Vor 15 Jahren im Waldviertel
Grafenschlag voller Energie
Niederösterreichweit ist sie die fünfte, im Waldviertel die erste Gemeinde, die an diesem Projekt teilnimmt: In Grafenschlag entsteht ein „Energiekonzept“ für die ganze Gemeinde.
GRAFENSCHLAG. Wenn es nach Bürgermeister Engelbert Heiderer geht, interessiert sich in 20 Jahren kein Grafenschläger mehr für den Ölpreis. Stattdessen werden die Bürgerinnen und Bürger immer wieder mal abrufen, wie viel Energie ihre Solaranlage gerade in das Stromnetz einspeist. Bis den Grafenschlägern der Ölpreis egal sein kann, wird es allerdings noch etwas dauern.
„Aber wir arbeiten daran“,
sagte Heiderer im Gasthaus Hobegger.
„Energiefrühschoppen“
Beim „Energiefrühschoppen“ fiel der Startschuss für ein ehrgeiziges Projekt. In den nächsten vier Jahren soll in Kooperation mit der NÖ Dorf- und Stadterneuerung ein Energiekonzept für die ganze Gemeinde erstellt werden. Laut DI Josef Strummer, Leiter des Regionalbüros Waldviertel, gehe es dabei darum, den Einsatz von Primärenergie (Öl, Gas und Kohle) so weit wie möglich einzusparen oder durch erneuerbare Energien zu ersetzen.
Mustergemeinde
Bereits in der Vergangenheit ist Grafenschlag zu einer Mustergemeinde in Sachen Energiewende geworden: Die beiden Windräder am Ortsrand sind weit sichtbar.
1997 wurde das Fernheizwerk errichtet. 2001 trat Grafenschlag dem „Klimabündnis“ bei und wird wohl eine der wenigen Gemeinden sein, die das Kyoto-Ziel auch erreichen. Im selben Jahr wurde die ökonomisch und ökologisch vorbildlich sanierte Niedrigenergie-Volksschule mit Klimafassade als „Haus der Zukunft“ ausgezeichnet. 2005 wurde die Biogasanlage in Kaltenbrunn errichtet.
„Und der nächste Schritt in Richtung Energiezukunft ist bereits getan“,
erklärte DI Franz Grossauer, Grafenschlags zuständiger Betreuer.
Ermittlung des Energieverbrauchs
Alle Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, einen Fragebogen zur Ermittlung des Energieverbrauchs im Haushalt (Heizung, Stromverbrauch, Mobilität, usw.) auszufüllen. Als Dankeschön für die Teilnahme gab es beim Frühschoppen mit der „Böhmischen“ (Josef Hofbauer: „Wir machen auch mit und spielen ohne Strom“) neben Energie-Freibier und Energie-Spar-Spitzen eine Preisverlosung.
Auf die Erkenntnisse aus den Fragebögen aufbauend werden jetzt in Arbeitsgruppen Einsparungspotentiale ermittelt und Möglichkeiten der Energieproduktion innerhalb der Gemeinde untersucht. Auf dieser Basis wird ein Energieleitbild erstellt und vom Gemeinderat beschlossen. Die darin aufgelisteten Ziele und Maßnahmen sollen dann Projekt für Projekt umgesetzt werden. Hier kann jeder einen Beitrag leisten! Praktische Energiespartipps zu den Themen Wärmedämmung und Heizung erhielten die gut 100 Besucherinnen und Besucher gleich Vorort von Ing. Ewald Grabner, „die umweltberatung“ Waldviertel.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.