Und der Tod wird ausgelacht
Der Brandner Kaspar: Das ewige Drama um Leben und Tod wird im Theater am Schönbach zur himmlischen Komödie.
SCHÖNBACH (ms). Noch sind die Sitze leer und die Schauspieler eher entspannt. Auf der Bühne werden die letzten Vorkehrungen getroffen. Im Gasthaus von Petra und Karl Hofbauer wird geprobt. Und die Proben, die seit Wochen schon im Gange sind, zeigen, dass es Regisseurin Marlies Wagner wieder gelungen ist, die einzelnen Theaterrollen hervorragend zu besetzen. Wenn am 13. November der Vorhang für die Premiere von „Der Brandner Kasper und das ewige Leben“ aufgeht, dürfen sich die Besucher auf eine besondere Komödie freuen.
Theaterklassiker in Schönbach
Ja, ja, der Brandner Kaspar – der liebenswerte Sturschädl, vor dem selbst der Tod die Waffen streckt. Keine schlechte Rolle für Jürgen Mayerhofer. Nach einem – eigentlich tödlichen – Jagdunfall ergaunert er sich mit Witz und jeder Menge Kriecherlschnaps (vom "Fichtabauer") beim Kartenspiel mit dem Tod, auch als Boanlkramer bekannt, weitere Lebensjahre, was die himmlische Bürokratie gewaltig irritiert. Neben Irene Obereder, Bernhard Bauer, Martin Obereder, Joachim Wagner und Sonja Mayerhofer-Wagner sind Alfred Kaltenberger, Johann Hofbauer als auch die Engerl Sophie und Clemens Mayerhofer mit von der Partie. Im Hintergrund wirken Gregor Brunner, Markus Zainzinger, Johann Wagner, Michaela Moser sowie Patrick Mayerhofer und Martin Kaltenberger. Eine tragende Rolle füllt Werner Vogl aus. Seine Aufgabe ist es, den Tod zu verkörpern, und wie amüsant er dies tut, das muss man gesehen haben.
Und ewig lebt der Brandner Kaspar
Natürlich geht alles gut aus: Am Ende lässt sich der Kaspar überreden, wenigstens einen Blick ins Paradies zu werfen – Fahrschein retour, versteht sich. Aber er will gar nicht mehr zurück.
Ein Blick auf die Theater-Webseite zeigt die Aufführungstermine – für fast alle gibt es noch Restkarten (0664/8626860 oder 02827/203). Der Reinerlös der Premiere wird gespendet.
Nachgeschenkt
Unterhaltsam aber voller Tiefgang
Dass der Brandner am Ende freiwillig ins Paradies kommt, ist einer sehr nachsichtigen „Obrigkeit“ zu verdanken – von „ganz oben“ hört man lautes Lachen über seine irdischen Streiche. Auch wenn man selbst oft Tränen lacht bei diesem Theaterstück, lässt es nachdenken – über das Sterben, das Leben und die uns zugemessene Zeit. Er lehrt uns ein Bisschen Demut, dieser Brandner Kaspar. Aber er lässt uns auch hoffen, dass einem selbst einmal mit genauso viel Humor das Sündenregister ausgelegt wird. Dem Brandner Kaspar scheint zumindest auf den Theaterbühnen ein Weiterleben sicher.
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