Vier Landesmeisterschaften im Distanzreiten in Eibiswald

Julia Klein auf Toision d´ or Larzac (rechts auf dem Schimmel) im Zieleinlauf. | Foto: KK
  • Julia Klein auf Toision d´ or Larzac (rechts auf dem Schimmel) im Zieleinlauf.
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EIBISWALD. Als rund zwei Handvoll Steirische Distanzreiter sich im Jänner 2013 dazu entschlossen, mit dem RC Endurance Styria einen eigenen Verein zu gründen, um gemeinsam im Distanzsport weiterzukommen, war die Veranstaltung von Turnieren eines der angestrebten Ziele. Gesagt, getan:
2013 konnte der RC Endurance Styria rund um die Obleute Renate Lang und Markus Hubmann mit der Durchführung eines ersten Reitertreffens die angestrebte Richtung vorgeben.
2014 haben die Mitglieder des Vereins die Chance bekommen, mit der Ausrichtung der Staatsmeisterschaften und zweier Landesmeisterschaften ein für Reiter, Betreuer und Offizielle schönes sowie auch für die Region Südweststeiermark erfolgreiches Turnier auszurichten.

2015 war der RC Endurance Styria wiederum mit der Austragung der Österreichischen Staatsmeisterschaft und der Steirischen Landesmeisterschaft im Distanzreiten betraut, veranstaltete zum ersten Mal ein Internationales Turnier und erhielt hierfür zum mittlerweile 4. Mal den Preis für den Besten Veranstalter eines Österreichischen Distanzturnieres.

Vier Landesmeisterschaften in Eibiswald

Auch heuer ist Hörmsdorf in Eibiswald Austragungsort von gleich vier Landesmeisterschaften unter der Federführung des RC Endurance Styria, nämlich vom 29. bis 31. Juli am Wolfmüllerweg. Außerdem wird in diesem Rahmen der Austrian Ladys Cup ausgetragen. Somit werden bei freiem Eintritt ganztägig spannende Distanzreit-Bewerbe geboten, für Speis und Trank ist ausreichend gesorgt.

Julia Klein ist vorne dabei

Ein Aushängeschild des RC Endurance Styria ist Julia Klein, die heuer schon beachtliche Erfolge erritten hat. Nachdem sie Mitte April ihren letzten Qualifikationsritt für Starts am internationalen Parkett absolviert hat, hat sie außerdem innerhalb von sechs Wochen mit Pferden von Obmann Markus Hubmann und Renate Lang die Qualifikation zur Europameisterschaft geschafft.

Chronologie:
17.4. letzter 40km Ritt – Damit durfte Julia Klein nun international starten
23.4. CEIYR* 80km Ritt mit Terceira Larzac in Samorin (SVK) – Platz 1
30.4. CEIYR** 120km Ritt mit Toision d´ or Larzac in Babolna (HUN) – Platz 1 (in der Allgemeinen Klasse wäre sie 3. geworden)
14.05. CEIYR** 120km Ritt mit Quikly du Sauveterre in Samorin (SVK) – Platz1 (in der Allgemeinen Klasse wäre sie auch 1. geworden)
28.05. CEIYR** 120km Ritt mit Terceira Larzac in Aschen (Ö Meisterschaft) – Platz 1 zeitgleich mit der allg. Klasse
Damit hatte sie sich mit Toison und Quikly für die EM in Portugal qualifiziert.
Danach ging sie mit Toision d´ or Larzac in San Vito (ITA) noch einen CEIYR** den sie ebenfalls gewann! (in der Allgemeinen Klasse wäre sie auch diesmal 1. geworden)
Nach dieser Leistung ist sie mit Toision d´ or Larzac im Team 4. In der Weltrangliste und beste Europäerin.

Distanzreiten - Leistungssport für Ausdauernde

Die folgenden Erläuterungen sollen helfen diesen Sport von seinem Ablauf auf einem Turnier her für Zuseher und Interessierte besser verständlich zu machen :

Distanzritte sind Prüfungen auf Schnelligkeit und Ausdauer des Pferdes. Gleichzeitig soll das Tempogefühl des Reiters sowie das Verhalten von Pferd und Reiter im Gelände und bei der Bewältigung natürlicher Geländeschwierigkeiten geprüft werden.
Jeder Distanzritt besteht aus einer Anzahl von Phasen (gekennzeichneter Reitstrecken), in denen einzeln die Zeit genommen wird. Die Länge dieser Phasen beträgt zwischen 10 km und 40 km.
Am Ende jeder Reitstrecke ist eine Zwangspause zur Veterinärkontrolle vorgeschrieben, deren Dauer zwischen 30 und 50 Minuten betragen.
Vor dem Ritt ist eine Besprechung der Strecke mit allen Teilnehmern durchzuführen. Jedem Teilnehmer wird ein Plan des Kurses, in dem alle Zwangspausen und Gelände-schwierigkeiten eingezeichnet sind, übergeben.
Die Gesundheit der Pferde wird durch strengste Kontrollen (Verfassungsprüfungen) überwacht, die von einem oder mehreren der offiziellen Tierärzte vorgenommen werden. Deren Entscheidungen sind endgültig und unanfechtbar, müssen jedoch begründet werden.
Alle Untersuchungen müssen in die Veterinärkarte des Pferdes eingetragen werden, die bei der Erstuntersuchung vor Beginn des Rittes ausgestellt und dem Reiter übergeben wird.

Die Verfassungsprüfungen umfassen die Überprüfung des Pferdes in folgender Hinsicht:

• Puls- und Atemwerte, Körpertemperatur.
• Untersuchung der Schleimhäute.
• Untersuchung der Muskulatur und des Rückens.
• Darmgeräusche.
• Dehydration.
• Gesamteindruck.
• Kondition.
• Wunden und Satteldrücke.
• Lahmheit.
• Hufe und Beschlagzustand.

Pferde, die in einem oder mehreren der untersuchten Punkte beanstandet werden, sind vom Bewerb auszuschließen.
Die Erstuntersuchung wird am Vortag oder bis spätestens eine Stunde vor dem Start vorgenommen. Die Verfassungsprüfungen in den Zwangspausen erfolgen in der Form sogenannter „Veterinary Gates“:
• Die Zeit des Eintreffens beim Gate wird festgehalten.
• Der Reiter stellt sein Pferd dem Tierarzt zu dem Zeitpunkt vor, wenn er annimmt, dass sein Pferd die Kontrolle positiv passieren wird.
• Beim Melden zur Verfassungsprüfung wird die Reitzeit des Teilnehmers gestoppt, es beginnt die Zeit der Zwangspause zu laufen.
• liegt der Pulswert des Pferdes über dem festgesetzen Grenzwert (meistens 64 Schläge/Minute), wird das Pferd zurückgestellt und muss neuerlich zur Kontrolle angemeldet werden. Der dadurch entstandene Zeitverlust wird der Reitzeit hinzugerechnet. Erreicht das Pferd innerhalb der festgesetzten Zeit nach Eintreffen am Gate nicht den festgesetzten Wert, erfolgt der Ausschluss.

Die Nachkontrolle muss innerhalb von 30 Minuten nach dem Zieleinlauf durchgeführt werden. Es gelten die gleichen Kriterien wie bei den VP auf der Strecke. Bei dieser Verfassungsprüfung muss die weitere Reittauglichkeit des Pferdes festgestellt werden, das heißt, das Pferd sollte noch mindestens 20 km unter dem Reiter zurücklegen können, ohne Schaden oder Schmerzen zu erleiden. Kommen die untersuchenden Tierärzte nicht zu diesem Befund, ist das Pferd auszuschließen.

Der Bewerb endet mit der Siegerehrung. Jede tierärztliche Behandlung während des Bewerbes ohne ausdrückliche Erlaubnis der amtierenden Veterinäre führt zum Ausschluss.

Mit drei unterschiedlichen Reitstrecken von 20 bis 40 km Länge quer durch die schöne Südweststeiermark haben die Teilnehmer heuer die Möglichkeit ausgehend von Eibiswald die Region von Wies bis Gleinstätten und von St. Johann im Saggautal bis Wernersdorf zu genießen.

Der RC Endurance Styria plant bereits für Sommer 2017 die Durchführung eines weiteren - internationalen Distanzturnieres in der Marktgemeinde Eibiswald und würde sich freuen viele Interessierte aus der Region in diese Veranstaltung einbinden zu können.

Für Fragen steht Ihnen der Obmann des RC Endurance Styria, Markus Hubmann (info@endurance-horses.at, +436763077895) gerne zur Verfügung.

Mehr Infos: www.endurance-horses.at

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