Kultur auf Teuf(e)l komm raus
Zum 30-jährigen Jubiläum hatte Kulturmanager Andreas Teufl am Wochenende einen übervollen Terminkalender vor sich.
ZWETTL (ms). „Ihm hat er anfangs ja nicht so gefallen“, lachen Anna Maria Yvon, Rudi Hausleitner (Jeunesse Zwettl) und Gabi Kramer-Webinger, „aber ist das nicht ein Titel, der passt?" Ein vielversprechendes Motto, unter dem dieses Wochenende in Zwettl stand: „Kultur auf Teuf(e)l komm raus“. Mit viel Euphorie für die Musik und dem richtigen Sinn für gesellschaftliche Entwicklungen bewegt Andreas Teufl seit 30 Jahren die Kultur in Zwettl und in der Region. Als Kulturmanager zieht er gekonnt die Fäden zwischen Volkskultur, Tourismus und klassischen Genres. Anlass genug für Stadtgemeinde und zahlreiche regionale Kulturorganisationen, ihm ein langes Wochenende mit „Kultur auf Teuf(e)l komm raus“ zu widmen: sechs Veranstaltungen quer durch die Genres an drei Tagen!
Gleich zur Eröffnung des Veranstaltungsreigens gab es am Freitagabend den ersten großen Höhepunkt zu erleben: „Fusion Latina“ heizte dem Publikum im Mercedes Benz-Schauraum mit südamerikanischen Rhythmen richtig ein. Nach jazzigen Klängen beim Frühschoppen im Café Süd und im Leutold am Vormittag, stand der Samstag ganz im Zeichen von Musik, Theater und Literatur: Musikschule Waldviertel-Mitte, Theaterverein Zwettl und NMS Stift Zwettl sowie Isolde Kerndl präsentierten unter der Leitung von Alexander Kastner ihr Können. Musikverein C. M. Ziehrer, Zwettler Vocalisten, Kirchenchor und Singkreis Zwettl gestalteten als weiteren Höhepunkt am Dirndlgwandsonntag – eine Initiative der Volkskultur NÖ –die Deutsche Messe D 872 von Franz Schubert. Die Schlussschicht übernahmen die Familienmusik Rupf, die Zwettler Vocalisten und die Schuhplattler Martinsberg beim Frühschoppen in der Goldenen Rose.
Landesrat Ludwig Schleritzko, Kulturstadträtin Andrea Wiesmüller und Jeunesse-Leiterin Alexandra Jachim – alle gratulierten dem Kulturmanger – einem, der hinter den Kulissen wirkt – zum 30-jährigen Jubiläum. Hunderte Besucher hinterließen mit ihrem Applaus ihre herzlichen Glückwünsche.
Kommentar
Viel Programm für die Besucher
Es wird immer schwieriger, junge Menschen anzusprechen und sie ins Konzert zu locken. Das bedeutete auch für Veranstalter wie die Jeunesse Zwettl eine große Herausforderung. Sie ist eine von 23 Geschäftsstellen der Jeunesse und engagiert sich mit rund 600 Veranstaltungen jährlich besonders für junge Künstlerinnen und Künstler sowie für ein junges Publikum. Es sind nicht andere Veranstalter, sondern vielmehr die ständig intensivere Freizeitindustrie und die Medien Internet und Fernsehen, die der Jeunesse Konkurrenz machen. Daher ist es umso erfreulicher, wenn sich Menschen wie Andreas Teufl dafür engagieren, das gemeinsame Live-Erlebnis emotional erfahrbar zu machen.
Volksmusik, Dichterlesung, Franz Schubert-Festmesse, Latin-Pop, Bluegrass, Dixieland, Kinderunterhaltung und Autoherbst: Das alles harmonisch unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Funktioniert aber. Andreas Teufel und die Zwettler Autohändler haben es bewiesen. Drei Tage lang verwandelten sie die Innenstadt in eine Kultur- und Autostadt und lockten damit die Besucher nach Zwettl.
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