Aus Finnland
Mit Wolt steigt ein neuer Essens-Lieferdienst in Wien ein
Froher Farbwechsel am Wiener Lieferdienst-Markt: Aus Grün wird wieder Pink und am Horizont kann man bereits eine neue Farbe erspähen – Blau. Mit Wolt steigt nämlich ein neuer Player in Wien ein, der den lange von Foodora (ehem. Mjam) dominierten Essenszulieferer-Markt in der Bundeshauptstadt streitig machen will.
WIEN. Diese Tage müssen sich Wienerinnen und Wiener des Öfteren die Augen reiben, wenn sie auf die Straße gehen. Das gewohnte Bild der Essenszulieferer in Grün, die durch Wien radeln und Mahlzeiten an den Mann/die Frau vor die Tür bringen, gehört der Vergangenheit an. Aus Grün wurde Pink und aus Mjam (wieder) Foodora:
Der große Lieferdienst Delivery Hero, der mit der Marke Mjam den Wiener Markt für Essenszustellung lange Zeit dominierte, machte zuletzt einen großen Schwenk zurück. Die Devise: Pink ist das alte/neue Grün. Der Grund für das "Rerebranding" – vor Mjam war es schon mal Foodora: in der Lieferdienst-Branche brodelt es gewaltig, der deutsche Konzern muss seine Vertriebslinien straffen, daher der Strategiewechsel. Auch wird man es in Wien künftig mit einer neuen Konkurrenz zu tun haben: Wolt.
Der internationale Branchenriese aus Finnland ist nämlich seit Kurzem eingestiegen. Die Lieferanten, die man an der himmelblauen Farbe erkennt, werden laut dem Technologieunternehmen mit Sitz in Helsinki aber nicht nur Mahlzeiten vor die Haustür bringen. Wolt versteht sich mehr als nachhaltig agierender Logistiker als reiner Essenszulieferer.
Lieferung innerhalb von 30 Minuten
So will man laut eigenen Angaben nicht nur die üblichen Bestseller wie Pizza, Burger und Sushi abdecken, Kundinnen und Kunden können von den himmelblauen Fahrradkurieren alltägliche Dinge wie Blumen, Backwaren oder gar Kosmetik vors Haus bringen lassen. Daher will man auch mit dem regionalen Einzelhandel kooperieren, die seit Amazon und Co. in Bredouille geraten sind. Zudem verspricht man, eine Lieferung innerhalb von 30 Minuten abzuwickeln.
"Wolt ist nicht einfach nur ein Telefonbuch für Restaurants und den Einzelhandel. Wir machen es möglich, dass Menschen in Hunderten von Städten in 25 Ländern alles, was sie brauchen, schnell und zuverlässig an ihre Haustür geliefert bekommen. Und das auch noch CO₂-neutral“, erklärt Clemens Brugger, General Manager für Wolt in Österreich.
Greißler auf Rädern
Vorerst plant Wolt, die inneren Bezirke 1–9 (teilweise auch 10.) zu beliefern. Der Ausbau in die restlichen Bezirke Wiens soll nach und nach vonstattengehen. "Gesund wachsen" ist das Gebot der Stunde. "Dies ist wichtig, um Prozesse anzupassen und unsere Kund*innen sowie Fahrer*innen zufriedenzustellen", so Brugger.
Ein Prinzip, das Wolt auch in der Vergangenheit Erfolg gebracht haben soll. Laut eigenen Angaben hat das Unternehmen noch nie einen Markt verlassen. Klingt schon mal nach einer indirekten Kampfansage an die (grün-)pinken Platzhirsche. Ob die Zukunft Wiens aber auch wirklich blau wird, wird sich noch herausstellen.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.