Totales Rauchverbot beim Bundesheer?

Alois Kremser, GPA Dienststellenauss-Vorsitzender-Stellvertreter.
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(hk) Die via Radio kolportierte Ankündigung von Verteidigungsminister Gerald Klug, beim Bundesheer ein generelles Rauchverbot zu erlassen, das nicht nur in allen Amts-, Unterkunfts- und Freizeitgebäuden von österreichischen Kasernen, sondern auch im gesamten Freigelände gelten soll, brachte viele Köpfe zum Rauchen. Seitens der Gewerkschaft wurde dieser Vorstoß des Ministers, das Rauchen auch im Freien auf Kasernengelände zum Schutz der Nichtraucher und Rekruten zu befehlen allerdings wieder eingebremst.

Situation in Straß

Die WOCHE Leibnitz wollte wissen, wie man konkret mit dem Rauchen in der Erzherzog-Johann-Kaserne in Straß umgeht. "Ich bin gegen ein komplettes Rauchverbot, weil es nur schwer durchzusetzen und zu überwachen wäre", meint Oberstleutnant Bernhard Köffel, Kommandant des Jägerbataillons 17 in der Erzherzog-Johann-Kaserne Straß. Schließlich gäbe es in keinem EU-Land ein generelles, auch im Freien geltendes Rauchverbot. Es müsse in gewissen, genau markierten Bereichen der Kaserne bis Jahresende weiterhin möglich bleiben, zu rauchen. Dieser Zwischenschritt in einer jahrelangen Entwicklung sei der gescheitere und richtige Weg. "Wenn etwas verboten ist, macht man es nur noch interessanter", glaubt Köffel. Wenn aber ein Befehl zu einem generellen Rauchverbot komme, müsse dieser zwar umgesetzt werden, so der Strasser Kommandant, aber ein solcher wäre wohl in der Praxis nicht zu überwachen.

Kein generelles Rauchverbot

"Ein generelles, auch im Freien geltendes Rauchverbot halte ich für unwahrscheinlich", meint Alois Kremser, GPA Dienststellenauss-Vorsitzender-Stellvertreter der Kaserne Straß. Das Raucherschutzgesetz gelte ja heute schon ohnehin für alle öffentlichen Gebäude, damit auch für Kasernen und werde auch in Unterkünften und Kanzleien strikt eingehalten. "Wir schauen auf unsere Bediensteten, damit Nichtraucher durch Rauchen nicht zu Schaden kommen oder belästigt werden. Diesbezüglich waren wir in Straß schon immer Vorreiter. Es wird nur draußen an bestimmten Raucherplätzen geraucht", versichert Kremser.´

Befehl ist Befehl

"Wenn ein generelles, auch im Freien geltendes Rauchverbot angeordnet wird, muss es auch umsetzbar sein", meint Militärkommandant Brigadier Mag. Heinz Zöllner. Es sei zurzeit klar geregelt, wo im Dienstbetrieb nicht geraucht und wo draußen geraucht werden dürfe. "Man muss es den Soldaten ermöglichen, an gewissen Plätzen und in gewissen Bereichen ihrer Sucht nachzukommen". so der steirische Militärkommandant.
Nach Protesten der Personalvertretung soll ein auch im Freien geltendes Rauchverbot in heimischen Kasernen bereits wieder vom Tisch sein und alles bleiben wie es ist. Ob der Minister nur vorübergehend die Friedenspfeife mit den Personalvertretern "geraucht" hat, bleibt abzuwarten. Wegen der Steuerreform war Minister Gerlad Klug nicht zur Übergabe des Mannschaftstransportpanzers Pandur A2 an das Jägerbataillon 17 nach Straß gekommen. So konnte vom zuständigen regierungsmitglied leider auch keine Stellungnahme eingeholt werden.

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