Migration einmal quergedacht: Gelungener Austausch im Waldviertel

V.l.: Johannes Gutmann (Sonnentor), Gerhard Fallent (GF for us), LAbg. Mag. Silvia Moser, MSc, Dr. Anna Faustmann (Donau-Uni Krems),  Tibor Lengyel (Obmann for us), Prof. Dr. Filip Křepelka  (Masaryk Universität Brno), HR Mag. Wolfgang Steinbauer (Direktor Gymnasium Zwettl), Norbert Tóth  (National University of Public Service Hungary) | Foto: privat
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  • V.l.: Johannes Gutmann (Sonnentor), Gerhard Fallent (GF for us), LAbg. Mag. Silvia Moser, MSc, Dr. Anna Faustmann (Donau-Uni Krems), Tibor Lengyel (Obmann for us), Prof. Dr. Filip Křepelka (Masaryk Universität Brno), HR Mag. Wolfgang Steinbauer (Direktor Gymnasium Zwettl), Norbert Tóth  (National University of Public Service Hungary)
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  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

WALDVIERTEL/STIFT ZWETTL. Drei Dialogräume, eine buntgemischte Podiumsrunde, viele lebhafte Diskussionen: am 8. November lud das neu gegründete Waldviertler Kompetenzzentrum für Gemeinwohl und Inklusionsprozesse „for us“ zur vierten und letzten Veranstaltung von „Migration quergedacht – Bedeutung für unseren Waldviertler Lebensraum“ in das Stift Zwettl.
Dr. Anna Faustmann von der Donau-Uni Krems (Department Migration und Globalisierung) ging in ihrem einführenden Referat auf die Chancen und Herausforderungen von Migration für den ländlichen Raum ein. Interessant: die mit Abstand größte Gruppe an Zuwanderern kommt aus Deutschland, gefolgt von Serbien und der Türkei. Afghanistan und Syrien liegen erst an 9. und 10. Stelle. „Das wird medial immer sehr überschätzt“ so Faustmann und fügt hinzu: „Eine wichtige Größenordnung ist also nach wie vor die Arbeitsmigration und nicht die Fluchtmigration“. Und spricht gleichzeitig das aktuell drängendste Problem der Unternehmer an: den Fachkräftemangel. Ihrer Ansicht nach sei es wichtig, Migration- und Integrationspolitik in die regionale Politik miteinzubinden.
Auch Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann plädierte in seinem lebhaften Vortrag dafür sprichwörtlich grenzüberschreitend zu denken, nicht zuletzt angesichts dessen, dass in den letzten zehn Jahren 2000 Waldviertler „abhandengekommen“ wären. „Wir brauchen die Nachbarn, wir brauchen Migration um Arbeit zu generieren, wer glaubt, das ginge nur mit Menschen aus der Region, der kann sich warm anziehen.“

Konstruktive Podiumsdiskussion

Einmal mehr stellte sich ein hochkarätiges Podium, bestehend aus Dr. Anna Faustmann (Donau-Uni Krems), LAbg. Mag. Silvia Moser, MSc, HR Mag. Wolfgang Steinbauer (Direktor Gymnasium Zwettl), Prof. Dr. Filip Křepelka (Masaryk Universität Brno) und Dr. Norbert Tóth (Universität für Öffentlichen Dienst Budapest) den Fragen des Publikums. In einer konstruktiven Gesprächsrunde wurden unter anderem der „Spurwechsel“, also die Möglichkeit, Asylwerbern mit Qualifikationen in Mangelberufen einen dauerhaften Aufenthalt zu ermöglichen, Bildung als wesentlicher Bestandteil um „Phänomene“ der Migration einzudämmen, oder die Beschleunigung der Asylverfahren als weiteres Anliegen diskutiert.

Conclusio „Migration quergedacht“

„Uns war von vornherein klar, dass Migration ein schwieriges Thema ist, das polarisiert, und wo es nicht einfach wird, sich dem zu nähern“, ist sich „for us“-Geschäftsführer Gerhard Fallent bewusst. „for us“ hat in einem ersten Schritt Informations-, Dialog- und Begegnungsräume in Waidhofen an der Thaya, Gmünd, Allentsteig und Stift Zwettl zum Thema „Migration quergedacht“ geschaffen, und damit auf seine Gründung aufmerksam gemacht. Zirka 240 Interessierte haben gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirche und Experten den Dialog gestaltet. „Wir hatten bislang eine sehr bunte Gesprächsrunde am Podium - vom Bürgermeister, dem Landesrat, über den Abt bis hin zum Studenten oder dem Repräsentanten des Außenministeriums“, freut sich Fallent.
Nicht zuletzt ist dem Verein die wissenschaftliche Begleitung, darunter die Zusammenarbeit mit der Donau-Uni Krems oder den Universitäten in Brno oder Budapest ein Anliegen. „ Im Zuge des transnationalen Austausches konnten wir Wissenschaftler und Studenten aus der Ukraine, Slowakei, Tschechien und  Ungarn im Stift Zwettl begrüßen. Aufgrund des großen Interesses werden wir ab Jänner weitere Dialogräume zu den Themen ‚Parallelgesellschaften‘ sowie ‚Pluralität und Bürgerbeteiligung‘ eröffnen“, gibt Fallent abschließend einen Ausblick.
Weitere Infos: www.center-for-us.at

V.l.: Johannes Gutmann (Sonnentor), Gerhard Fallent (GF for us), LAbg. Mag. Silvia Moser, MSc, Dr. Anna Faustmann (Donau-Uni Krems),  Tibor Lengyel (Obmann for us), Prof. Dr. Filip Křepelka  (Masaryk Universität Brno), HR Mag. Wolfgang Steinbauer (Direktor Gymnasium Zwettl), Norbert Tóth  (National University of Public Service Hungary) | Foto: privat
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