Baukosten KH Nord
798.000 Euro erspart, dennoch eine Viertelmilliarde mehr

- Die Klinik Floridsdorf kostete ein Viertel mehr als veranschlagt.
- Foto: Weingartner-Foto / picturedesk.com
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Drei Jahre Verzögerung und eine Viertelmilliarde teurer als ursprünglich geplant: Beim Bau der Klinik Floridsdorf – vormals Krankenhaus Nord – verlief nicht alles wie geplant. Ein neuer Bericht des Rechnungshofs zeigt, dass Stadt Wien und Wiener Gesundheitsverbund nicht alle Empfehlungen umsetzten.
WIEN. Ursprünglich war die Eröffnung der Klinik Floridsdorf für 2016 geplant, tatsächlich nahm das Spital aber erst im August 2019 seinen Vollbetrieb auf. Auch in puncto Budget verlief nicht alles, wie im Vorfeld veranschlagt.
Waren zunächst 1,005 Milliarden Euro für das Projekt budgetiert, liegen die Kosten laut Rechnungshof (RH) nun bei 1,263 Milliarden Euro – also eine Viertelmilliarde Euro mehr. Die Gründe für die Kostenexplosion sieht der RH bei "Störungen beim Bauablauf, der nicht ausschreibungsreifen Planung und Leistungsabweichungen".
Einige, aber nicht alle Empfehlungen umgesetzt
Bei einer ersten Überprüfung von Mai bis Dezember 2021 empfahl der Rechnungshof dem Wiener Gesundheitsverbund WiGev – damals noch unter dem Namen Wiener Krankenanstaltenverbund – unter anderem "ausreichend internes Know-how aufzubauen" und zwar in "technischer, bauwirtschaftlicher und rechtlicher Hinsicht". Damit solle sichergestellt werden, dass der Gesundheitsverbund bei künftigen Projekten dieser Größenordnung gerüstet sei.

- Viele Empfehlungen des Rechnungshofs wurden umgesetzt - jedoch nicht alle.
- Foto: Karl Schöndorfer / picturedesk.com
- hochgeladen von Barbara Schuster
Ingesamt habe der Rechnungshof 20 Empfehlungen zum Projekt Klinik Floridsdorf abgegeben. Zwei davon ergingen an die Stadt Wien selbst und wurden von dieser auch teilweise umgesetzt.
Der Wiener Gesundheitsverbund (WiGev) erhielt 18 Empfehlungen. Zwölf davon setzte der WiGev zur Gänze um, fünf nur teilweise und eine Empfehlung kam gar nicht zur Umsetzung. Zu diesem Ergebnis kommt der RH in seinem am Freitag veröffentlichten Follow-Up-Bericht.
Rund 800.000 Euro bei Bauzaun gespart
Der Rechnungshof hatte in seinem Bericht aber auch gute Nachrichten. Aufgrund der umgesetzten Empfehlungen wurden demnach Einsparungen erzielt. 8,4 Millionen Euro lukrierte der WiGev durch eine Einigung mit der Planerhaftpflichtversicherung sowie mit Abzügen bei der Qualität bei Auftragnehmern.
Bei den Bauzinsen konnten weitere 940.000 Euro eingespart werden. Möglich war das durch Akontozahlungen beim Auftragnehmer der Rohbauarbeiten. Zudem prüfte der WiGev wie empfohlen die Kosten für den Bauzaun.
Der Auftraggeber hatte dafür ursprünglich 839.000 Euro veranschlagt, letztlicht zahlte der Gesundheitsverbund nur 41.000 Euro und sparte damit satte 798.000 Euro. Bezahlt wurden somit nur fünf Prozent des ursprünglich veranschlagten Preises, wie der Rechnungshof in seinem Bericht hervorhob.


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