Eine Weltreise, die beim Arzt endete
Reha statt Australian Open: Eine Verletzung bremst Tennis-Routinier Oliver Marach.
Winter? Den gibt's in Europa, im fernen Australien wird dafür gerade ordentlich geschwitzt. Ideale Voraussetzungen für die Australian Open, das erste Tennis-Highlight des Jahres. In den letzten Tagen sind auch die Doppel-Spieler in das Turnier eingestiegen, ein prominenter Name fehlt allerdings auf dem Tableau: Ausgerechnet Oliver Marach musste seine Teilnahme am ersten Saison-Grand-Slam absagen.
Wien statt Melbourne
Begonnen hat das Unheil des Grazers aber bereits im November: "Gleich nach Ende der Saison habe ich mich am Rücken verletzt. Dann war es zwar kurzfristig in Ordnung, über die Weihnachtsfeiertage ist mir der Schmerz aber wieder voll eingeschossen", so Marach. Nach einer Spritzen-Kur entschied sich der 36-Jährige vergangene Woche doch zum Turnier nach Sydney zu fliegen. "Eine dort durchgeführte MR-Untersuchung hat gezeigt, dass ein Sehnenansatzmuskel leicht angerissen ist. Vielleicht hätte ich ein, zwei Matches überstanden. Das Risiko, mich schwerer zu verletzen, war aber zu hoch." Außer Spesen also nichts gewesen: Innerhalb von fünf Tagen ist Marach, ausgehend von seiner aktuellen Heimat Panama, fast einmal um die ganze Welt geflogen.
Aktuell weilt der Routinier in Österreich, wo er in Wien bei einer Physiotherapeutin in Behandlung ist: "Ich hoffe, dass ich beim Turnier in Montpellier ab 6. Februar wieder starten kann."
Besonders bitter: "Mit Jeff Coetzee haben ich und mein Doppel-Partner Fabrice Martin erstmals einen eigenen Coach, den wir uns mit einem kolumbianischen Doppel teilen, und ausgerechnet jetzt bin ich verletzt."
Das Masters als großes Ziel
Keine einfache Angelegenheit auch für den fitten Franzosen Martin, immerhin rutschte der 30-Jährige noch in den Turnierraster und ging im Rahmen der Australian Open mit seinem Landsmann Jonathan Eysseric an den Start.
Ans Aufgeben denkt der 15-fache Turniersieger Marach (mit acht verschiedenen Doppel-Spielern) aber nicht: "Uns haben im Vorjahr wenige Punkte auf die Teilnahme am Masters in London gefehlt, dabei haben wir jedes starke Doppel geschlagen. Da wollen wir heuer anknüpfen." Zunächst steht aber die Gesundheit im Vordergrund. "Die Vorbereitung war bis jetzt der blanke Horror, ich war nur fünf Tage schmerzfrei und habe kaum Tennis gespielt. Es kann eigentlich nur aufwärts gehen."
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