Einspruch
Neuausschreibung für Wien Holding-Arena nach Gerichtsurteil
Das Wiener Verwaltungsgericht gab einem Einspruch eines unterlegenen Bieters für die Wien Holding-Arena recht und hat den Zuschlag an eine britische Firma aufgehoben. Was das jetzt für das Mega-Projekt heißt.
WIEN/LANDSTRASSE. Das Mega-Projekt der größten Veranstaltungshalle Österreich wurde vor drei Jahren beschlossen. Seitdem ist das Projekt allerdings überschattet von Ungewissheit und Verzögerungen. Im Sommer wurde bekannt, dass ein Investor mit dem britischen Unternehmen OVG Bristol gefunden wurde. Die Firma übernimmt den Großteil der Kosten und ist auch bei der Umsetzung mit an Bord. MeinBezirk.at berichtete:
Eigentlich hätte es so sein sollen, doch eine Gerichtsentscheidung bringt das Projekt zurück an den Start. Wie die Wien Holding am Mittwochabend mitteilte, wird das Vergabeverfahren widerrufen und jetzt arbeitet man an einer Neuausschreibung.
Was ist passiert? In diesem Jahr wurde nach erfolgter Vorprüfung durch einen einstimmigen Beschluss die OVG Bristol, ein Konzernunternehmen der Oak View Group aus den USA, als Bestbieter bewertet. Vom Unternehmen wurden die Gesamterrichtungskosten mit 384 Millionen Euro veranschlagt, die Fertigstellung wurde voraussichtlich Ende 2029 vorgesehen. Doch es gab zwei Nachprüfungsanträge, von CTS Eventim und der Projektgesellschaft des PORR Konzerns, der SAMO3 Beteiligungs GmbH.
Auch kein Zuschlag an CTS Eventim
Einen Tag vor der Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Wien, bereits am 31. August, hat SAM03 den Einspruch zurückgezogen. Bei dem Einspruch von Eventim gab es eine Entscheidung: Dem Antrag wurde stattgegeben und die Zuschlagsentscheidung an OVG wurde aus formalen Gründen für nichtig erklärt. Laut Medienberichten war das Angebot von OVG deutlich billiger, wie aus einer sogenannten Tischvorlage einer Aufsichtsratssitzung der städtischen Wien Holding hervorgeht.
Das Angebot von OVG sei "nicht mehr sanierbar" und die Stadt wird das Vergabeverfahren widerrufen. Auch beabsichtigt die Wien Holding keinen Zuschlag an die CTS Eventim zu erteilen, da ihr Angebot im Vergleich zur OVG "um ein Vielfaches höhere Errichtungskosten und Zuzahlungen der Stadt Wien vorsieht". Das Vergabeverfahren für das Projekt wird damit neu aufgerollt. Um wie viel länger sich jetzt der Baustart hinzieht, ist derzeit noch nicht bekannt.
Kritik von ÖVP-Klubobmann
In einer Aussendung meldete sich ÖVP Wien-Klubobmann Markus Wölbitsch zu Wort und kritisierte die Stadt und sprach von einem "weiteren, gescheiterten Großprojekt": "Das ist Ausdruck einer völlig verantwortungslosen Unprofessionalität der Stadtregierung". Und weiter: "Der verantwortliche Stadtrat Peter Hanke (SPÖ, Anm.) muss jetzt endlich durchgreifen und eine ordnungsgemäße Vergabe garantieren. Und dieses Projekt muss vor allem auch in seiner ursprünglich angedachten Dimension realisiert werden".
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