Parkpickerl-Streit: Wiener Linien schießen gegen ÖVP
Die Umsetzung des flächendeckenden Parkpickerls in Wien erhitzt die Gemüter der ÖVP. Für eine neue Kampagne muss die Partei nun aber einiges an Kritik einstecken.
WIEN. Im Juni fiel die Entscheidung: Die Stadt Wien führt das flächendeckende Parkpickerl ab März 2022 ein. Die Geltungsdauer des Parkpickerls ist in Zukunft überall von Montag bis Freitag von 9 bis 22 Uhr. Die Kosten belaufen sich auf 10 Euro im Monat, somit 120 Euro im Jahr. Die Wiener ÖVP hat nun eine Kampagne gegen die Initiative gestartet.
Kein Enkerl-Besuch mehr?
Nach Ansicht der Wiener Volkspartei, wird es für viele Menschen nicht mehr möglich sein, am Nachmittag das Enkerl zu besuchen, in der Alten Donau zu baden oder mit Freunden zum Heurigen zu gehen. "Es werden besonders jene Menschen in ihrer Mobilität beschränkt, die aufgrund ihres Alters oder persönlichen Umstände auf ein Auto in den Außenbezirken angewiesen sind", heißt es dazu in einem Facebook-Posting der Wiener ÖVP.
Im Netz spotteten User über die Kampagne und kreierten eigene Sujets, darunter etwa "Mit dem Laptop spazieren gehen? Mit dem Parkpickerl für viele nicht mehr möglich!" in Anspielung auf die Hausdurchsuchung beim Wiener ÖVP-Chef und Finanzminister Gernot Blümel.
Öffi-Betriebe machen mit
Am Montag schlossen sich auch die Wiener Linien an. "Wenn das flächendeckende Parkpickerl kommt, werden viele Wiener*innen nicht mehr ihre Verwandten besuchen und mit ihrem schlecht geparkten Auto die Straßenbahn blockieren können! Hat daran schon jemand gedacht?" heißt es in einem Posting der öffentlichen Verkehrsbetriebe. Auf die Frage eines Users, warum mit dem Parkpickerl das Blockieren der Straßenbahn nicht mehr möglich sein sollte, antwortete das Unternehmen nur: "Hier geht es nicht um Logik, sondern um Gefühle!"
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