Mädchen und Technik
Mädchen haben kein Talent für Technik? Wer das denkt, liegt völlig daneben und müßte gegebenenfalls so mancher Ingenieurin schamrot eingestehen, daß er nicht einmal ansatzweise kapiert, womit sie gutes Geld verdient.
Damit sind folgende Punkte zusammengefaßt: Hochkarätige Qualifikation, attraktive Jobs, gute Bezahlung. Selbstverständlich finden wir unter den Mädchen genauso starke Talente für Mathematik, Technik, Wissenschaft, wie unter Buben.
Wenn dann aber kaum junge Frauen in einen dementsprechenden Beruf finden, bedeutet das auch: Eine Volkswirtschaft vergeudet vorhandene Talente und fährt so nicht nur materiellen Schaden ein. Gerade and der Technischen Universität Graz und auf einschlägigen Berufsfeldern kann man schon mit bloßem Auge erkennen, daß viele der weiblichen Talente nicht angekommen sind.
Das weiß Mirjana Peitler-Selakov aus eigener Erfahrung. Sie ist eine hervorragende Mathematikerin, Diplomingenieur der Elektrotechnik, und seit bald zwei Jahrzehnten in der Automobilentwicklung tätig. (Derzeit im Bereich Funktionssicherheit von Batteriesystemen.)
Peitler-Selakov ist aber auch Kunsthistorikerin und hält sich von dieser Seite her Zugänge und Anregungen offen. Aus diesen Zusammenhängen heraus entstand durch ein Projekt der Kulturinitiative „kunst ost“ (Gleisdorf) das „GISAlab“. Es ist ein „Labor für Kunst und Wissenschaft“, in dem Mädchen ab zehn Jahren sich Eindrücke zum Thema verschaffen können.
Peitler-Selakov: „Das GISAlab will Mädchen unterstützen, ihre Fähigkeiten und Interessen für Naturwissenschaft und Technik zu entdecken. Mit diesem Programm werden ihnen innovative und lebendige Erlebnisse im Umgang mit naturwissenschaftlich/technischen Sachverhalten in Verschränkung mit Mitteln und Strategien der Kunst angeboten.“
Das Besondere am derzeitigen Projekt-Verlauf: Die Teilnahme ist unverbindlich, freiwillig und kostenlos. Es können auch einzelne Einheiten besucht werden. Die Grazer Treffen finden im spektakulären „UniGraz@Museum“ (Universitätsplatz 3) statt, im Keller des Hauptgebäudes der Karl Franzens-Universität.
Im Sommer 2013 werden alle im Projekt entstandenen Werke im Rahmen einer Ausstellung öffentlich präsentiert und in einer Publikation zusammengefaßt.
Das Kernteam des Laboratoriums ist ein Duo; neben Dipl. Ing. Mirjana Peitler-Selakov auch die Kunsthistorikerin Dr. Edith Risse.
Das ergibt noch eine weitere wichtige Möglichkeit, nämlich das konkrete Rollenvorbild. Es ist von Vorteil, wenn kleine Mädchen in realer sozialer Begegnung erfahren können: Was und wie ist eine Technikerin, eine Wissenschafterin?
+) Das GISAlab im Internet: [link]
+) UniGraz@Museum im Internet: [link]
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