WKStA ermittelt
Was in der Causa Minibambini bereits bekannt ist

Der Verein ist seit einigen Tagen Geschichte, doch die Vorwürfe und Ermittlungen sind noch frisch.  | Foto: Screenshot Google Maps
4Bilder
  • Der Verein ist seit einigen Tagen Geschichte, doch die Vorwürfe und Ermittlungen sind noch frisch.
  • Foto: Screenshot Google Maps
  • hochgeladen von Antonio Šećerović

Mehr als 40 Millionen Euro Förderungen hat Minibambini seit 2009 von der Stadt Wien erhalten. Doch angeblich soll der Verein diese Förderungen missbraucht haben. Jetzt ermittelt in der Causa sogar die WKStA. Der Verein will die Ermittlungen nicht kommentieren.

WIEN. Die Causa rund um den Kindergartenverein "Minibambini" beschäftigt seit Wochen mehrere Behörden in Wien. Zuerst hat der Stadtrechnungshof mit einem Bericht die Causa ins Rollen gebracht, dann kam es zum Förderstopp, der erwartbaren Insolvenz und anschließend am Donnerstag, 16. März, zu 25 Hausdurchsuchungen. Denn: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) übernahm jetzt die Causa. 

Doch der Reihe nach: Am 16. Jänner platzte die Bombe: Der Wiener Stadtrechnungshof (StRH) prüfte im dritten Quartal des vergangenen Jahres den Verein mit seinen mittlerweile zwölf Standorten. Der beitragsfreie Kindergarten wurde von der Stadt von 2009 bis inklusive
Jänner 2023 mit Fördermitteln bedacht – insgesamt waren es rund 40 Millionen Euro. Das bestätigte die MA 10 der BezirksZeitung.

Die StRH-Prüfung ergab, dass der Verein im besagten Zeitraum bei der Lieferung des Essens für die Kinder auf mehrere Bau- und Scheinfirmen gesetzt haben soll. Außerdem sollen untypische Lieferfahrzeuge gekauft worden sein und viele der Mitarbeiter seien Familienmitglieder. Die ÖVP Wien sprach damals von einem "Kriminalroman".

Schein-Baufirmen lieferten Essen für Wiener Kindergarten
Der Verein ist seit einigen Tagen Geschichte, doch die Vorwürfe und Ermittlungen sind noch frisch.  | Foto: Screenshot Google Maps
  • Der Verein ist seit einigen Tagen Geschichte, doch die Vorwürfe und Ermittlungen sind noch frisch.
  • Foto: Screenshot Google Maps
  • hochgeladen von Antonio Šećerović

Wenige Tage später teilte die MA 11 (Amt für Jugend) mit, dass die den Verein prüfen. Der Verein selbst meldet sich zum ersten Mal zu Wort und sprach von Vorwürfen, die "bewusst falsch dargestellt" worden sind.  Sie meinen, dass sie der "meistgeprüfte" Kindergartenverein seien und bei ihnen "sichere und professionelle Betreuung und Förderung der Kinder bestätigt" wurde.

MA 11 leitet Verfahren gegen Minibambini-Kindergärten ein

"Aktion Scharf" und Förderstopp

Am 24. Jänner kündigt der zuständige Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) die "Aktion Scharf" in privaten Kindergärten. Denn Minibambini soll Fördergeld in Millionenhöhe missbraucht haben und man will jetzt auch andere Kindergärten in den kommenden Wochen verstärkt kontrollieren.

Wiederkehr kündigt "Aktion scharf" in Wiener Kindergärten an

Etwa ein Monat später, am 27. Februar, war der Verein "Minibambini" überrascht von der Entscheidung der Stadt Wien. Denn diese stoppt die Förderungen bis spätestens Ende März. Außerdem spricht man von neuen Vorwürfen: keine ordnungsgemäße Buchführung, weitere Scheinfirmen wurden beantragt, Rechnungen mit Adressen wurden ausgestellt, die dem Verein nicht zugeordnet werden konnte.

Auf BezirksZeitung-Anfrage wollte sich der Verein zu den Ermittlungen und neuen Vorwürfen nicht äußern.  | Foto: Mini-bambini.at
  • Auf BezirksZeitung-Anfrage wollte sich der Verein zu den Ermittlungen und neuen Vorwürfen nicht äußern.
  • Foto: Mini-bambini.at
  • hochgeladen von RegionalMedien Wien

Der Verein wusste "von nichts" und sagte, dass man bereits rund 150.000 Euro an die Stadt zurückbezahlt habe. Zum ersten Mal stellt sich die Frage, was mit den etwa 900 betreuten Kindern passiert. "Minibambini" sorgt sich um die Zukunft der Kinder und spricht von "Behauptungen und Botschaften mit eindeutig rassistischem Unterton" in der Medienberichterstattung. 

Stadt Wien stoppt Förderung für "Minibambini"

Insolvenz da, Betriebsbewilligung weg

Die nächste Hiobsbotschaft in der Causa gab es am 9. März. Laut dem Kreditschutzverband KSV1870 sowie dem Alpenländischen Kreditorenverband wurde ein Insolvenzverfahren eröffnet, nur wenige Stunden später war der Verein vor der Schließung. 

Kindergärten von "Minibambini" kurz vor Schließung?

Und am Tag danach war man endgültig ohne Betriebsbewilligung. Zwölf Standorte stellten ihren Betrieb ein und die Eltern wurden kontaktiert, um ihre Kinder im Laufe des Tages abzuholen. 

Minibambini offiziell ohne Betriebsbewilligung
Ein Prüfbericht des Stadtrechnungshofes (StRH) zum privaten Kindergartenverein Minibambini sorgte für Aufregung in der Wiener Öffentlichkeit. | Foto: Mini-bambini.at
  • Ein Prüfbericht des Stadtrechnungshofes (StRH) zum privaten Kindergartenverein Minibambini sorgte für Aufregung in der Wiener Öffentlichkeit.
  • Foto: Mini-bambini.at
  • hochgeladen von RegionalMedien Wien

25 Standorte und Wohnungen durchsucht

Die letzte Meldung kam am Donnerstagabend, 16. März. Der Verein ist seit einigen Tagen Geschichte, doch die Vorwürfe und Ermittlungen sind noch frisch. Wie "Krone.at" berichtete, durchsuchte ein Großaufgebot der Polizei Kindergärten und Wohnungen der Betreiberfamilie. An insgesamt 25 Standorten wurde durchsucht, eine große Menge an Unterlagen und Datenträgern wurde sichergestellt. 

Laut "APA" richten sich die Ermittlungen gegen vier Personen. Die Vorwürfe: schwerer Betrug, betrügerische Krida, Untreue, organisierte Schwarzarbeit und Urkundenfälschung. Vorher übergab die Staatsanwaltschaft Wien die Causa an die WKStA.

Auf BezirksZeitung-Anfrage wollte sich der Verein zu den Ermittlungen und neuen Vorwürfen nicht äußern. Bildungsstadtrat Wiederkehr zeigte sich auf "Standard"-Anfrage von der Polizeiaktion "nicht überrascht".

Das könnte dich auch interessieren:

Stadt Wien startet große Personal-Offensive
Die Frauen-Europameisterschaft kommt jetzt nach Wien
Anzeige
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Video 8

Stark in den Frühling
Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken

Der Frühling steckt in den Startlöchern. Zeit, unseren Körper aus dem Winterschlaf zu wecken und neue Kraft zu tanken. Mit dem Frühlingsanfang heißt es für viele von uns: endlich wieder raus in die Natur - sei es zum Laufen, Wandern, Golfen oder einfach, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei eine aktive Muskulatur ein. Denn wer nach der langen Winterpause seinem untrainierten Körper plötzlich Höchstleistung abverlangt, riskiert Überlastungen und...

Anzeige
2:02
2:02

Mauro Mittendrin
Mauro Mittendrin und Coca-Cola auf der Suche nach der besten Pizza Wiens

Als Mauro Mittendrin habe ich mich gemeinsam mit Coca-Cola auf die Suche nach der besten Pizza Wiens gemacht. Diesmal war ich im Ristorante Sole in der Annagasse 8 in der Inneren Stadt zu Gast, wo ich eine ganz besondere Variante der Pizza entdeckt habe: Pizza mit Bresaola, Rucola, Prosciutto und Parmesan. Gleich nachdem ich die Pizzeria Sole betreten habe, empfängt mich der verlockende Duft von frisch gebackenem Teig und köstlichen Zutaten. Der freundliche Pizzaiolo empfiehlt mir die Pizza mit...

Anzeige
3:29
3:29

Immobilienmakler Rudi Dräxler in 1140 Penzing
Profitieren Sie von maßgeschneiderter Beratung & umfassender Marktkenntnis

Rudi Dräxler ist Ihr kompetenter Immobilienmakler im 14. Wiener Gemeindebezirk für Immobilien im Wienerwald und Wien Umgebung. Mit 23 Jahren Erfahrung und umfassender Marktkenntnis unterstützt Sie Rudi Dräxler Immobilien dabei, Ihr Traumzuhause zu finden oder Ihre Immobilie zu verkaufen. Als mehrfach ausgezeichneter Immobilienmakler mit Handschlagqualität - erst kürzlich wieder bei findmyhome als Qualitätsmakler - bietet Rudi Dräxler Immobilien im 14. Bezirk in Wien persönliche Beratung, die...

Anzeige
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
2

NIBRA GmbH in 1150 Wien Rudolfsheim-Fünfhaus
Zuverlässige und langlebige Aufzugsanlagen für alle Ansprüche

1994 gegründet, steht das Familienunternehmen NIBRA für Qualität und Zuverlässigkeit. Ob Errichtung einer Aufzugsanlage oder Wartungs- und Sanierungsarbeiten – mit NIBRA haben Kundinnen und Kunden einen verlässlichen Partner an ihrer Seite. In 30 Jahren hat der Aufzugspezialist NIBRA mehr als 2.700 Aufzugsanlagen errichtet. Das Unternehmen befindet sich zu 100% in Familienbesitz und kümmert sich um Errichtungen von neuen Aufzügen sowie um die Wartung und Sanierung dieser. Das geschulte Personal...

Anzeige
Ob Anschaffung, Ergänzung der Tauchausrüstung, Reglerservice oder Füllung von Tauchflaschen – mit Tauchsport Adria hat man einen kompetenten Partner an seiner Seite. | Foto: Tauchsport Adria
4

Tauchsport Adria in 1040 Wien Wieden
Ein Geheimtipp für Tauchsportfreunde

Seit den späten 70er Jahren des letzten Jahrhunderts gilt das Tauchsport Adria in der Tauchszene als Geheimtipp. Hier erhalten Taucherinnen und Taucher alles, was sie an Ausrüstung und Zubehör benötigen. 1970 wurde die Tauchschule von Peter Käferböck gegründet. In dieser Zeit konzentrierte sich der passionierte Taucher darauf, Interessierten das Tauchen beizubringen. 25 Jahre später kam dann das Tauchgeschäft hinzu, das Tauchfreunde mit allem Zubehör und der notwendigen Ausrüstung für ihre...

Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Die Firma NIBRA hat sich auf Personen-, Lasten-, Autoaufzüge und Treppenlifte spezialisiert, die eine hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit garantieren. | Foto: NIBRA
Ob Anschaffung, Ergänzung der Tauchausrüstung, Reglerservice oder Füllung von Tauchflaschen – mit Tauchsport Adria hat man einen kompetenten Partner an seiner Seite. | Foto: Tauchsport Adria

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Wien auf MeinBezirk.at/Wien

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Wien

MeinBezirk auf Instagram

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.