigungen seien erfunden. Auch den Vorwurf, dass sich Nazi-Relikte in den Räumen der Burschenschaft befinden, wies der Anwalt zurück.
Chef des Wiener Akademikerballs
Guggenbichler hat in seiner schlagenden Burschenschaft Albia keine Funktion inne. Dafür ist er jedoch seit 2012 Obmann des Akademikerball-Ballausschusses und Organisator ebendiesen. Der Wiener Akademikerball ist höchst umstritten, da er als internationales Vernetzungstreffen der internationalen Rechten gilt.
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