Betrugsopfer musste für Schaden aufkommen
ST. PÖLTEN/ZWETTL. Dem Verwirrspiel eines 36-jährigen Rumänen fiel ein Angestellter der Raiffeisenbank in Zwettl zum Opfer. Beim Hin- und Herwechseln einer größeren Summe Banknoten gelang es dem Bankkunden mit 1.700 Euro mehr als eingewechselt zu entkommen. Für den Schaden musste der Angestellte geradestehen.
„Der Kassier hat mir mehr Geld gegeben, als ich wollte“, beteuerte der Rumäne gegenüber dem St. Pöltner Richter Markus Pree. Zu weiteren Wechselbetrügereien in Tulln, Pöggstall und Stockerau, für die ihn Staatsanwalt Karl Wurzer als Beitragstäter an den Pranger stellte, versuchte der Beschuldigte seine Rolle zu verharmlosen. Er sei nur hinter seinem Landsmann, der gesondert verfolgt wird, gestanden, habe aber nicht gewusst, warum.
„Natürlich hat er auch dabei einen Beitrag geleistet“, wies Wurzer die Unschuldsbeteuerungen des mehrfach, teils einschlägig vorbestraften Betrügers, zurück. Das Geld, nämlich 3.500 Dollar, habe er sich bereits in Rumänien geliehen, bevor er gemeinsam mit einem Komplizen am 12. Oktober 2012 die österreichischen Geldinstitute heimsuchte. Indem er unmittelbar nach dem kriminellen Vorgehen seines Landsmannes ebenfalls einen geringen Geldbetrag wechseln ließ, lenkte er die Bankangestellten ab, hätte aber schon zuvor Verwirrung stiften können, falls es zu Schwierigkeiten gekommen wäre, mutmaßte nicht nur der Staatsanwalt.
Während der Betrugsversuche in Tulln und Pöggstall an der Aufmerksamkeit der Kassiere scheiterte, entstand in Stockerau ein Schaden in Höhe von 1.500 Euro.
Pree verurteilte den Rumänen zu einer zweijährigen Haftstrafe und möchte damit eine deutliche Warnung für potenzielle Nachahmer setzen. Die Schadensgutmachung für das Opfer aus Zwettl könnte nach zwei Wochen durch Exekution erfolgen (nicht rechtskräftig).
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