Stadtbelebung
SPÖ Zwettl für "FH statt EKZ"
SPÖ Zwettl fordert einmal mehr den Ausbau einer Kinderbetreuung sowie zahlreiche Unterstützungen gegen die Teuerung.
BEZIRK ZWETTL. Die SPÖ Zwettl hat sich personell im Bezirk neu formiert und dies im Rahmen einer Pressekonferenz in der Goldenen Rose in Zwettl präsentiert. Neben dem bekannten Gesicht des Bezirksparteivorsitzenden Herbert Kraus haben sich der Stadtrat aus Groß Gerungs Kolja Deibler-Kub und die neue Vorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschaft (FSG) aus Schwarzenau, Doris Widhalm, als Stellvertreter vorgestellt.
Kraus, Widhalm und Deibler-Kub werden in dieser Reihenfolge auch als Spitzenkandidaten für die nächste Landtagswahl, die spätestens im Jänner 2023 stattfinden muss, ins Rennen gehen.
"Ich kann nur an alle appellieren, den Heizkostenzuschuss zu nutzen und bei den Gemeindeämtern nachzufragen." Doris Widhalm
Das größte Thema, für das die SPÖ derzeit eintritt, ist die Kinderbetreuung. Diese sollte – geht es nach den Sozialdemokraten – ganzjährig, ganztägig und gratis sein. Denn die Schere zwischen dem Antrittsalter für den Kindergarten von zweieinhalb Jahren gehe im Vergleich zur maximalen Karenzzeit von zwei Jahren nicht konform, so Kraus und Widhalm unisono.
"Die Kinderbetreuung muss uns als Land Niederösterreich etwas wert sein." Herbert Kraus
Anlässlich des Weltfrauentages forderten die Roten außerdem gleichen Lohn für gleiche Arbeit: "Im Bezirk Zwettl bekommt eine Frau im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen um 38,4 Prozent weniger Lohn", rechnet Kraus vor.
FH statt EKZ
Das zweite große Thema, für das die Sozialdemokraten eintreten, ist eine Fachhochschule (FH) statt eines Einkaufszentrums (EKZ) in Zwettl. "Ich bleibe dabei, dass eine Holz-FH für unsere Bezirkshauptstadt die beste Lösung wäre", so Kraus und ergänzt: "Studenten beleben Städte!"
Derzeit geht die Ausbildung in Zwettl bereits in diese Richtung. An der Handelsakademie Zwettl gibt es einen Schwerpunkt Holz.
Pflegenotstand: "Mitten drin"
Neben der Kinderbetreuung hat Doris Widhalm das Thema Pflege groß auf ihrer Agenda stehen. Sie betont: "Wir sehen den Pflegenotstand nicht herbeikommen, sondern wir sind bereits mittendrin." Sie fordert daher, dass eine Ausbildung und/oder Umschulung in den Pflegebereich finanziell leistbar sein muss: "Hier braucht es finanzielle Unterstützung und dementsprechende Anreize." Kraus plädiert für ein ähnliches Vorgehen wie bei der Ausbildung von Polizisten: "Hier muss eine Gleichstellung her und ein Taschengeld angeboten werden."
Deibler-Kub fordert zudem eine Stundenreduktion bei Pflegekräften auf 35 pro Woche: "Diese Reform steht still", moniert er.
Kraus fordert vom Land Niederösterreich, sich das burgenländische Modell anzusehen und 1:1 zu übernehmen. Dort werden pflegende Angehörige angestellt und sind somit auch abgesichert.
Zur Sache: Forderungskatalog der SPÖ Zwettl
- Erhöhung des staatlichen Kilometergeldes von derzeit 42 Cent (unverändert seit Juli 2008),
- 300 Euro Bonus als Teuerungsausgleich,
- 1.700 Euro Mindestgehalt,
- Mehrwertsteuer-Befreiung auf Gas als Energiekosten-Ausgleich,
- Zuschuss für Pensionisten,
- Arbeitslosengeld-Erhöhung von derzeit 55 Prozent auf 70 Prozent,
- Wiederaufnahme der Förderung des VOR-Jugend-Tickets für unter 26-Jährige in Ausbildung.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.