Weltnichtrauchertag: Weil es einfach gesünder ist!

Gegen Rauchen: Verena Nussbaum, Christopher Drexler, Claudia Kahr | Foto: STGKK/Wrann
  • Gegen Rauchen: Verena Nussbaum, Christopher Drexler, Claudia Kahr
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Rauchen ist eine der schädlichsten Angewohnheiten überhaupt, es schädigt alle inneren Organe und ist der größte Risikofaktor für zahlreiche, zum Teil lebensbedrohliche Erkrankungen. Je früher ein Mensch mit dem Rauchen anfängt, umso schwerwiegender sind die gesundheitlichen negativen Folgen. Logische Schlussfolgerung: Alle Hebel müssen in Bewegung gesetzt werden, damit der Griff zur Zigarette – besonders für Jugendliche – so unattraktiv wie möglich gemacht wird.
Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai machen Steiermärkische Gebietskrankenkasse, Gesundheitsressort des Landes Steiermark und VIVID-Fachstelle für Suchtprävention einmal mehr auf die tödlichen Gefahren des Tabakkonsums aufmerksam – heuer unter speziellem Augenmerk auf Jugendliche – und besonders anschaulich: In einem knapp sechs Meter langen begehbaren Lungenmodell wurden am Tummelplatz in der Grazer Innenstadt die vielen Krankheitsbilder auf eindringliche Weise plastisch dargestellt.

Zehn verlorene Jahre

In Österreich stirbt jede Stunde ein Mensch an den Folgen des Rauchens. Durchschnittlich liegt die Lebenserwartung von Rauchern zehn Jahre unter jener von Nichtrauchern. Abgesehen vom extremen Gesundheitsrisiko ist auch der finanzielle Aspekt nicht zu unterschätzen: Wer sich vom blauen Dunst verabschiedet, spart innerhalb eines Jahres rund 2.000 Euro – unter der Annahme, dass der Verbrauch eine Packung pro Tag nicht übersteigt.
„Mit jedem Atemzug nimmt ein Raucher 4.800 verschiedene Substanzen auf, davon 250 giftige und 90 krebserregende Stoffe“, warnt STGKK-Obfrau Verena Nussbaum. „Neben den bewährten Tabakentwöhn-Angeboten muss unser Hauptaugenmerk darauf gerichtet sein, dass junge Menschen erst gar nicht mit dem Rauchen beginnen. Hier ist vor allem Bewusstseinsbildung nötig, die STGKK setzt daher verstärkt auf Präventionsarbeit in Schulen. Besonders wichtig wäre aus meiner Sicht die Anhebung des gesetzlichen Bezugsalters für Tabakwaren von 16 auf 18 Jahre, wie sie in den meisten europäischen Ländern längst üblich ist.“
Obwohl die Zahl jugendlicher Raucher nach neuesten Studien rückläufig ist, liegt Österreich immer noch im internationalen Spitzenfeld: Knapp 14 Prozent der Schülerinnen und 19 Prozent der Schüler rauchen täglich. Zählt man die Gelegenheitsraucher dazu, liegt der Raucheranteil der 17-Jährigen bei fast 30 Prozent.
Auch für Gesundheitslandesrat Christopher Drexler hat das Thema nichts an Aktualität eingebüßt: „Die Mehrheit der Bevölkerung raucht nicht. Trotzdem dürfen wir nicht darüber hinwegsehen, dass Tabakabhängigkeit die häufigste Form der Abhängigkeit ist. Ich bin seit langem ein Verfechter des absoluten Rauchverbots in der Gastronomie, das ja mit Mai 2018 in Österreich endlich kommt, damit schließen wir an den Standard der westlichen Welt an. Auch wenn jemand nicht komplett mit dem Rauchen aufhört, wird er sicherlich weniger rauchen. Und damit kann man bereits von einem Erfolg sprechen.“

Punktgenaue Unterstützung

Die STGKK bietet gemeinsam mit dem Land Steiermark und VIVID-Fachstelle für Suchtprävention maßgeschneiderte Unterstützung auf dem Weg in die Rauchfreiheit. In den erfolgreichen „Rauchfrei in 6 Wochen“-Seminaren werden die Teilnehmer in Kleingruppen von den Vorteilen eines Rauchstopps überzeugt. Der Selbstbehalt beträgt 30 Euro, der Rest wird von der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse und vom Gesundheitsressort des Landes Steiermark finanziert. Die Erfolgsquote ist beachtlich: 61 Prozent der Teilnehmer sind auch nach einem Jahr noch rauchfrei! Anmeldungen und nähere Informationen unter der telefonischen Helpline (0316) 8035-1919.
Seit dem Jahr 2007 wurden rund 7.000 Steirerinnen und Steirer in mehr als 1.000 Seminaren auf dem Weg in die Rauchfreiheit betreut.
Jugendliche gezielt ansprechen
„Botschaften sollen auch die Sprache von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sprechen. Ein Zugang dazu ist eine App für Smartphones, die das Gesundheitsministerin erstellen ließ. Die App funktioniert nach dem Vorbild von ,Quiz-Duell‘ und beinhaltet 464 Fragen zum Thema Tabak. Dieses Quiz vermittelt Wissen, macht aber auch sensibel für mögliche Manipulationen der Tabakindustrie“, freut sich VIVID-Geschäftsführerin Claudia Kahr. „Das allein reicht jedoch nicht. Letztlich geht es um die Veränderung der Norm. Alles, was Nichtrauchen normal macht, ist suchtpräventiv.“

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