Andreas Babler neuer Parteichef
Reaktionen aus Wien nach SPÖ-Wahlchaos

- Wiens Bürgermeister Michael Ludwig dürfte über die Wahl Andreas Bablers zum neuen SPÖ-Chef ganz besonders erfreut sein.
- Foto: Max Slovencik / EXPA / picturedesk.com
- hochgeladen von Barbara Schuster
Paukenschlag in der SPÖ: Völlig überraschend wurde zwei Tage nach dem SPÖ-Bundesparteitag nachträglich Andreas Babler zum neuen Parteichef gekürt. Während sich Bürgermeister Ludwig erfreut zeigt, reagiert die Opposition mit Häme - erneut.
WIEN. Die Leiterin der SPÖ-WahlkommissionMichaela Grubesagab am Montag in einer Pressekonferenz bekannt, dass bei der Wahl zum neuen Bundesparteivorsitzenden ein folgenschwerer technischer Fehler passiert sei: Die Ergebnisse wurden vertauscht. Statt Hans Peter Doskozil ist Andreas Babler der neue Parteivorsitzender der SPÖ.
602 Stimmen wurden abgegeben, davon waren fünf ungültig. Auf den burgenländischen Landeshauptmann Doskozil entfielen 280 Stimmen. Das entspricht 46,51 Prozent. Andreas Babler erhielt 317 Stimmen. Mit 52,66 Prozent konnte Babler damit die Wahl für sich entscheiden und ist ab sofort neuer SPÖ-Chef.
Ludwig: "Volle Unterstützung"
Als erster Gratulant aus Wien und zweiter insgesamt meldete sich Landeshauptmann und Bürgermeister Michael Ludwig zu Wort. Er sicherte Babler "volle Unterstützung" zu und betonte, dass Babler ein "engagierter, dynamischer Sozialdemokrat" sei. Auffällig: Als Ludwig Doskozil zwei Tage zuvor gratulierte, hieß es abschließend lediglich "Glück auf". Bei Babler wählte Ludwig hingegen das gängige "Freundschaft" als Abschlusswort.

- Michael Ludwig gehörte zu den ersten öffentlichen Gratulanten. (Archivbild)
- Foto: Weingartner-Foto / picturedesk.com
- hochgeladen von Barbara Schuster
Wiens Landesparteisekretärin Barbara Novak fordert "volle Konzentration auf unsere sozialdemokratischen Inhalte". Die SPÖ sei es den Österreicherinnen und Österreichern schuldig, "für soziale Gerechtigkeit" einzutreten.
Von Marxismus bis "Totalfiasko"
Auch Karl Mahrer, Landesparteiobmann der ÖVP Wien, fühlte sich gemüßigt, sich zu Wort zu melden. Das Chaos in der SPÖ habe "heute ein neues Niveau erreicht". Mit Andreas Babler als neuen SPÖ-Parteichef würden die "Phantasien zu Marxismus, Enteignung, Vermögenssteuern und Klassenkampf" an der Tagesordnung stehen, so Mahrer in einer Aussendung.
Die SPÖ befinde sich in einem "nicht enden-wollenden Totalfiasko", so die Einschätzung von Dominik Nepp, Chef der Wiener FPÖ. Bürgermeister Ludwig sei nach Nepps Meinung nur noch mit Parteiinterna beschäftigt und statt mit den Nöten der Wiener Bevölkerung. Der FPÖ-Chef fordert nun Neuwahlen in Wien.
Freude über den nachträglichen Sieg Bablers gab es bei der Wiener Kleinpartei Links. Diese fordert konsequente, linke Politik von ihm. "Dass Andreas Babler jetzt doch noch der Vorsitzende der SPÖ geworden ist, ist ein Erfolg - wir gratulieren herzlich! Die Hoffnung ist jetzt groß, dass die SPÖ einen progressiveren, solidarischeren Kurs einschlägt", so Links-Sprecherin Anna Svec.
Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.