Wien werkelt
Do-It-Yourself - Teuerung verstärkt Drang zum Heimwerken
Die Wirtschaftskammer Wien (WKW) sieht immer mehr Menschen zuhause beim Bohren, Schrauben und Ausmalen. Denn wie die Statistik zeigt gibt es eine Hohe Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerbedarf.
WIEN. Den Kasten eines bekannten schwedischen Möbelherstellers zusammenschrauben, das gelingt fast jedem. Zuletzt geht es aber in vielen Wohnungen und Häusern in Wien vermehrt an die größeren Umbauten: Malen, bohren, schrauben, gestalten: Heimwerken in den eigenen vier Wänden gehört spätestens seit den Corona-Lockdowns zu den Hobbys der Stadtbewohnenden.
Und dieser Trend verstärkt sich wegen der Teuerung. Das sagt zumindest die Wirtschaftskammer Wien (WKW): "Die Menschen haben durch den Rückzug in die eigenen vier Wände die Lust und Freude am Renovieren und Handwerken entdeckt“, erklärt Klaus Schmidtschläger, Obmann des Landesgremiums des Baustoff-, Eisen- und Holzhandels der WKW. Der Run auf die 240 spezialisierten Fachhändler und 26 Baumarkt-Standorte bleibt also ungebrochen.
Eigenes Handwerk spart Geld
Das Motto ist: Mach es selbst! „Trotz der hohen Inflation führen die Wienerinnen und Wiener Sanierungs-, Renovierungs- und Verschönerungsprojekte durch, die Teuerungen unterstützen den Do-It-Yourself-Trend sogar weiter“, so Schmidtschläger. Denn wer selbst zu Schrauben und Dübel greift, spart sich so oft Geld. „Der finanzielle Aspekt spielt dabei zwar eine wesentliche Rolle, aber es bereitet auch vielen Menschen Freude, in der Freizeit etwas selbst zu schaffen“, weiß Schmidtschläger.
Heimwerken sei laut WKW dabei längst nicht mehr reine Männersache. Frauen und Jüngere zählen genauso zu den Heimwerker-Kunden und begeistern sich für die Welt des Selbermachens. Das Internet liefert dafür vielzählige Ideen. „Es gibt eine große Online-DIY-Community, die mit zahlreichen Beiträgen und Videos Erfahrungen weitergibt und Anleitungen zur Verfügung stellt. Das hat zur Entwicklung des Do-It-Yourself-Trends wesentlich beigetragen“, so Schmidtschläger.
Sortiment passt sich an
Wer baut, renoviert und repariert, braucht Material. Immer öfter würden sich laut WKW auch Do-It-Yourself-Produktlinien in den Regalen finden. Die Idee: einfach anzuwendende Produkte für Werkbegeisterte. Damit klingelt auch die Kasse bei jenen Händlern, die das passende Sortiment für den heimischen Umbau parat haben: „Die Do-It-Yourself-Branche ist eine wirtschaftsstarke Branche. Der Umsatz in Wien lag im vergangenen Jahr bei rund 562 Millionen Euro“, so Schmidtschläger.
Und der Trend wird so weitergehen, prognostiziert der Spatenobmann: „Farben und Malerzubehör, Gartenausstattung, Holz, Gartenmöbel und Werkzeuge werden auch in den nächsten Wochen und Monaten vermehrt über den Ladentisch gehen.“ Die höchsten Gesamtjahresumsätze erzielten übrigens die Bau- und Heimwerkermärkte mit den Sortimenten Bauchemie und -material, Gartenausstattung sowie Sanitärinstallation, Heizung und Zubehör. Passend zum Trend sind laut WKW nun auch alle Produkte wieder problemlos erhältlich, die während den Engpässen durch die Pandemie und der hohen Nachfrage vergriffen waren.
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