TU Graz droht mit Klagen
Schikane wegen Klimaprotest von Studierenden

Unis, wie etwa hier die Karl-Franzens-Universität in Graz sind immer wieder Ziel für Aktionen der Letzten Generation. | Foto: Letzte Generation/Facebook
2Bilder
  • Unis, wie etwa hier die Karl-Franzens-Universität in Graz sind immer wieder Ziel für Aktionen der Letzten Generation.
  • Foto: Letzte Generation/Facebook
  • hochgeladen von Alois Lipp

Die TU Graz geriet kürzlich in die Kritik. Grund ist der Umgang von Rektor Horst Bischof mit Klimaprotesten an der Universität. Er habe den Studierenden sogar Klagen angedroht, heißt es von der Letzten Generation.

GRAZ. In den vergangenen Wochen setzten sich Studierende der Letzten Generation für Aufklärung über die Klimakrise und friedlichen zivilen Ungehorsam ein. Sie ergriffen in Lehrveranstaltungen für wenige Minuten das Wort, um ihre Mitstudierenden zu informieren und zum Handeln aufzurufen. Die überwiegende Mehrheit der Professorinnen und Professoren sowie der Studierenden haben diese Initiativen positiv aufgenommen, der Rektor aber war gar nicht erfreut. Er soll die Aufrufe der Studierenden als "störendes Geplärre" bezeichnet haben und drohe den engagierten Studierenden nun sogar mit zivil- und strafrechtlichen Klagen. Das sagt zumindest die sogenannten Letzte Generation.

Einschüchterungsversuch?

"Warum sollte politischer Diskurs an einer Universität unerwünscht sein? Genau hier sollte eine offene Debatte über die Gestaltung unserer Zukunft stattfinden. Die TU Graz schreibt sich zu Nachhaltigkeit und Fortschritt auf die Fahnen – es ist bedenklich, dass der Rektor versucht, seine Studierenden zu zensieren und mit Klagsdrohungen einzuschüchtern", sagt Anna Freund, die Pressesprecherin der Letzten Generation. Die 23-Jährige studiert selbst an der TU Graz.

Der Informatiker Horst Bischof ist seit Oktober 2023 Rektor der TU Graz. | Foto:  Lunghammer - TU Graz
  • Der Informatiker Horst Bischof ist seit Oktober 2023 Rektor der TU Graz.
  • Foto: Lunghammer - TU Graz
  • hochgeladen von Alois Lipp

Existenzbedrohend

Konkret wirft der Rektor den Studierenden eine Besitzstörung vor, die angeblich durch ihre Diskussionen über die Klimakrise während der Lehrveranstaltungen entstanden ist. Zusätzlich fordert er über 3.000 Euro wegen Stickern am Campus, die er als Sachbeschädigung interpretiert. "Die Rechnung vom Rektor hat mich wirklich überrascht. Für jemanden mit seinem Gehalt mögen 3.000 Euro nicht viel sein, aber für Studierende sind solche Beträge existenzbedrohend. Dass er mich zusätzlich zivilrechtlich verfolgen will, nur weil ich in Vorlesungen über die Klimakrise gesprochen habe, hätte ich von der TU Graz nicht erwartet", äußerst Simon Marcher sein Unverständnis.

"Stehen Austausch offen gegenüber"

"Die TU Graz bekennt sich zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz und hat darum unter anderem als erste Universität Österreichs eine Roadmap festgelegt, um bis 2030 klimaneutral zu sein. Schon aus diesem Grund verstehen wir die Anliegen der Letzten Generation und stehen einem Austausch auch offen gegenüber. Wenn es im Zuge der Aktionen der Letzten Generation allerdings zu unerwünschten Störungen des Universitätsbetriebs und Sachbeschädigungen kommt, haben wir dafür kein Verständnis", betont TU Graz-Rektor Horst Bischof.

Auch interessant:

Nord-Süd-Teilung für GAK- und Sturm-Fans in Liebenau
Ab 2025 soll Pflegebereich neu aufgestellt sein
Unis, wie etwa hier die Karl-Franzens-Universität in Graz sind immer wieder Ziel für Aktionen der Letzten Generation. | Foto: Letzte Generation/Facebook
Der Informatiker Horst Bischof ist seit Oktober 2023 Rektor der TU Graz. | Foto:  Lunghammer - TU Graz
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das KosMedicS-Team um Karin Migglautsch (M.) berät zu Schönheitsfragen. | Foto: Konstantinov
3

Wohlfühlen in der eigenen Haut
KosMedicS als Ansprechpartner für ästhetische Medizin

KosMedicC ist ein innovatives Kosmetikstudio und Medical Beauty Clinics mit zehn Jahren Erfahrung zu Beauty-Themen. GRAZ. Wer Angebote rund um Schönheit und Gesundheit für Gesicht und Körper sucht, findet diese bei KosMedicS unter Karin Migglautsch und ihrem KosMedicS-Team. Ob reine Kosmetik, ärztliche Behandlung oder beides gemeinsam: Hier findet sich alles unter einem Dach, von der klassischen Gesichtsbehandlung bis zum minimalinvasiven medizinischen Eingriff. Hier werden mittels neuester...

  • Stmk
  • Graz
  • RegionalMedien Steiermark

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.