Heilsversprechen? Genauer nachfragen!

Ich hab dieser Tage eine kuriose Botschaft im Zentrum von Gleisdorf entdeckt. Sie lautet: „Das Ende des Geldes“.

Das Plakat kündigt einen Vortrag an, dessen Vortragender nachdenklich stimmt.

Franz Hörmann, vorerst gefeuerter „a.o.Prof“ der „Abteilung für Unternehmensrechnung und Revision“ an der Wiener Wirtschaftsuniversität, übt Kritik am Geldsystem und hat dabei seinen Autorenkollegen bei voller Fahrt verloren.

APA/OTS berichtete:
*Dr. Otmar Pregetter, Co-Autor des Buches ‚Das Ende des Geldes’, distanziert sich von Univ. Prof. Dr. Franz Hörmann.*

Was Pregetter in die Flucht schlug?
*Die im ORF-Club 2 vom letzten Mittwoch von Franz Hörmann angekündigte Gründung einer "Human-Weg-Partei" in Österreich.*

Diese Partei proklamiert den „Kreditismus“. Was das ist?

Laut Eigenaussage:
*Kreditismus ist der modernste und idealste Mittelweg zwischen Kapitalismus und Kommunismus, der von beiden Theorien die positiven Elemente übernimmt, ohne mit deren Nachteilen behaftet zu sein.*

Haben wir gute Gründe, jeder Art von Heilsversprechen zu mißtrauen? Na, man sollte vielleicht wenigstens genauer nachsehen, wenn einem jemand die beste Zukunft aller Zukünfte verspricht.

Simon Welebil schrieb auf „fm4.orf“:
*Als sich der umstrittene WU-Professor Franz Hörmann letzte Woche schwer tat, den Holocaust und die Existenz von Gaskammern anzuerkennen, warf das auch ein schiefes Licht auf die österreichische Occupy-Bewegung.*

Das klingt auf jeden Fall nicht harmlos. Autor Bernhard Jenny kommentiert Hörmann & Co. in seinem Blog unmißverständlich:
*parteigründung mit antisemitismus und verherrlichung des deutschen reiches*

Das Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes berichtet:
*Auf der österreichischen Homepage HuMan-Weg-Bewegung waren bis vor Kurzem offen antisemitische und NS-verharmlosende Einträge zu finden.*

Da heißt es auch:
*Bei der Gründung der HuMan-Weg-Partei spielte neben Klaussner der österreichische Universitätsprofessor Franz Hörmann eine bedeutende Rolle.*

Hörmann zeigt sich auf Facebook mit einer sehr markigen Selbstdarstellung:
*Ich glaube erkannt zu haben, dass ich mich innerlich nicht verändert habe, weder in diesem noch einem anderen Leben. Daher ignoriere ich Veränderungen ebenso wie die Illusion der Zeit. Ob die permanente Veränderung oder aber die zeitlose Unveränderlichkeit Realität sind, entscheidet, völlig willkürlich, jeder für sich selbst.*

Es ist auch geradezu rührend, wen ich alles aus meinem nächsten Umfeld dort unter seinen „Friends“ finde. Na, da darf ich gratulieren ;-))

Bliebe noch zu erwähnen:
Der Promotor dieser Veranstaltung ist Gernot Gauper, vormals SPÖ, vormals Grüne, vormals Piratenpartei, dessen Vater mir vor einer Weile einen Brief geschrieben hat, in dem er mich bat, mich medial dafür zu engagieren, daß einige Holocaust-Opfer aus der Region nicht vergessen würden.

Post Scriptum:
Ach, was hätte Johann N. Nestroy aus dieser Geschichte gemacht!

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