Flossenschwimmen
Die Vienna Dolphins und der große Traum vom WM-Titel
Flossenschwimmen ist als Sport in Wien nicht in aller Munde - dabei liefern etwa die Sportlerinnen und Sportler der Vienna Dolphins immer wieder aufs Neue beeindruckende Leistungen ab. Die BezirksZeitung war bei einem Training dabei.
WIEN/DONAUSTADT/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Das Wasser schwappt aus dem Becken, wenn Anna Benigni mit ihrer großen Flosse vorbeirauscht. Die junge Wienerin kürte sich in diesem Jahr zur Junioren-Vize-Weltmeisterin im Flossenschwimmen. Zudem holte sie sechs Weltcup-Siege - in Kürze schwimmt sie in China um den Sieg im Gesamtweltcup. Damit ist Benigni eines der größten Talente in einer Sportart, die häufig unter dem Radar schwimmt.
Dabei ist Flossenschwimmen eine äußerst dynamische Sportart, wie die Mitglieder des Vereins Vienna Dolphins unter Beweis stellen. Der Verein aus Transdanubien, dem auch die junge Vize-Weltmeisterin angehört, trainiert seit Ende September wieder im Stadthallen-Bad, wo die BezirksZeitung vorbeischauen durfte.
Viel Spaß und kein Klagen
Die Stimmung im Team ist hervorragend, Trainer Karl Kastner, selbst seit Jahrzehnten im Schwimmsport tätig, gerät gleich in Schwärmen: "Es ist eine tolle Gruppe, die ich hier trainieren darf. Sie kommen mit soviel Begeisterung in jedes Training. Man hört kein Klagen, ich bin sehr stolz." Und Kastner betont, nicht nur auf Begnigni wartet hier womöglich eine glanzvolle sportliche Zukunft, er habe hier eine ganze Reihe von Talenten in seinen Reihen.
Nach einem lockeren Einschwimmen geht es auch schon an die Flossen. Zuerst werden ein paar Längen mit zwei Flossen geschwommen. Die versammelten Teammitglieder pendeln zwischen aufgeregten Diskussionen und dem ein oder anderen Scherz. Die Chemie passt hier, das wird schon nach wenigen Momenten klar.
Auch teils lange Anreisen werden ohne Murren in Kauf genommen. Vanessa Leirich aus der Donaustadt etwa kann sich schon mal auf eine Stunde Anreise einstellen - doch das ist es ihr allemal wert. Immerhin wartet mit dem neuen Großfeldsiedlungsbad bald schon eine neue, nähere Trainingsmöglichkeit.
So ist es auch zu erklären, dass der Verein derzeit auf einer Welle des Erfolgs schwimmt. Seit dem ersten Weltcup-Sieg durch Leirich im vergangenen Jahr, haben die Dolphins ein ums andere Mal von sich reden machen. Auch im großen internationalen Vergleich muss man keinesfalls untertauchen.
Die Formel 1 des Schwimmsports
Und warum nicht, das sieht man, sobald das Training in die heiße Phase geht. Denn sobald Leirich, Begnini und Co. die große, spezial angefertigte Mono-Flosse anziehen, gibt es kein Halten mehr. Das Wasser schwappt nur so übers Becken. Denn mit einer Geschwindigkeit von etwa drei Metern pro Sekunde zischen die Flossenschwimmerinnen und Flossenschwimmer durchs Becken.
"Flossenschwimmen gilt als die Formel 1 des Schwimmsports", betont so auch Trainer Kastner, der sich anschließend mit seinen Schützlingen austauscht und dabei doch wieder den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag bringt. Mit Leistung und Freude möchte man die Zukunft weiter erfolgreich gestalten. Und ein ganz großer Traum eint die Gruppe: Einen Weltmeister soll aus ihren Reihen einmal hervorgehen.
Bei soviel Begeisterung und Disziplin sollten den Dolphins die Felle eigentlich nicht mehr davonschwimmen. Wien könnte also schon bald eine neue Weltmeisterin oder einen neuen Weltmeister feiern.
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