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Mauro Mittendrin
Im Gespräch mit Maria Rauch-Kallat

Mauro Maloberti, Maria Rauch-Kallat | Foto: Rene Brunhölzl
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Maria Rauch-Kallat war gleich in mehreren Bundesregierungen als Ministerin tätig. Jetzt hat sie sich mit dem bekannten italienischen Netzwerker Mauro Maloberti (Mauro Mittendrin) getroffen und dabei auf ihre beeindruckende Laufbahn zurückgeblickt. Im Interview wird auch ihre sportliche Seite beleuchtet und über das Thema Migration gesprochen.

Mauro Mittendrin: Wann hat Ihre politische Laufbahn begonnen?

Maria Rauch-Kallat: Nach dem ersten Schock, der auf die Erblindung meiner Tochter folgte. Ich habe versucht, ein normales Leben für sie zu ermöglichen. Und das war nicht ganz einfach, weil damals und heute immer noch, ist es für behinderte Menschen nicht selbstverständlich, dass sie ein selbstbestimmtes und voll beteiligtes Leben – sei es im schulischen, beruflichen, sozialen oder gesellschaftlichen Bereich – führen können.

Und so sind Sie in die Politik gekommen...
Ja, genau. Ich habe gelernt, wie man Politiker und Politikerinnen unter Druck setzt, damit sie auch entsprechende Handlungen setzen, die man gerne hätte und die man für notwendig erachtet. Habe auch gelernt, dass das alles nicht ganz so einfach ist. Es ist sehr kompliziert und auch manchmal sehr aufwendig. Aber mir wurde dann einmal gesagt, dass es Frauen wie mich in der Politik braucht.

Mauro Maloberti, Maria Rauch-Kallat | Foto: Rene Brunhölzl
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Wie ging es dann weiter?
Zuerst wurde ich Bundesrätin, vier Jahre lang. Dann war ich im Wiener Landtag und Gemeinderat. Weiter ging es dann mit meiner Aufgabe als Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie. Anschließend war ich noch einmal Bundesministerin für Umwelt. Dann war ich acht Jahre lang Generalsekretärin und gleichzeitig auch im Nationalrat, ehe ich schließlich noch einmal Bundesministerin, diesmal für Gesundheit und Frauen war und dann wieder im Nationalrat saß.

Neben Ihrer politischen Tätigkeit haben Sie sich auch im Österreichischen Paralympischen Komitee engagiert...
Genau. Ich bin Gründungsmitglied des Österreichischen Paralympischen Komitees, das 1998 gegründet wurde. Von Anfang an bekleidete ich dort das Amt der Vizepräsidentin. Damals war ich im Nationalrat und Generalsekretärin der ÖVP und war elf Jahre lang Vizepräsidentin.In dieser Zeit konnte ich mich vor allem darum kümmern, Geld aufzutreiben, um die Entsendung der Sportlerinnen und Sportler zu finanzieren und vor allem sie gleichzustellen, was die finanzielle Unterstützung anbelangt. Seit 2009 bin ich Präsidentin. Wir haben das Nationale Paralympische Komitee nun auf sehr gute Beine gestellt.

Der Blick geht hier sicherlich schon nach Paris?

Wir sind schon in intensiven Vorbereitungen. Es war gerade die Generalversammlung des Internationalen Paralympischen Komitees in Bahrain, also wirklich ein Ort, der nicht leicht zu erreichen ist. Da wurde auch schon über Paris berichtet. Unsere Athletinnen und Athleten bereiten sich vor. Wir rechnen mit ungefähr 30 Sportlerinnen und Sportlern. Das ganze Team wird dann etwa 60 bis 70 Leute umfassen. Wir werden wieder ein Österreich Haus haben, gemeinsam mit dem Deutschen Haus. Wir hoffen – im Gegensatz zu Tokio und Peking, wo Corona alles in den Schatten stellte – wieder auf normale Spiele. In Peking waren die Bedingungen extrem rigoros und das war sehr schwierig. In Paris werden es hoffentlich wieder ganz normale Spiele werden, mit sehr vielen Fans.

Foto: Rene Brunhölzl

Gibt es einen Moment in Ihrer Laufbahn, den Sie am liebsten vergessen möchten?
Anonyme Anzeigen, die sich erst drei Jahre später in Luft aufgelöst haben. Die drei Jahre sind jene, die ich vergessen möchte. Sie wurden aber von der Staatsanwaltschaft aufgegriffen. Und da wurden einfach Unwahrheiten behauptet.

Und an welchen Moment denken Sie besonders gerne zurück?
Davon gab es zum Glück viele. Exemplarisch nenne ich da mal die elektronische Gesundheitskarte. Hier sind sieben Minister vor mir gescheitert. Wolfgang Schüssel hat dann gemeint: Ich will in dieser Legislaturperiode die E Card. Es war nicht so einfach, sie wäre fast wieder gescheitert. Aber das konnte ich verhindern. Und dann gab es nach eineinhalb Jahren die E-Card. Das war schon ein schöner Moment. 8,3 Millionen Österreicher haben im Jahr 2005 die modernste elektronische Gesundheitskarte der Welt gehabt.

Haben Sie noch einen Traum, den Sie verwirklichen möchten?
Ich bin sehr zufrieden mit meinem momentanen Leben und möchte gesund alt werden. Das ist mein Traum und noch meine Enkelkinder genießen können und hoffentlich auch noch Urenkel erleben dürfen.

Foto: Rene Brunhölzl

Was ist für Sie Humor?
Ein ganz wichtiges Lebenselixier. Ich lache für mein Leben gern. Meine Freunde behaupten auch immer viel zu laut. Das ist auch schon leiser geworden. Aber als ich jünger war, habe ich sehr laut gelacht. Da war ich dafür verschrien. Und Humor ist für mich wichtiges Lebenselixier. Eines der wichtigsten Dinge.

Haben Sie ein Vorbild?
Ja, früher war das meine Mathematikprofessorin. Weil ich unbedingt Mathematikprofessorin werden wollte. Daraus wurde dann zwar nichts, obwohl ich Lehrerin geworden bin, aber für Englisch. Ja, es gab dann aus politischer Sicht Hildegard Burjan. Die hat mich sehr beeindruckt. Ihr Lebenslauf, ihre gesamte Lebensgeschichte.

Was würden Sie selbst als gute und was als schlechte Seite von sich betrachten?
Eine gute Seite, da würde ich sagen, dass ich immer schon gut zuhören konnte. Also, dass ich da bin, wenn mich jemand braucht. Das habe ich mit meinen Kindern erlebt, aber auch mit Freundinnen. Eine schlechte Seite, dass ich schlecht nein sagen kann. Und dass ich ungeduldig bin. Ich kann sehr ungeduldig sein. Aber es wird besser (lacht). Mit dem Alter wird es besser.

Foto: Rene Brunhölzl

Kochen Sie gerne?
Ich habe vor meiner politischen Karriere viel und gerne gekocht. Dann habe ich damit aufgehört. Nach meiner politischen Zeit habe ich dann wieder begonnen zu kochen, habe aber feststellen müssen, dass ich es verlernt habe. Kochen ist ein Handwerk und eine Kunst. Langsam wird es wieder. Habe zuerst wieder begonnen nach Rezepten zu kochen. Jetzt komme ich langsam dazu, dass ich wieder experimentiere.

In Ihrer politischen Laufbahn haben Sie viele verschiedene Charaktere kennengelernt. Wer ist dabei besonders in Erinnerung geblieben?
Also einer der schwierigsten Charaktere war ein französischer Kommissar, dem ich klarmachen wollte, dass der Kredit der Europäischen Zentralbank für ein Kernkraftwerk in einem unserer Nachbarländer keine gute Idee ist. Der Mann war aber durchaus hartnäckig, aber letztendlich ist der Kredit nicht zustande gekommen. Interessant waren auch die Treffen mit Angela Merkel. Wir haben uns in unseren Karrieren immer wieder getroffen, in ähnlichen Funktionen. Sie war Jugendministerin, wie ich Jugendministerin war. Als ich noch Umweltministerin war, wurde sie auch Umweltministerin, als ich Generalsekretär war, wurde sie Generalsekretärin (lacht). Also wir sind einander immer wieder über den Weg gelaufen und sie war schon eine sehr beeindruckende Persönlichkeit.

Foto: Rene Brunhölzl

Das Thema Migration sorgt in der EU immer wieder für Debatten. Wie stehen Sie dazu?
Es ist ein Thema, bei dem man einzelne Länder in Europa nicht alleine lassen darf. Es geht nicht, dass sich die Italiener alleine um Migration und Flüchtlinge kümmern müssen. Es geht um eine gerechte Verteilung in Europa. Ich kann Italien verstehen, dass man das Land nicht alleine mit der Herausforderung lassen darf. 

Grazie Maria!

MRK Diversity Management





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