Reininghaus braucht eine konsequente Kooperation aller Beteiligten!

Reininghaus von oben: Auf 54 Hektar entsteht hier im Westen von Graz ein neuer Stadtteil für mehr als 10.000 Bewohner. | Foto: Asset One
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  • Reininghaus von oben: Auf 54 Hektar entsteht hier im Westen von Graz ein neuer Stadtteil für mehr als 10.000 Bewohner.
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Mit 1. Jänner 2016 hatte Graz exakt 282.479 Einwohner, ein Jahr davor waren es noch 276.526 und damit fast 6.000 Menschen weniger, die ihren Hauptwohnsitz in der Stadt angemeldet hatten. Glaubt man aktuellen Prognosen, soll dieser Trend anhalten, weshalb auch der Bedarf nach neuem Wohnraum in der steirischen Landeshauptstadt stetig steigt. Als Reaktion auf diese Entwicklung entsteht etwa in Graz- Reininghaus ein ganzer Stadtteil neu. Andrea Redi, Architektin und Mitglied der Initiative „Reiningherz“, wünschte sich deshalb in der letzten WOCHE-Ausgabe, in dem neuen Viertel ein Vorbild für eine neue, inklusive Gesellschaft entstehen zu lassen.

Neue Wege beschreiten

Neben vielen Leserreaktionen hat sich in dieser Woche auch das „Stadtlabor“ zu Wort gemeldet, das es sich als Forschungs- und Innovationsplattform zum Ziel gesetzt hat, eine nachhaltige Stadt zu realisieren und demenstprechend auch an der Entwicklung der Reininghausgründe interessiert ist. „Business as usual kann hier nicht greifen“, ist sich Barbara Hammerl, Geschäftsführerin des Vereins, alleine aufgrund der in Graz noch nie da gewesenen Größe des Projektes sicher. „Reininghaus braucht eine konsequente Kooperation aller Beteiligten!“, fordert die Beteiligungsexpertin deshalb, bei der Entwicklung des neuen Stadtteils neue Wege zu beschreiten und schon während der Planung möglichst viele Betroffene miteinzubeziehen.

Neue Wege beschreiten

Gefragt sind laut Hammerl mehr Kommunikation und eine kontinuierliche Zusammenarbeit – zum einen zwischen einzelnen Abteilungen in der Verwaltung, vor allem aber zwischen Stadt, Investoren, Eigentümern, Bürgern, Unternehmern und privaten Initiativen wie „Reiningherz“. „Es gibt gerade in Reininghaus so viele Menschen, die schon so viele Ideen, Liebe und Zeit investiert haben, die aber in den formalen Planungsprozessen einfach nicht vorkommen.“ Laut Hammerl ein Fehler: „Wann entsteht Innovation? Sicher nicht, wenn immer die selben Leute mit den selben Haltungen zusammensitzen. Innovation entsteht gerade durch Störungen und durch Impulse von außen.“

Gewerbe miteinbeziehen

Wie es funktionieren könnte zeigt ein Projekt des Stadtlabors, das die Vernetzung mit jenen Firmen verbessern soll, die bereits vor Ort sind. „Das war höchst an der Zeit, da die Unternehmen hier zum Teil überhaupt nicht wissen, was auf sie zukommt. Wir stellen vor allem die Frage, wo die Unternehmen Chancen, aber auch Herausforderungen sehen.“ Erste Ergebnisse des Dialogs sind, dass etwa ein benachbartes Autohaus seine Rolle als Mobilitätsanbieter im neuen Stadtteil neu denken möchte, oder dass man die vorhandene Abwärme von Unternehmen als Wärmequellen für die ersten Quartiere nutzen könnte. „Es geht darum, das Alte mit dem Neuen zu verweben, lokales Wissen in Planungsprozesse einfließen zu lassen und einfach auf Augenhöhe zu kooperieren“, so Hammerl.

Öffnung des Areals

Entscheidend sei es laut der Expertin auch, das Areal bereits jetzt schon für die Menschen zu öffnen, um eine Identifikation mit dem Ort zu fördern – etwa durch Zwischennutzungen in Form von Urban Gardening oder Veranstaltungen. Damit so etwas allerdings nicht nur einmal, sondern regelmäßig realisiert werden kann, bräuchte es laut Hammerl eine Stelle, an der alle Fäden zusammenlaufen: „Ein Stadtteilmanagement, das alle Kooperationen und Initiativen überblickt, wäre dringend nötig.“

WOCHE Wissen
Das Stadtlabor Graz ist ein gemeinnütziger wissenschaftlicher Verein.
Vereinszweck ist die Förderung, Koordination und Durchführung von geförderter und Auftragsforschung und die Projektentwicklung im Bereich nachhaltiger Stadtentwicklung (Smart Citys).
Zu den Leistungen gehört u. a. die Konzeption und Umsetzung von Stadtteil- und Quartiersmanagement.

Schreiben Sie!
Ihre Meinung ist gefragt: Wie stehen Sie zum neuen Stadtteil in Reininghaus? Welche Ideen haben Sie zu dessen Entwicklung? Wie könnte man leerstehende Flächen schon jetzt sinnvoll zwischennützen? Schreiben Sie Ihre Gedanken und Vorschläge an leserbrief@woche.at, kommentieren Sie auf www.facebook.com/wochegraz oder unter diesem Artikel.

Reininghaus von oben: Auf 54 Hektar entsteht hier im Westen von Graz ein neuer Stadtteil für mehr als 10.000 Bewohner. | Foto: Asset One
„Innovation entsteht gerade durch Störungen und Impulse von außen“, so Barbara Hammerl vom Stadtlabor. | Foto: Lupispuma
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