Jugendbanden in Wien
Wiederkehr fordert Sanktionen gegen Täter unter 14

- Eine härtere Gangart gegen junge Gewalttäter fordert der Wiener Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr.
- Foto: ORF/Screenshot
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Im "ZiB 2"-Gespräch fordert Wiens Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) aufgrund der zunehmenden Jugendkriminalität härtere Maßnahmen – auch für kriminelle Täter unter 14 Jahren. Die "Intensität und das Alter der Täter" sei alarmierend.
Aktualisiert am 25. Juli um 9.15 Uhr.
WIEN. Eine härtere Gangart gegen junge Gewalttäter forderte der Wiener Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) am Mittwochabend im "ZiB 2"-Interview mit Armin Wolf. Um der wachsenden Jugendkriminalität in Wien zu begegnen, hat er ein Maßnahmenpaket vorgeschlagen. Der Fünf-Punkte-Plan richtet sich dabei auch an Täter unter 14 Jahren, die noch als unmündig gelten.
Entwickelt habe man den Plan, nachdem gewaltsame Auseinandersetzungen von Jugendbanden in Wien zugenommen haben. Er fordert dazu den Bund auf, konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Problematik einzuleiten.
Zusätzliche Stellen & Abschiebung
"Die Intensität und das Alter der Täter sind alarmierend", so Wiederkehr im Interview. Er sieht darin ein gravierendes Sicherheitsthema und fordert vom Innenministerium und dem Bund einen Aktionsplan. Dazu gehören 1.000 zusätzliche Stellen bei der Polizei, da Wien in dieser Hinsicht zuletzt "ausgehungert" wurde. Zudem spricht sich Wiederkehr für die Abschiebung straffälliger Asylwerber und subsidiär Schutzberechtigter aus. Hier sei der Bund ebenfalls säumig, etwa wenn es zu schweren Körperverletzungen gegen Polizisten komme.

- Im Interview mit Armin Wolf hat Wiederkehr ein Maßnahmenpaket gegen die wachsende Jugendkriminalität in Wien vorgeschlagen.
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Ein weiterer Punkt seines Plans umfasst spezielle Neustartprogramme für Jugendliche. Auch strafunmündige Personen sollen daran teilnehmen müssen. Diese Programme sollen außerhalb des Alltags und Wien stattfinden, um den schulischen Alltag nicht zu stören. Die Kinder- und Jugendhilfe soll die Zwangsmaßnahme umsetzen, begleitet von pädagogischer Betreuung zur Verhaltensreflexion.
Comeback von Jugendgerichtshof gefordert
Der Jugend- und Integrationsstadtrat plädiert zudem für die Wiedereinführung eines Jugendgerichtshofs, der sich spezifisch mit jugendlichen Straftätern auseinandersetzen könnte. Eine Absenkung des Strafmündigkeitsalters lehnt er hingegen ab. "Zwölfjährige ins Gefängnis zu stecken, schafft mehr Kriminalität, nicht weniger", ist er sich sicher. Trotzdem müssten auch Zwölfjährige die Konsequenzen ihres Handelns spüren.
Zusätzlich fordert Wiederkehr Sanktionen für Eltern, die ihren Verpflichtungen, wie Schulgesprächen, nicht nachkommen. Dies sei ebenfalls im Koalitionsvertrag des Bundes festgehalten, so Wiederkehr.
Kritik von FPÖ
Die Wiener Freiheitlichen nahmen Wiederkehrs TV-Interview zum Anlass, ihn sowie die restliche Stadtpolitik zu torpedieren. "Seitdem die Neos in Wien der Ludwig-SPÖ als Beiwagerl dienen dürfen, ist genau in ihren Zuständigkeitsbereichen alles viel schlimmer geworden. So ist der pinke Stadtrat Wiederkehr bei Jugend, Integration und Bildung völlig gescheitert. Seine leeren Worthülsen und das Abschieben der Verantwortung sind ein verzweifelter Versuch, vom eigenen Totalversagen abzulenken", so FPÖ Wien-Bildungssprecher Maximilian Krauss in einer Aussendung am Donnerstag.
"Wenn Wiederkehr einerseits Sanktionen für kriminelle unter 14-Jährige fordere, aber sich gleichzeitig gegen die Senkung der Strafmündigkeit auf zwölf Jahre ausspreche, dann ist das ein Widerspruch in sich", wird weiter kritisiert.
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