Von Margareten nach Hietzing
Wiental Kanal wird um neun Kilometer verlängert

Der Wiental Kanal soll bis 2028 auf insgesamt zwölf Kilometer ausgebaut werden. Die Kosten werden mit 200 bis 250 Millionen Euro beziffert. Mit dem Vollausbau durch sechs Bezirke soll die Wasserqualität verbessert und das Kanalnetz bei Starkregen entlastet werden. 

WIEN. Mit einer Länge von 3,5 Kilometern und einem Durchmesser von 7,5 Metern ist der Wiental Kanal Österreichs größter Abwasserkanal. Er verläuft von der Urania im ersten Bezirk bis nach Margareten, wo täglich etwa eine halbe Milliarde Liter Abwasser von 1,9 Millionen Menschen zur Kläranlage nach Simmering transportiert werden. 

Um die Wasserqualität des Wienflusses zu verbessern und das Kanalnetz bei Starkregen zu entlasten, soll der Wiental Kanal um weitere neun Kilometer verlängert werden. Die Stadt Wien sieht einen Vollausbau vom Ernst-Arnold-Park in Margareten bis zum Skaterpark in der Auhofstraße 255 in Hietzing vor.

Fertigstellung 2028 

Der neue Abschnitt des Wiental Kanals wird entlang der Bezirke Margareten, Mariahilf, Meidling, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus und Hietzing unter dem Wienfluss verlaufen. Die Probebohrungen werden bereits im April starten. Die Ausschreibung und Vergabe der Bauarbeiten sowie die Bauvorbereitungen sind für 2023 anberaumt.

Direktor von Wien Kanal Andreas Ilmer und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) präsentierten das Projekt 25 Meter unter der Erde. | Foto: Maximilian Spitzauer
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Mit den Tunnelbauarbeiten will die Stadt Wien gemeinsam mit Wien Kanal 2024 starten, die Fertigstellung ist für 2028 geplant. Der Investitionsrahmen beträgt nach derzeitigem Stand  rund 200 bis 250 Millionen Euro.

Unterirdische Grabungen

Für die Arbeiten wird zunächst ein Startschacht auf der Grünfläche am Gaudenzdorfer Gürtel ausgehoben. Eine Hightech-Tunnelbaumaschine, die gleichzeitig bohrt, abbaut und ausbaut, wird anschließend unterirdisch zusammengebaut. Diese bohrt sich in zwei Richtungen durch den Untergrund bis zum Enrst-Arnold-Park in Margareten und dem Skaterpark in Hietzing. Anschließend wird das bestehende Kanalnetz an etwa 50 Stellen umgebaut und an die fertigen Tunnelabschnitte angeschlossen.

Schutz vor Überflutung

Mit dem Ausbau des Wiental Kanals soll einerseits das Kanalnetz bei Starkregen entlastet und eine mögliche Überflutung der Bezirke verhindert werden. Andererseits soll damit auch die Wasserqualität des Wienflusses verbessert werden.

„Starkregenereignisse, wie wir sie durch die Klimakrise häufiger erleben, sind eine hohe Belastung für unsere Gewässer. Mit dem Wiental Kanal schützen wir in Zukunft den Wienfluss vor Verschmutzung bei starkem Regen", sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

Kanäle werden saniert

Noch einen weiteren Vorteil bringt die Verlängerung des Kanals: Die Kanäle, die links und rechts neben dem Wienfluss die Abwässer transportieren, sind in die Jahre gekommen. Die notwendige Sanierung wäre nur bei Trockenlegung möglich. Dafür müsste das Abwasser während der Sanierung entweder direkt in den Wienfluss ausgeleitet oder sehr kostenintensiv und mit vielen Hindernissen an der Oberfläche umgepumpt werden.

Die Stadt startet 2024 mit dem Ausbau des Kanalsystems entlang des Wienflusses. | Foto: Maximilian Spitzauer
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„Wenn der neue Wiental Kanal in Betrieb ist, gehören die meisten Mischwasser-Entlastungen bei Regen der Vergangenheit an. Mit unserem neuen Kanal können wir dann auch die vorhandenen Sammelkanäle links und rechts vom Wienfluss sanieren“, sagt Wien Kanal Direktor Andreas Ilmer.

Info-Center am Gürtel

Um die Bürgerinnen und Bürger zeitgerecht über alle Schritte in Kenntnis zu setzen, wird noch vor Beginn der Tunnelbauarbeiten am Gaudenzdorfer Gürtel ein Info-Center errichtet werden. "Der Vollausbau des Wiental Kanals ist ein wichtiges Zukunftsprojekt für Wien. Die frühzeitige und transparente Information über den Ausbau wird wesentlich dazu beitragen, dass die Anrainer*innen und die lokalen Unternehmer*innen das Projekt mittragen“, betont Margaretens Bezirksvorsteherin Silvia Janković (SPÖ).

„Eine konventionelle Baustelle in offener Bauweise würde ein Vielfaches an Belastungen für die Bevölkerung auslösen. Mit der gewählten Tunnelbauweise hat die Stadt Wien einen innovativen Weg gewählt, der den Wiener*innen viel Zeit und Lärm ersparen wird“, sagt Markus Rumelhart, Bezirkschef von Mariahilf (SPÖ).

Mehr Lebensqualität durch Ausbau

"Durch die Bauarbeiten wird es aber auch auf Grünflächen wie dem Gaudenzdorfer Gürtel zu großen Beeinträchtigungen kommen. Gemeinsam werden wir darauf achten, dass der jetzige Zustand nach den Arbeiten bestmöglich wieder hergestellt wird“, erklärt Meidlings Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ).

Eine Projektion zeigt, wie sich die Tunnelbohrmaschine künftig durch den Untergrund graben wird. | Foto: Barbara Schuster
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„Durch den Wiental Kanal wird Hochwasserschutz auf höchstem Niveau gewährleistet und die Stadt ist somit auch für Starkregenereignisse entlang der Wien gut gerüstet", betont Silke Kobald (ÖVP), Bezirksvorsteherin von Hietzing.

Penzings Bezirkschefin Michaela Schüchner (SPÖ) ergänzt: „Der Wienfluss ist ein beliebtes Erholungs- und Freizeitgebiet für die Bewohner*innen der angrenzenden Bezirke. Ich freue mich, dass mit dem Wiental Kanal ein Großprojekt in Angriff genommen wird, um den Wienfluss langfristig zu schützen“.

„Der Wiental Kanal wird einen sehr wichtigen Beitrag zum Gewässer- und Umweltschutz leisten. Es wurde großer Wert daraufgelegt, möglichst wenig aufgraben zu müssen. Dort, wo es sich nicht verhindern lässt, werden wir gemeinsam mit der Stadt darauf schauen, dass die Oberflächen klimagerechter und noch lebenswerter gestaltet werden“, so Gerhard Zatlokal (SPÖ), Bezirksvorsteher Rudolfsheim-Fünfhaus, abschließend.

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