Kein Kaffee-Kränzchen – Barbara Mannsberger im Gespräch

Dinge in Bewegung setzen und Ideen realisieren, das gefällt Barbara Mannsberger in ihrer Funktion. | Foto: geopho.com
  • Dinge in Bewegung setzen und Ideen realisieren, das gefällt Barbara Mannsberger in ihrer Funktion.
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Sie sind seit 2012 in Graz Stadtvorsitzende für „Frau in der Wirtschaft“. Worin bestehen Ihre Aufgaben in dieser Funktion?
Mir geht es darum, Unternehmerinnen vor den Vorhang zu holen. Es ist spannend zu erleben, welch tolle Geschäftsfrauen es in unserer Nähe gibt – das weiß man oft gar nicht. Es ist wichtig, dass man diese präsentiert, das sehe ich als meine Arbeit an. Und wenn unsere Angebote und Veranstaltungen so positiv angenommen werden, ist das schön.

Mit welchen Anliegen treten die Unternehmerinnen an Sie heran?
Mit Budget-, Versicherungs- oder Verwaltungsfragen. Die Damen betonen immer wieder, dass sie keine frauenspezifischen Probleme zu bewältigen haben, sondern vor die gleichen Aufgaben gestellt sind wie Unternehmer.

Braucht es dann trotzdem noch diese eigene Plattform speziell für Frauen in der Wirtschaft?
Das ist eine Frage, die ich mir selbst oft stelle. Aber ich denke, dass es etwas bewirken und nur Vorteile bringen kann. Mir gefällt, dass besonders der persönliche Kontakt im Vordergrund steht.

Was sind grundsätzliche Ziele von „Frau in der Wirtschaft“?
Die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten war eine Forderung und wurde schließlich umgesetzt. Mir wäre die Arbeitszeitflexibilisierung noch ein großes Anliegen, denn wenn eine Frau zwischen 22 und 24 Uhr arbeiten will, warum sollte sie das nicht? Das gilt besonders im Hinblick auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Wie sah diese Vereinbarkeit bei Ihnen aus?
Ich habe selbst zwei Kinder, aber für mich war immer klar, dass ich auch in meiner Trafik arbeite. Ich denke, das hängt stark davon ab, wie man aufwächst. Bei mir haben die Frauen in der Familie immer gearbeitet. Meine Ururgroßmutter war etwa Bäuerin und damals haben sie alles super vereinbart. Das hatte eine Vorbildfunktion für mich.

Was war Ihre Motivation, die Funktion als Stadtvorsitzende – die ja auch ehrenamtlich ist – auszuüben?
Dass ich gesehen habe, wie sich das Ganze entwickelt. Früher hatte die Organisation ein bisschen ein Kaffeekränzchenimage, das ist es nicht mehr. Jetzt gibt es wirklich ganz große, tolle Veranstaltungen und ich hoffe, dass das so weitergeht. Es ist spannend, wenn man eine Idee hat und daraus etwas machen kann. Außerdem war ich immer schon ein politischer Mensch.

Was würden Sie gerne mit ihrem Amt bewirken?
Auf keinen Fall will ich, dass wir ein interner, abgegrenzter Bereich sind, sondern offen. Das hat schon meine Vorgängerin so gehandhabt. Bei uns ist jede Unternehmerin willkommen, egal, ob groß oder klein. Wir wollen wirklich alle ansprechen.

Welche Eigenschaften benötigt man Ihrer Meinung nach, um als Unternehmerin durchzustarten?
Durchhaltevermögen. Meine Stärke ist, dass ich zäh bin und mich nicht schnell unterkriegen lasse. Was mich immer sehr beeindruckt, sind Selfmade-Geschichten, oder aber Unternehmerinnen, die einen bekannten Betrieb übernehmen: Nur weil die Kunden zu deinen Eltern gekommen sind, heißt das nicht, dass sie ebenso zu dir kommen. Es ist ja keine g’mahte Wies’n, du bist als Unternehmerin jeden Tag vor neue Herausforderungen gestellt.

Steckbrief:
- geboren am 8. 8. 1965 in Graz
- in Graz zur Schule gegangen - mit 20 Jahren in die elterliche Trafik eingestiegen
- vor 10 Jahren begonnen, sich bei „Frau in der Wirtschaft“ (FiW) zu engagieren
- seit 2012 Stadtvorsitzende Graz

WOCHE-Wordrap
Mein erster Gedanke in der Früh ... was mache ich heute?
Das Schönste daran, eine Frau zu sein ... ist die vielfältige Mode, das genieße ich sehr.
An einem Tag als Mann würde ich ... viel lernen, sodass ich die Männer besser verstehe. Das würde mir gut gefallen.
Als Kind wollte ich ... Bankangestellte werden, weil unsere Bankangestellte konnte so schnell Geld zählen – das war faszinierend.

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