Wirtschaftskammer
70 Prozent Umsatzverlust durch Demos in der Wiener City
Die zahlreichen Demonstrationen in der Wiener City wirken sich vor allem auf die Wirtschaft aus. 2021 entgingen den Unternehmen rund 23 Millionen Euro dadurch. Nun fordert die Wirtschaftskammer Wien eine Neuregelung der Demo-Routen.
WIEN. Seit Jahresbeginn 2022 kam es bereits wieder zu 17 Ringsperren und insgesamt 55 Demonstrationen. Tage, an denen die Touristen entlang der Ringstraße spazieren und einkaufen würden. Die Umsatzeinbußen sind nach einer aktuellen Erhebung der Wirtschaftskammer Wien deutlich an Zahlen zu messen.
„Die wöchentlichen Demos kosten die Händler bis zu 70 Prozent des Umsatzes. Jeder soll sein Recht auf freie Meinungsäußerung ausüben können. Problematisch wird es aber dann, wenn die Protestzüge immer dieselben Straßen lahmlegen und immer dieselben Geschäfte betriebswirtschaftlich belasten“, erklärt Margarete Gumprecht, Handelsobfrau in der Wirtschaftskammer Wien.
Neuregelung gefordert
Gumprecht und die Wirtschaftskammer fordern deshalb eine Neuregelung der Demorouten und eine bessere Verteilung der Demos auf das gesamte Stadtgebiet. Offensichtlich wurde das Problem Ende 2021. Das Weihnachtsgeschäft hat sich letztes Jahr nach dem langen Winter-Lockdown auf das Einkaufswochenende am vierten Adventsonntag konzentriert.
Gleichzeitig waren für dieses Wochenende aber wieder zahlreiche Demonstrationen angemeldet. Dementsprechend schlecht war die Stimmung bei den Händlern.
23 Millionen Euro wegen Demos entgangen
Im Verfahren nach dem Versammlungsgesetz hat die Polizei deshalb die Wirtschaftskammer Wien ersucht, die negativen volkswirtschaftlichen Effekte von Demonstrationen auf den Einzelhandel in einer Analyse darzulegen.
Die Berechnung der Wirtschaftskammer Wien liegt nun vor und ergibt, dass im Jahr 2021 alleine den Händlern durch die Demonstrationen rund 23 Mio. Euro Umsatz entgingen. Über 300 Arbeitsplätze sind weggefallen oder nicht geschaffen worden. Dem Staat Österreich entgingen dadurch rund 15 Millionen Euro an Steuern und Abgaben.
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