Nach Jahrhundert-Hagel in Allentsteig: Nun banges Warten
In Allentsteig und den umliegenden Ortschaften arbeiten die Dachdecker auf Hochtouren und gegen die Zeit.
ALLENTSTEIG. Der 24. Juni 2021 wird bei vielen Allentsteigern ewig in Erinnerung bleiben. An diesem Abend verwüstete ein Jahrhundert-Hagel die Stadt sowie umliegende Ortschaften.
Die über fünf Zentimeter großen Hagelbrocken, die wie kleine Bomben vom Himmel fielen, zerstörten über 400 Hausdächer, Schuppen und Scheunen sowie Hausfassaden und zahlreiche Autos. Hinzu kommen auch viele Schäden zum Beispiel an Photovoltaikanlagen sowie in der Landwirtschaft – einige Existenzen wurden durch das extreme Unwetter auf eine harte Probe gestellt. Nun – über sechs Wochen später – lichtet sich das Dächer-Lazarett ganz langsam.
Bei einem BEZIRKSBLÄTTER-Lokalaugenschein vergangene Woche waren zahlreiche Dachdecker und Spengler in der ganzen Stadt verteilt auf den Dächern zu sehen. Fünf verschiedene Firmen konnten wir dabei zählen. Für die Versicherungen und Dachdecker in der Region bedeutete diese Umweltkatastrophe ebenfalls den Supergau.
Denn alle Bewohner wollten natürlich so schnell wie möglich die von den Feuerwehren eiligst provisorisch mit Planen abgedeckten Dächer wieder voll funktionsfähig und sicher wissen.
Für die Bereitstellung zusätzlicher Einsatzkräfte und Materialien wurde Allentsteig für einige Tage sogar zum Katastrophengebiet erklärt.
Büros am Hauptplatz
Die Niederösterreichische Versicherung (NV) als einer der großen örtlichen Hauptversicherer sowie die Firma Ganser Dach aus Göpfritz an der Wild richteten für die Schadensabwicklung sogar eigene Container-Büros am Allentsteiger Hauptplatz ein. Während eine Presseanfrage von der Firma Ganser unbeantwortet blieb, erklärte eine Sprecherin der NV im Namen der lokalen Vertreter Willibald Grötzl und Daniel Riegler, dass es zwar noch keine endgültige Schadenssumme gäbe, aber "es aufgrund der Unwetterereignisse in den letzten Wochen und den dabei erfolgten Schäden zu einer starken Belastung der Handwerker – und damit zu Wartezeiten – kommt, ist klar". So lässt es sich auch erklären, dass so mancher Allentsteiger mittlerweile Dachdecker aus Wien zu den Reparaturarbeiten kommen lässt. Für jene, die also noch auf die Arbeiter warten, heißt es weiterhin Bangen vor dem Wetter.
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