Interview Dominik Nepp
Von Besserungszentren und Radwegen

Dominik Nepp ist seit Juni 2019 neuer Parteichef der FPÖ Wien. | Foto: Markus Spitzauer

FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp über Wiens Verkehrsproblem und warum er seine Funktion als nicht amtsführender Stadtrat nicht abschaffen will.

WIEN. Dominik Nepp hat im Juni 2019 die FPÖ Wien als geschäftsführender Landesparteiobmann übernommen und geht erstmals als Spitzenkandidat für die FPÖ bei der Wien-Wahl ins Rennen. 

Die FPÖ setzt sich stark für die Autofahrer ein. Wie wollen Sie das Leben der Radfahrer und Fußgänger verbessern?
DOMINIK NEPP: Niemand ist einzig und allein Fußgänger, Fahrradfahrer oder Autofahrer. Daher ist ein gutes Miteinander wichtig. Ich habe auch nichts gegen den Ausbau der Radwege, allerdings müssen die auch sicher sein und nicht zulasten der Autofahrer gehen. Grundsätzlich gehören die Öffis verbessert und die Intervalle verdichtet. Die Öffis sollen über die Grenzen Wiens fahren, um den Pendlerverkehr von dort aufzunehmen. Dazu braucht es auch günstige Park-and-Ride-Anlagen.

Sie wollen die Spitzenmedizin für alle zurückbringen. Wie?
Im Spitalsbereich gehören seitens der Stadt Wien mehr Ärzte angestellt. Aber auch im niedergelassenen Bereich ist es notwendig, die Kassenverträge besser und lukrativer zu gestalten. Denn viele wollen keine Allgemeinmediziner sein, weil es sich finanziell nicht mehr lohnt. Aber auch im Bereich der Fachärzte gehören mehr Kassenverträge abgeschlossen.

Beim Thema Klima springt die FPÖ stark auf den grünen Zug auf. Was unterscheidet Ihre Umweltpolitik von der derGrünen?
Ich glaube, der Unterschied zu den Grünen ist, dass die Grünen vieles mit Zwang, Strafen und Verboten machen wollen. Wir sehen eher die Motivation als treibende Kraft.

Sie sind für eine Separierung nicht integrierter, aggressiver und gewalttätiger Schüler in Besserungszentren. Würde das auch für Ihre Kinder gelten, wenn sie sich mit Mitschülern prügeln?
Ich hoffe nicht, dass das unseren Kindern passiert, aber selbstverständlich gilt das für alle gewalttätigen Schüler. Es kann nicht sein, dass der Unterricht gestört und Lehrer attackiert werden. Es ist wichtig, diese Schüler aus der Schulumgebung herauszunehmen. Psychiater, Psychologen, Therapeuten und Ärzte sollen gemeinsam mit dem Kind daran arbeiten und es so gut wie möglich kurieren, damit es wieder am normalen Unterricht teilnehmen kann.

Besserungszentrum, das klingt wie Jugendknast.
Nein, überhaupt nicht. Es gibt ja schon viele Jugendeinrichtungen der Stadt Wien, in die viel Geld hineinfließt. Man könnte die Jugendzentren so transformieren, dass dort aktiv mit gewaltbereiten Schülern gearbeitet werden kann.

Wie wollen Sie Wien als Wirtschaftsstandort stärken?
Es ist wichtig, dass man die Verluste und Umsatzrückgänge der vergangenen Monate auffängt, damit die Unternehmen überhaupt erhalten bleiben. Daher muss es eine 100-prozentige Vergütung der Verluste geben. Weiters braucht es endlich auch eine Senkung der Lohnnebenkosten.

Neos will alle nicht amtsführenden Posten und die Bezirksvorsteher-Stellvertreter einsparen. Wie stehen Sie als nicht amtsführender Stadtrat zu dieser Forderung?
Bei den Bezirksvorsteher-Stellvertretern wäre das durchaus möglich, indem man den ersten Stellvertreter, der wie der Bezirksvorsteher von der stärksten Partei gestellt wird, einspart. Bei den nicht amtsführenden Stadträten wäre eine Abschaffung ein großer Einschnitt in die Kontrollrechte der Opposition.

Ihr Wahlziel?
Der nächste Bürgermeister wird allen Umfragen nach wieder Michi Ludwig heißen. Wir sind die einzige Kraft, die sagt, wir wollen im Rahmen der Opposition weiter eine starke Kontrollfunktion für die Wienerinnen und Wiener ausüben. Aber ob das 12, 13 oder 20 Prozent sind, das entscheidet der Wähler am 11. Oktober.

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