Laufbericht "Schnidahahnlauf" Hochwolkersdorf 2015

Siegerbild 50+: Brigitte bzw. ich vor Andreas und Manfred (der eigentlich zu den 60ern gehört!)
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  • Siegerbild 50+: Brigitte bzw. ich vor Andreas und Manfred (der eigentlich zu den 60ern gehört!)
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Liebe LauffreundInnen,

vor 2 Jahren war ich bereits beim Benefiz-Berglauf Hochwolkersdorf der zur Buckl-Tour zählt und hab festgestellt: Ein kleiner aber feiner Lauf. Inzwischen wurde die Strecke etwas geändert, sie ist um ca. 2Km auf 6,4Km Länge angewachsen aber die 200 Höhenmeter sind gleichgeblieben. Auch heuer laufe ich wieder die Buckl-Tour und wüde gerne - so wie in den letzten beiden Jahren - die 50er Klasse gewinnen. Bereits voriges Jahr ist mir der Heinz ganz schön im Nacken gesessen, allerdings musste der heuer verletzungsbedingt zurückstecken. Dafür sind mit Alfred und Herbert zwei neue Konkurrenten aufgetaucht und die haben´s in sich. Der Alfred ist sowieso viel schneller und müsste die Klasse eigentlich gewinnen. Und mit dem Herbert hab ich mir schon zahlreiche Duelle geliefert. Mal war ich vorne, mal er. Zuletzt am Erzberg hat er mich ganz schön abgehängt (aber der zählt nicht zur Buckl-Tour), beim Alpkogllauf in Trattenbach vor drei Wochen waren es nur ein paar Sekunden. Jedenfalls ist die Ausgangssituation reichlich knapp. Dazu kommt noch, daß ich am Tag darauf beim Wachau-Halbmarathon ebenfalls eine gute Zeit erreichen möchte und mir die Kräfte eigentlich gut einteilen sollte. Naja, mal sehen ...

Die Fahrt durch den Herbstmorgen nach Hochwolkersdorf ist ein landschaftlicher Genuß und knapp nach 1/2 10 Uhr kommen Patrick (er übernimmt wieder einmal das Fotografieren) und ich in HoWoDo an. Bei der Startnummernabholung frag ich "Wie ist die neue Strecke?" und krieg als Antwort: Erst 1.5Km am Asphalt großteils
bergab, dann geht´s auf einer Forststraße dahin - da könnte es etwas gatschig und rutschig sein. Und am Schluß die 1.5Km Asphalt wieder zurück. Aha, gut zu wissen, also ziehe ich die Trailschuhe an und nicht die Straßenschuhe. Ein paar Bekannte sehe ich auch schon - den Franz zum Beispiel. Der ist zwar noch in der 40er Klasse, liegt aber in der Gesamtwertung nur knapp hinter mir und wird nächstes Jahr die 50er Klasse "verstärken". Der Christian ist auch da, auch die Claudia die letzte Woche beim Weinstraßenlauf war, die beiden Sieganwärter Andreas und Werner (auch der kommt nächstes Jahr zu den 50ern) - nur Alfred und Herbert such ich vergeblich. Egal, ich dreh erstmal eine Aufwärmrunde und bin begeistert vom tollen Rundblick der sich vom Lusthausriegel knapp außerhalb des Ortes bietet - Felder und Wälder und jede Menge Berge: Sonnwendstein, Rax, Schneeberg, Hohe Wand ... alles auch lohnende Laufziele - und unten im Tal sitzt der Nebel wie ein Weißes Meer ... aber ich bin nicht zum Schauen hier sondern zum Laufen, also zurück zum Start, es wird Zeit.

Alfred und Herbert sind immer noch nicht da - schade, wenn die nicht kommen und ich keinen totalen Mist baue dann fällt mir der Klassensieg kampflos zu. Aber was solls, ich nehm ihn gerne denn nächstes Jahr muß ich froh sein wenn ich Dritter werde bei den Leuten die da nachkommen. Also jetzt Konzentration - 3 - 2 - 1 - LOS!

Zunächst geht es eine kleine Asphaltstraße leich bergauf aus dem Ort hinaus, über
eine Kuppe und dann zwischen Feldern hinunter Richtung Wald. Franz und Christian haben mich - wie zu erwarten - am Bergaufstück gleich überholt. Aber jetzt kommt mein Teil - bergab. Schnell hab ich die zwei eingeholt und lauf vorbei. Wie herrlich, die kleine Straße durch die Felder runterzusausen. 1.Km in 3:45 - nicht schlecht. An der Spitze haben sich bereits zwei Leute deutlich abgesetzt, Andreas und Werner wahrscheinlich. Dahinter geht´s aufgelockert dahin, ich liege so um Platz 10. Es wird flacher, dann ein kleiner Anstieg und schon sind Franz und
Christian wieder vor mir. Naja ... das nächste Gefälle folgt gleich darauf und wieder zisch ich an den beiden vorbei, volles Rohr hinein in den Wald, versuche einen möglichst großen Vorsprung auf die zwei rauszuholen. Denn eins ist klar: Irgendwann muß ich das alles auch wieder rauflaufen und bergauf sind sie stärker.
Zunächst gehts aber über eine schöne Waldstraße dahin, da lässt sich´s gut "fliegen", das macht unbändigen Spaß auch wenn ich ein wenig Tempo rausnehm - ich darf bergab nicht alle Energie verpulvern! Bei Km3 hab ich knapp über 11:00 auf der Uhr aber dann ist schluß mit lustig - der Bergaufteil beginnt.

Über eine hübsche, schon etwas verwachsene Waldstraße geht es hinauf. Mein Tempo sinkt obwohl ich für mein Gefühl eh noch recht gut unterwegs bin. Trotzdem dauert es nicht sehr lange bis Christian wieder an mir vorbei ist. Wie macht das der Kerl bloß, der ist doch urschlank, gar kein typischer Bergläufer? Der Versuch dranzubleiben ist zwecklos, da würd ich nach ein paar Minuten im Roten Bereich verglühen. Also weiter ruhig und gleichmäßig dahingleiten, schön zu Laufen ist es ja. Eine Wiese zieht - vom Tau noch ein wenig silbrig schimmernd - vorbei, der Wald duftet nach Feuchtigkeit, nur auf das Moos oder was auch immer das ist muß ich aufpassen. Ein grünlicher Belag macht den Weg stellenweise recht rutschig. Wie ich befürchtet habe reicht mein Vorsprung auch für Franz nicht aus, langsam schiebt er sich an mir vorbei. Aber ihm kann ich auf der relativ flachen Waldstraße einigermaßen folgen.

Das ändert sich erst, als wir wieder auf die kleine Asphaltstraße einbiegen, die wir am Hinweg runterglaufen sind. Die ist steiler und so schnell wie ich da zuvor runter bin, so langsam bin ich jetzt bergauf. Christian ist schon gut 200m voraus und auch Franz entfernt sich unaufhaltsam. Verdammt ist das anstrengend da rauf! Auch wenn´s eigentlich um nichts mehr geht und ich mich schonen sollte versuch ich doch noch was aus mir rauszuquetschen - ja, ein bissl schneller geht´s noch aber für Franz reicht´s dennoch nicht. Als ich aus dem Wald auf die Felder rauskomme traue ich zunächst meinen Augen nicht - was macht der Franz denn da??? Dreht um und rennt mir entgegen - hat er was verloren??? "Suchst was, was ist denn" frag ich ihn - "Ich weiß nicht ob das der richtige Weg ist, der Christian ist da rübergelaufen!" Ach, das ist der Grund, bei der Abzweigung hier steht weder ein Streckenposten noch gibt es Markierungspfeile. Ich bin aber sicher daß links rauf richtig ist - hab mir den Weg ja am Start beschreiben lassen. "Du warst schon richtig, da rauf passt" ruf ich zurück. Also dreht er um und läuft wieder bergauf - und mir gleich wieder davon. OK, der Franz soll laufen, ich schau daß ich mein optimales Tempo halte und das geht recht gut - es wird flacher und ich werd schneller.

Trotzdem hab ich das Gefühl daß da jemand hinter mir näher kommt - ja, da holt einer auf, hält sich ein paar Meter hinter mir! Es sind nur mehr ein paar hundert Meter bis in´s Ziel - soll ich mich auf einen Zweikampf einlassen? Anders als beim Weinstraßenlauf letzte Woche hab ich keine rechte Lust dazu und kümmere mich nicht um den Typen. Der letzte kleine Anstieg rauf auf die Kuppe vor der Ortschaft, dann geht es nur noch bergab in´s Ziel. Jetzt überholt mich ein Kerl mit Sonnenbrille und kurzen Haaren im knallgelben Leiberl und gibt Gas - sehr schneidig ;-) Aber eigentlich ... bergab ist doch MEIN Metier ... ohne zu denken werd ich auch etwas schneller, bleib 2m hinter ihm. Weiterhin unschlüssig - ein Teil von mir will kontern, ein Teil bremst und sagt laß ihn - lauf ich immer schneller werdend hinter ihm her. Verdammte Scheiße, was willst jetzt, überleg dir´s bald denn in´s Ziel sind es keine 100m mehr! Der ist echt schnell, meint es sehr ernst - wennst noch vorbei willst musst du wirklich alles geben - willst du das? .... WILLST DU DAS?!?!?! .... JAAAAAAAAAA!!!!!! 20m vor dem Ziel reiß ich das Gas voll auf und sprinte ganz knapp vor Martin über die Ziellinie - geschafft :-)))
Dem Publikum gefällt´s und ich denk mir "passt, für den Halbmarathon morgen hast noch genug Energie denn sonst hättest jetzt nicht mehr so sprinten können".

Die Zeit bis zur Siegerehrung vergeht wieder mit Plaudern und Lauftipps
austauschen - und warten auf LäuferInnen die "verlorengegangen" sind - wie z.B. Christian und auch Claudia. An der Stelle wo er falsch abgebogen ist war eigentlich ein Streckenposten - doch der musste wegen einer Erste-Hilfe Leistung weg und die später kommenden Leute hatten zum Teil "Navigationsprobleme" und kamen vom Weg ab. Es wurden aber alle wieder gefunden, Franz und Christian bekamen Zeitkorrekturen und das nächste Mal wird´s wohl mehr Markierungspfeile geben. Schließlich ist es soweit - für den 50+ Klassensieg in HoWoDo gibt´s einen schönen Pokal und die 50er Klasse der Tourwertung hab ich mir auch gesichert - perfekt ;-) Besonderes Kompliment übrigens an einen Herren der als 4. mit nicht mal 2 Minuten Rückstand das Siegespodest knapp verpasst hat - der Erwin ist Jahrgang 1942!

Soviel aus der Buckligen Welt,

bis demnächst,

Hans

P.S.: Abgesehen von dem "Hoppala" mit dem Streckenposten war das ein ausgeprochen netter und familiärer Lauf. Freundliche und hilfsbereite Veranstalter, eine sehr schönen Gegend und eine Strecke die trotz ihrer Kürze ganz schön vielseitig und anstrengend ist - das kann ich nur empfehlen, so wie übrigens die gesamte Buckl - Tour!

P.P.S: Info´s, Ergebnisse, Fotos usw. gibt es auf http://www.hochwolkersdorf.com und auf http://www.toblers.info/buckltour/info_buckl.html

P.P.P.S.: Danke für die tollen Fotos, Patrick!

Wo: Schulgasse, Schulgasse, 2802 Hochwolkersdorf auf Karte anzeigen

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