Kann ich meinen Partner ändern?

Kennen Sie das Problem: Sie lieben Ihren Partner, aber ein paar seiner Macken ertragen Sie einfach nicht. Wie können Sie ihn ändern? Geht das überhaupt?
Am Anfang überdeckt die Verliebtheit alles, doch mit der Zeit entdeckt man die Eigenheiten des Partners: Er lässt alles herumliegen, Sie hätten gerne Ordnung. Für Ärger sorgen auch oft: Hobbys, Pünktlichkeit oder der Umgang mit dem anderen in der Öffentlichkeit. Das Dilemma beginnt: So geht es nicht weiter! Er/sie muss sich ändern! Aber kann ich das sagen? Ich will ihn/sie ja nicht verlieren.
Alles, wirklich alles, deutet darauf hin, dass man seinen Partner nicht ändern kann. Er kann sich nur selbst ändern – das zeigen viele Forschungen, auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen.

Nörgeleien und Kritik
Also setzen wir unsere Änderungsversuche fort: Anfangs lieb und nett, später entgleiten sie oft ins Nörgeln, Kritisieren, Abwerten. Das ist beziehungstötend.
Manchmal nimmt der Partner dann eine Opferrolle ein. Oft folgt das Ignorieren. Die Folge: Sie erhöhen die Chance, dass die Beziehung zu Ende geht.
Doch was tun: Nichts? Hinunterschlucken? Mitnichten! Sehen Sie ein, dass der einzige, den Sie ändern können, Sie selbst sind. Sie können fantasievolle und ruhige Wege finden mit Ihrem Partner umzugehen – die Voraussetzung ist: Akzeptieren Sie Ihren Partner so, wie er als Mensch nun einmal ist.
Das können Sie tun
Erstens, versinken Sie nicht im Negativen, denn dann fallen Ihnen schon kleine Dinge störend auf. Suchen Sie die positiven Elemente Ihrer Beziehung, erinnern Sie sich an früher und wie die Beziehung damals funktionierte.
Zweitens, suchen Sie Momente der Resonanz: Dies ist, wenn Sie eins miteinander sind und Ihnen dabei ein wohliger Schauer über den Rücken rinnt. Dann sind Sie bereit, etwas für den anderen zu tun, missbrauchen Sie dies bitte nicht für Änderungsversuche.
Drittens, können Sie auf Basis der emotionalen Verbundenheit Ihre Botschaften aussprechen.
So kann es gelingen:
1.) Vermeiden Sie es, Ihren Willen auf Biegen und Brechen durchzusetzen. Dies führt zu einem Machtkampf und zertrümmert ihr Beziehungsfundament.
2.) Bleiben Sie beharrlich, nutzen Sie Ihren Humor, warten Sie zu und wählen Sie stets eine respektvolle Sprache und Körperhaltung.
3.) Holen Sie sich Hilfe. Sprechen Sie mit jemandem. Dabei können Sie Ihrem Ärger Luft machen, aber bleiben Sie wertschätzend, auch sich selbst gegenüber!
4.) Stärken Sie sich selbst und gehen Sie nicht im Beziehungskampf auf. Suchen Sie Punkte, wo Sie sich selbst darstellen können und stark sind. Jeder braucht in der Beziehung sein eigenes Territorium.
5.) Geben Sie Ihrem Partner zumindest einmal pro Tag eine Beziehungsgeste: ein freundliches Wort, ein Lieblingsessen, ein Mitbringsel oder – oft weit unterschätzt – eine Umarmung.
6.) Vertrauen Sie darauf, dass Sie Ihre Ansprüche dann auch klar und deutlich formulieren dürfen. Seien Sie sicher, dass sich dann vieles in die richtige Richtung entwickelt – mit Ergebnissen, die Sie sehr genießen werden.