„Die Frau ist die Krone des Mannes“

STIFT ZWETTL. Sarah, Rebekka, Rahel, Mirjam, Ruth, Esther – sie alle sind beliebte Vornamen, doch wissen wir mehr über die Frauen, die dahinter stehen?
Judith Weinmann-Stern vermittelte am 24. März im Bildungshaus Stift Zwettl für fast 30 Interessierte beim Abend „Frauen im Judentum – konkret in Österreich“ nicht nur Näheres zu diesen Frauen des Alten Testamentes, sondern sie machte auch deutlich, dass ihr Leben ganz wesentlich von der Botschaft Gottes bestimmt wird, auf sie und ihre Entscheidungen zu hören.
Doch welche Bedeutung kommt Frauen in ihrer Religion heute zu? Wo ist ihr Platz?
Ihre wichtigste Aufgabe ist tatsächlich die Familie. Dieser gilt ihr Augenmerk und das Wohlergehen der Familienmitglieder ist sogar wichtiger als der öffentliche Gottesdienst in der Synagoge. Aufgabe des Mannes ist wiederum neben dem Gebet in der Synagoge die Sorge um die wirtschaftliche Sicherheit („ernähren – bekleiden“) und für die Erfüllung der ehelichen Pflicht zu sorgen (- für den Mann Pflicht, für die Frau ein Recht). Der Ehevertrag sorgt für entsprechende Sicherheit.
Eine wesentliche Aufgabe kommt der Frau auch in der Weitergabe des Glaubens zu. Durch eine jüdische Mutter wird ein Kind erst zum Juden.
Wie in anderen Religionen auch gibt es im Judentum eine große Breite, wie der Glaube gelebt wird. Vom „Eintages-Juden“, der einmal im Jahr die Synagoge aufsucht, bis hin zum Ultraorthodoxen sind viele Lebensentwürfe möglich.
Im Anschluss an den Informationsinput gab es in der Anfragediskussion ein reges Interesse an der Lebensweise dieser Glaubenseltern des Christentums.
Von „Gibt es einen Kirchenbeitrag?“ oder „Sind Männer in ihrer Rolle nicht überfordert?“ bis hin zu „Wäre die Welt friedlicher, wenn mehr Frauen regierten?“ reichten die Fragen.

Passend und vertiefend zum Thema:

Karfreitag, 3. April - 16.00 Uhr:
„Jesu Tod reißt alle Trennwände nieder.“ Rudi Krammer präsentiert beieindruckende Beispiele jüdischer Schriftauslegung.
Der letzte Abend der Reihe „Frauen in den Weltreligionen“ findet am Dienstag, dem 14. April (19.00 Uhr) statt: „Frauen im Hinduismus“ – präsentiert von Sangita Nebel.