Arbeitsmarkt
Vier von zehn Stellen im Bezirk Zwettl sind Teilzeit

Im Seniorenzentrum St. Martin in Zwettl beträgt die Teilzeitquote 75 Prozent. | Foto: Bernhard Schabauer
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  • Im Seniorenzentrum St. Martin in Zwettl beträgt die Teilzeitquote 75 Prozent.
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Voll- oder Teilzeit: Notwendigkeit, Work-Life-Balance oder fehlendes Angebot – so arbeitet man in Zwettl.

BEZIRK ZWETTL. Teilzeitarbeit sei zu attraktiv, schade im Grunde unserer Wirtschaft, sagt ÖVP-Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) nennt sie in einer Diskussion sogar "asozial". Aussagen wie diese lassen nun auch im Bezirk Zwettl die Wogen hochgehen.

Von außen bestimmt

Fakt ist, Österreich hat den zweithöchsten Anteil an Teilzeitbeschäftigung in der EU. Laut Market-Umfragen sind 87 Prozent der so Beschäftigten damit zufrieden. Pensionierungswelle und Arbeitskräftemangel lassen den Ruf nach Vollzeit laut werden. Der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) Wolfgang Ecker spricht sich für steuerliche Anreize aus, um Vollzeitarbeit attraktiver zu machen. Doch wünscht man da an der Lebensrealität der Menschen vorbei? Ja, sagt AMS NÖ-Chefin Sandra Kern: "Für viele Menschen ist Teilzeitarbeit eine Notwendigkeit, um Beruf und private Verpflichtungen vereinbaren zu können." Oft fehle es an flexibler Kinderbetreuung oder passenden Arbeitszeitmodellen. "Gleichzeitig ist uns bewusst, dass Teilzeitbeschäftigung langfristige Auswirkungen auf die soziale Absicherung haben kann."

Ein Blick in den Bezirk zeigt: 431 Stellen sind aktuell unbesetzt, 58 davon in Vollzeit, 20 in Teilzeit und 22 als mögliche Voll- oder Teilzeit. Wir haben mit Betroffenen und Firmen gesprochen.

Zwettls AMS-Leiter Stefan Waldhäusl: "Teilzeitarbeit ist für viele im Bezirk ein wichtiger Zugang zum Arbeitsmarkt." | Foto: AMS Zwettl
  • Zwettls AMS-Leiter Stefan Waldhäusl: "Teilzeitarbeit ist für viele im Bezirk ein wichtiger Zugang zum Arbeitsmarkt."
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Zwettls-AMS-Chef Stefan Waldhäusl unterstreicht zunächst Kerns Ausführungen und warnt davor, alle Teilzeitkräfte über einen Kamm zu scheren: "Teilzeitarbeit ist für viele Menschen im Bezirk Zwettl ein wichtiger Zugang zum Arbeitsmarkt." Gleichzeitig fordert er einen flächendeckenden Ausbau der ganztägigen und leistbaren Kinderbetreuung.

Große Herausforderungen

Die Obfrau der Wirtschaftskammer Zwettl, Anne Blauensteiner, sagt zur hohen Teilzeitquote im Bezirk: "Dieser Trend stellt unsere Betriebe vor große Herausforderungen, denn es verschärft den aktuellen Arbeitskräftemangel." Für Blauensteiner ist daher klar: „Unsere Unternehmer brauchen dringend mehr Vollzeitkräfte. Teilzeit ist in vielen Fällen sinnvoll und notwendig – aber wir müssen jene motivieren, die freiwillig Teilzeit arbeiten, sich für eine Erhöhung der Arbeitszeit zu entscheiden.“

Franz Oels kann Teilzeitstellen leichter nachbesetzen. | Foto: St. Martin
  • Franz Oels kann Teilzeitstellen leichter nachbesetzen.
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Franz Oels von der Zwettler Bürgerstiftung, die das Seniorenzentrum St. Martin in Zwettl verantwortet, sagt zum Thema: "Der Gesamtanteil der Teilzeitbeschäftigung im Betrieb liegt in etwa bei 75 Prozent. Der allgemeine Trend zur Teilzeitbeschäftigung ist hier klar erkennbar, wie wohl auch der sehr anspruchsvolle und belastende Pflegeberuf eine Rolle spielt. Diese Positionen sind derzeit auch leichter nachzubesetzen als Vollzeitstellen."

Zur Sache Arbeitsmarkt
431 offene Stellen gibt es aktuell im Bezirk Zwettl. 41,8 Prozent davon werden in Teilzeit oder mit der Möglichkeit darauf angeboten.

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Im Seniorenzentrum St. Martin in Zwettl beträgt die Teilzeitquote 75 Prozent. | Foto: Bernhard Schabauer
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Zwettls AMS-Leiter Stefan Waldhäusl: "Teilzeitarbeit ist für viele im Bezirk ein wichtiger Zugang zum Arbeitsmarkt." | Foto: AMS Zwettl

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