Vieles neu bei Immobiliengeschäften ab 2016

Aufpassen heißt es ab Jänner 2016 für alle Immobilienbesitzer. Denn ab dann werden Immobiliengeschäften neu besteuert: Die Berechnung der Grunderwerbssteuer auf Basis der Einheitswerte, die bis dato innerhalb der Familie zur Anwendung gelangte, ist – bis auf landwirtschaftliche Betriebsvermögen – Geschichte. Ab 1. Jänner 2016 gilt der Verkehrswert der Immobilie als Bemessungsgrundlage. Dieser ist im Regelfall um ein Vielfaches höher als der Einheitswert. Die Besteuerung des übertragenen oder geschenkten Vermögens erfolgt innerhalb der Familie ab dem nächsten Jahr in mehreren Stufen – siehe Beispiel unten.

Neue Regeln werfen naturgemäß auch viele Fragen auf. „Die Verunsicherung ist groß“, berichten die Präsidenten der Notariatskammer für Steiermark Dieter Kinzer und Walter Pisk. Und: „Es ist – wie bereits vor einigen Jahren – mit einer regelrechten Schenkungswelle zu rechnen.“ In jedem Fall sollte man Rat beim Notar suchen und die persönliche Situation genau abklären. Nicht immer muss eine Übertragung oder Schenkung zwangsläufig teurer werden, daher lohnt es sich jedenfalls fachlichen Rat vom Experten zu holen. Vorschnelle Entscheidungen sind jedenfalls nicht ratsam. „Die steirischen Notare bieten ein kostenloses Erstgespräch zur Übertragung von Immobilien an, bei dem der Interessent eine Beurteilung der rechtlichen Ausgangslage und eine erste kurze Analyse über die Situation und die möglichen nächsten Schritte erhält", empfehlen Kinzer und Pisk.

Neue Steuersätze:

-> Für Vermögen in bis 250.000 € gilt ein Steuersatz von 0,5 Prozent vom Verkehrswert
-> Für die nächsten 150.000 € beträgt der Steuersatz 2,0 Prozent vom Verkehrswert
-> Für alles darüber hinaus beträgt der Steuersatz 3,5 Prozent vom Verkehrswert

Bei der Schenkung einer Immobilie mit einem Verkehrswert von € 450.000,- berechnet sich die Grunderwerbssteuer also wie folgt:
für € 250.000,- 0,5 % = € 1.250,-
für € 150.000,- 2 % = € 3.000,-
für € 50.000,- 3,5 % = € 1.750,-
insgesamt € 6.000,-